Tennis: Alexander Zverev verpasst in Halle den Einzug ins Finale

SID
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© getty

Alexander Zverev scheidet beim ATP-Turnier in Halle/Westfalen seine erneut im Halbfinale aus. Seine Formkurve zeigt insgesamt weiter nach oben.

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Alexander Zverev winkte ein letztes Mal dem Publikum in Halle zu, dann verließ er mit gesenktem Haupt und zügigen Schrittes den Centre Court. Später gab sich der Hamburger ratlos. "Ich habe gerade mit meinem Trainerteam gesprochen, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich heute hätte machen sollen", sagte er nach dem Match.

Nach einem folgenschweren Fehlstart reichte eine Steigerung des deutschen Tennis-Olympiasiegers im zweiten Satz gegen den starken Alexander Bublik nicht. Zverev unterlag letztlich klar mit 3:6, 5:7, zum dritten Mal war für den 26-Jährigen in Halle im Halbfinale Schluss. Auf einen Titel wartet er seit den ATP Finals im November 2021.

Zum dritten Mal in Folge hat es für Zverev nicht ganz zu einem Finaleinzug gereicht, wie schon in Roland Garros und zuvor beim ATP-Turnier in Genf bleibt die Vorschlussrunde für ihn derzeit das Höchste der Gefühle.

Vor seinem Match am Samstag hatte Zverev den Auftritt seines Gegners mit einem "Münzwurf" verglichen: "Man weiß nie, mit welchem Fuß er aufgestanden ist", sagte Zverev über Bublik, der im Achtelfinale die (noch) deutsche Nummer eins Jan-Lennard Struff (Warstein) rausgeworfen hatte. Sein Kontrahent spiele "wahrscheinlich sein bestes Tennis in diesem Jahr".

Das bekam Zverev von Beginn an zu spüren. Durch ein frühes Break geriet der Deutsche schnell 1:4 in Rückstand und gab den ersten Durchgang in der Folge nach 35 Minuten an den stark servierenden Bublik ab. Zverev biss sich im zweiten Satz ins Match, immer wieder hob er nach gewonnen Punkten in engen Aufschlagspielen selbstbewusst die Faust.

Er konnte sich in der Folge wie schon in den Matches zuvor auf seine superschnellen Aufschläge verlassen. Doch auch Bublik servierte nahezu fehlerlos, spielte sehr facettenreich und brachte Zverev mit vielen gefühlvollen Stops und gut abgestimmten Ausflügen ans Netz immer wieder in Bedrängnis. "Er serviert mit 230, ich habe vielleicht 50 oder 60 Prozent seiner Bälle beim Aufschlag überhaupt berührt", sagte Zverev später anerkennend.

Letztlich patzte der Deutsche beim Stand von 5:5, Bublik servierte wie selbstverständlich zum Matchgewinn. Er kämpft nun im Endspiel am Sonntag gegen den Russen Andrej Rublew, der sein Halbfinale mit 6:3, 6:4 gegen den Spanier Roberto Bautista Agut gewann, um seinen zweiten Karrieretitel.

Olympiasieger Zverev tankte nach seinen starken Vorstellungen in Roland Garros jedoch in dieser Woche auch auf dem Grün Selbstvertrauen: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Level von Tennis, auf dem ich momentan spiele. Ich finde, dass ich auf diesem Belag gut spiele", sagte der Hamburger. Und das zum richtigen Zeitpunkt, in neun Tagen soll die Rasensaison in einem möglichst langen Lauf auf dem heiligen Rasen von Wimbledon gipfeln. Im vergangenen Jahr kostete seine Verletzung ihn die Teilnahme am Klassiker.

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