Alarm vor Australian Open: Infektionsfall sorgt für große Aufregung

SID
Nach einem Coronafall in einem Spielerhotel für die Australian Open in Melbourne müssen sich die Teilnehmer, Offiziellen und Mitarbeiter in die häusliche Isolation begeben.
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Große Aufregung in Melbourne vor den Australian Open. Nach einem positiven Coronatest müssen sich viele Spieler erneut in Isolation begeben. Gespielt wird am Donnerstag bei den sechs Turnieren nicht.

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Corona-Alarm vor den Australian Open: Nach einem Infektionsfall in einem Spielerhotel des Grand-Slam-Turniers in Melbourne mussten sich die betroffenen Teilnehmer, Offiziellen und Mitarbeiter kurzfristig in die häusliche Isolation begeben. Das gab der Premierminister des zuständigen Bundesstaates Victoria, Dan Andrews, am späten Mittwochabend Ortszeit bekannt. Insgesamt handelt es sich demnach um rund 500 bis 600 betroffene Personen.

Es handelt sich seinen Angaben zufolge um das Grand Hyatt Hotel, in dem auch Angelique Kerber ihre 14-tägige Quarantäne absolvierte. Ob sich die 33 Jahre alte deutsche Nummer eins erneut in die Isolation begeben musste, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Alexander Zverev und sein Bruder Mischa gehörten offenbar nicht dazu. Sie hätten davon nur aus den Medien erfahren, sie seien nicht betroffen, teilte ihr Medienberater dem SID auf Anfrage mit.

Trotzdem sollen die Australian Open wie geplant ab Montag stattfinden. Turnierdirektor Craig Tiley zeigte sich am Donnerstag "absolut zuversichtlich": "Der Plan ist, morgen wie geplant weiter zu spielen", erklärte Tiley: "Wir haben dreieinhalb Wochen Tennis zu spielen und wir werden wie geplant anfangen." Der Gesundheitsminister des Bundesstaates Victoria, Martin Foley, betonte, das strikte Vorgehen sei auf ein "Übermaß an Vorsicht" ausgerichtet, das tatsächliche Risiko für Spieler und Offizielle bezeichnete er als "gering". Binnen 24 Stunden sollen die Testergebnisse der Betroffenen vorliegen.

Auch Deutschlands Tennis-Idol Boris Becker glaubt nicht an ernsthafte Konsequenzen für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. "Es ist ein kleiner Rückschlag, aber ich glaube, das wird gelöst werden", sagte der Eurosport-Experte am Donnerstag: "Ich glaube, wir müssen uns keine Sorgen machen, dass es am Montag nicht losgeht." Die Turbulenzen im Vorfeld der Australian Open seien der "außergewöhnlichen Situation in einer außergewöhnlichen Zeit" geschuldet.

Corona-Fall in Melbourne: Vorbereitung auf Australian Open pausiert

Keine Spiele gab es am Donnerstag bei den sechs Turnieren der ATP und der WTA im Melbourne Park. Betroffen war auch das deutsche Team um Alexander Zverev, der gemeinsam mit Jan-Lennard-Struff und Kevin Krawietz das entscheidende Gruppenspiel im ATP Cup gegen Titelverteidiger Serbien um den Weltranglistenersten Novak Djokovic austragen sollte.

Laut Dan Andrews soll sich ein Mitarbeiter in dem Hotel mit dem Coronavirus infiziert haben. Es handelt sich dabei angeblich um einen 26 Jahre alten Mann, bei dem offenbar die aggressive britische Mutation des Virus festgestellt worden war. In mehreren Hotels in Melbourne waren insgesamt rund 1000 Personen aus dem Tennis-Umfeld untergebracht worden. Sie hatten sich dort in eine 14-tägige, teils strikte Quarantäne begeben.

Unter anderem Kerber sowie mehr als 70 weitere Profis durften nach Infektionsfällen auf den Flügen nach Melbourne trotz negativer Tests nicht auf dem Platz trainieren, Alexander Zverev und weitere deutsche Profis konnten ihr Hotelzimmer immerhin für fünf Stunden am Tag begleitet verlassen.

"Die Veranstalter vor Ort versuchen, alles so gut wie möglich für uns hinzubekommen", sagte Kerber dem SID: "Es ist eine organisatorische Herkulesaufgabe mit ständig neuen Herausforderungen." Die Regierung habe sehr harte Quarantäneregeln, "die wir alle befolgen müssen, und das hat auch seine Berechtigung".

Australien hat es bislang geschafft, die Corona-Fallzahlen vergleichsweise sehr niedrig zu halten. Bislang wurden insgesamt erst knapp 29.000 Coronafälle sowie weniger als 1000 Tote registriert. Die Erfolge im Kampf gegen die Pandemie sollen sich fortsetzen, entsprechend hart greift das Land durch. So sind auch die Auflagen für die Australian Open streng. Die Veranstalter des Turniers wollen sich nun am Donnerstagmorgen (Ortszeit) zu möglichen Folgen der neuesten Entwicklung äußern.

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