"Enttäuschend und nervig"

SID
Andre Petkovic musste im Halbfinale von Doha verletzungsbedingt aufgeben
© getty

Keine fünf Stunden nach ihrem Missgeschick in der Wüste saß Andrea Petkovic schon im Flieger nach Hause. Immer noch frustriert über ihre verletzungsbedingte Aufgabe im Halbfinale von Doha, aber auch mit einer großen Portion Zuversicht im Gepäck.

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"Das Ende war natürlich enttäuschend und nervig", sagte Petkovic dem SID. Schwarzmalen wollte sie dennoch nicht: "Ich habe gespürt, dass ich auf einem richtig guten Weg bin. Es gab in den letzten Wochen viele positive Aspekte." Trotz der bitteren Momente auf dem Centre Court im Khalifa Tennis Complex konnte die Nummer 27 der Welt vor ihrer Abreise auch schon wieder lächeln. Im linken Oberschenkel allerdings zwickte es immer noch.

Nach einem Aufschlag im dritten Spiel des Semifinales gegen die 18-jährige Jelena Ostapenko (Lettland) hatte Petkovic plötzlich ein Stechen verspürt. "Da hatte ich schon ein bisschen Angst, denn in Sachen Verletzungen bin ich ja ein gebranntes Kind", berichtete sie, der die Entscheidung zur Aufgabe beim Stand von 5:7, 0:1 dann aber doch "echt schwer" fiel.

Zumal es ihr erstes Einzel-Halbfinale bei einem WTA-Turnier seit April 2015 war. "Doch ich wollte gerade in einem Olympiajahr einfach nichts riskieren. Auch mit Blick auf die kommenden Turniere", meinte Petkovic, die im ersten Durchgang ungeachtet des Handicaps mit 5:1 führte und sogar einen Satzball vergab. Danach wurde die Beschwerden allerdings immer größer.

Schmerzen zu lange ignoriert

Schon einmal hatte sie den Fehler gemacht, Schmerzen zu lange zu ignorieren. Danach hatte die Darmstädterin 2012 wegen eines Ermüdungsbruchs im Iliosakralgelenk monatelang pausieren müssen. "Das soll mir nicht mehr passieren", betonte "Petko". Derzeit ist die deutsche Nummer zwei aber optimistisch, beim Hartplatz-Event in Indian Wells (ab 9. März) an den Start gehen zu können.

Grund zur Zuversicht geben ihr auch ihre Leistungen in Doha und zuvor in Dubai (Viertelfinale). In Katar gelang Petkovic in der Runde der letzten Acht gegen Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 4) sogar der erste Erfolg im Duell mit einer Top-5-Spielerin seit zweieinhalb Jahren. "Ich kann endlich meine Trainingsleistungen in die Matches transportieren", meinte die Hessin, die seit Dezember mit Coach Jan de Witt zusammenarbeitet: "Ich bekomme immer einen sehr guten Matchplan an die Hand. Dadurch spare ich wichtige Energie."

Weil de Witt auch den Weltranglisten-19. Gilles Simon (Frankreich) betreut, kann er nicht immer mit Petkovic auf Tour gehen. Doch ihr Team mit Co-Trainer Simon Goffin und den sich abwechselnden Physiotherapeuten Petra Winzenhöller und Dennis Beckermann harmoniert sehr gut.

In Doha jedenfalls schien die formstarke Petkovic in sich zu ruhen. Das war Ende 2015 noch ganz anders, als sie mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen hatte und sogar die Fortsetzung ihrer Karriere in Frage stellte. "Ich bin inzwischen emotional wieder in einer guten Verfassung", betonte die ehemalige Weltranglistenneunte. Bleibt nur zu hoffen, dass auch ihr Körper schnell wieder topfit wird.

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