Federer schmeißt Mayer raus

SID
Roger Federer lässt Florian Mayer keine Chance und zieht ins Halbfinale von Halle ein
© getty

Rekordchampion Roger Federer hat auch den letzten deutschen Tennisprofi aus der einstigen Wohlfühl-Oase im ostwestfälischen Halle vertrieben. Der Maestro aus der Schweiz ließ auf dem Weg zu seinem achten Titel dem Oberfranken Florian Mayer beim 6:0, 7:6 (7:1) in nur 64 Minuten kaum eine Chance.

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Damit steht erstmals seit 14 Jahren kein Deutscher im Halbfinale des heimischen Rasenturniers.

"Ich hatte einen super Start, dann hat er sich gut gerettet. Am Ende wurde es noch mal eng, ich habe aber zum Glück einen perfekten Tiebreak gespielt", sagte Federer, der nach dem lockeren Sieg sogar noch Zeit und Lust hatte, ein paar Show-Ballwechsel mit Eurosport-Moderator Matthias Stach zu spielen.

Mayer gab zu, anfangs "zu nervös" gewesen zu sein. "Und dann steht er da auf der anderen Seite mit seiner Ausstrahlung", erklärte der Bayreuther: "Ich habe ihn oft genug im Fernsehen bewundert und mitgefiebert. Es ist nie leicht, so etwas im Match abzulegen."

Federers nächste Aufgabe ist deutlich größer, sie misst vom Scheitel bis zur Sohle 211 Zentimeter und serviert Asse ohne Unterlass. Am Samstag spielt Federer gegen den Aufschlagriesen Ivo Karlovic um den Einzug ins Endspiel. Das zweite Halbfinale bestreitet Kei Nishikori (Japan/Nr. 2) gegen Andreas Seppi (Italien).

Karlovic mit Weltrekord

Der 36 Jahre alte Kroate Karlovic hämmerte beim 7:5, 6:7 (8:10), 6:3 gegen den Weltranglistensechsten Tomas Berdych aus Tschechien 45 Asse ins Feld und stellte damit eine Bestmarke auf: Mehr direkte Punkte mit dem Aufschlag hat seit Beginn der Aufzeichnungen 1991 niemand zuvor in einem Match über zwei Gewinnsätze erzielt.

"Das ist wirklich großartig, ich mag es immer, wenn ich irgendwo der Beste bin", sagte Karlovic, der nach einem Match "wie im Rausch" an einem der "besten Tage" seines Lebens auf die Überraschung gegen Federer hofft: "Er ist einer der größten Spieler aller Zeiten, aber wenn ich wie heute spiele, habe ich eine Chance."

Auch wenn die Bilanz mit 12:1 deutlich für Federer spricht: Karlovic wird auf dem schnellen Rasen der Gerry Weber Open ein ebenbürtiger Gegner sein und sicherlich weniger ängstlich auftreten als Florian Mayer, der seinem Idol kaum Widerstand leistete. Der 31-Jährige verlor auch das sechste Duell mit Federer und scheiterte im fünften Anlauf zum fünften Mal am Einzug ins Halbfinale von Halle.

Federer lässt keine Zweifel aufkommen

Mayer, der erst im April nach über einem Jahr Verletzungspause auf die Tour zurückgekehrt war, hatte Federers Spielfreude erst im zweiten Satz etwas entgegenzusetzen, als der Weltranglistenzweite das Tempo merklich drosselte - zu einer Breakchance kam er jedoch nicht. Bereits nach dem mühevollen Auftaktsieg über Philipp Kohlschreiber hatte Federer seinen Gegnern gedroht: "Wenn es einmal läuft, dann läuft es richtig."

Der 33-Jährige bereitet sich in Halle konzentriert auf sein großes Ziel vor: seinen achten Titel im Rasenmekka Wimbledon (ab 29. Juni). Ehefrau Mirka und die vier Kinder sind erstmals in der Heimat geblieben, doch auch ohne seine Familie fühlt sich Federer pudelwohl auf dem Land. Die Anlage, gelegen an der Roger-Federer-Allee, bezeichnet er als einen seiner "Lieblingsplätze" auf der Tour, kein Turnier - außer in Wimbledon - hat Federer bislang so häufig gewonnen.

Monfils verletzt

Gael Monfils musste sein Viertelfinale verletzt aufgeben. Der Weltranglisten-16. lag gegen den Südtiroler Andreas Seppi zu diesem Zeitpunkt bereits 1:6, 0:1 zurück. Monfils war im ersten Satz ausgerutscht und zog sich eine Verletzung an den Adduktoren zu. Sein Start in Wimbledon ist somit ebenfalls in Gefahr.

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