Tour de France 2018: Favoriten, mögliche Etappensieger und die Deutschen im Check

Von Julian Alexander Fischer
Christopher Froome ist erneut der Topfavorit auf den Sieg bei der Tour de France.
© getty

Am Samstag beginnt die 105. Ausgabe der Tour de France in der Vendee (ab 14 Uhr im LIVETICKER). Mit dabei ist auch der umstrittene Dauersieger Chris Froome. Wie seine Chancen auf den Gesamtsieg stehen und wer die anderen Favoriten auf den Gesamtsieg sind, erfahrt ihr hier. Außerdem mit dabei: Die Kandidaten auf einzelne Tagessiege und die Aussichten der deutschen Teilnehmer.

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Tour de France 2018: Favoriten auf den Gesamtsieg

Neben Chris Froome gibt es noch eine Reihe weiterer Fahrer, die sich in den vergangenen Jahren stark genug für den Gesamtsieg gezeigt haben. Wer aber tatsächliche Chancen auf den Tour-Sieg haben will, muss erstmal Froome besiegen.

  • Chris Froome (Großbritannien/Team Sky):

Froome darf nach langem Hin- und Her bei der Tour starten, ein fader Beigeschmack bleibt nach seinem positiven Dopingtest allerdings. Nichtsdestotrotz ist der wieder der erste Anwärter auf den Sieg. In den letzten drei Jahren war er nicht zu stoppen, in diesem Jahr gewann er bereits den Giro. Dass Froomey wegen dem Giro bei der Tour geschwächt sein könnte, ist nicht zu erwarten. Bereits im letzten Jahr gewann er mit der Tour und der Vuelta zwei große Rundfahrten in einem Jahr. Darüber hinaus hat er wieder ein enorm starkes Team in den Bergen.

  • Nairo Quintana (Kolumbien/Movistar):

2013 erreichte er bei seiner ersten Tour-Teilnahme direkt den zweiten Platz, sein Gesamtsieg schien nur eine Frage der Zeit. Es folgten Siege beim Giro und der Vuelta sowie Tour-Podiumsplatzierungen 2015 und 2016. Im letzten Jahr schien er in Frankreich erschöpft. Daher absolvierte Quintana in diesem Jahr ein reduziertes Rennprogramm. Scheinbar mit Erfolg: Bei allen Rundfahrten, an denen er teilnahm, überzeugte El Condor de los Andes. Außerdem liegt Quintana die Strecke mit wenig Zeitfahrkilometern und er hat mit Alejandro Valverde, Mikel Landa und Marc Soler die wohl beste Helferriege an seiner Seite. Die frühere Prophezeihung könnte wahr werden. Bei einer unerwarteten Schwächephase könnte auch der letztjährige Tour-Vierte Landa als Teamkapitän einspringen.

  • Romain Bardet (Frankreich/Ag2r):

Mit zwei Podiumsplatzierungen bei den letzten beiden Ausgaben hat er die Hoffnungen der Franzosen auf den ersten Heimerfolg seit 33 Jahren geweckt. Er zeigte sich zuletzt bei der Generalprobe Dauphine in guter Verfassung und erreichte den dritten Rang. Von den Topfavoriten verfügt er allerdings über das schwächste Team. Der Gesamtsieg wird so schwierig, eine erneute Podiumsplatzierung ist aber möglich.

  • Vincenzo Nibali (Italien/Bahrain-Merida):

Der Hai von Messina war der einzige, der in den letzten fünf Jahren die Siegesserie von Froome bei der Tour durchbrochen hat. 2014 stand er ganz oben auf dem Podest - weil Froome verletzt ausgeschieden war. Nachdem er im letzten Jahr auf die Tour zugunsten des Giros verzichtet hat, liegt der Fokus in diesem Jahr wieder voll auf der Frankreich-Rundfahrt. Zumal ihm die bergige Streckenführung mit seinen Kletter- und Abfahrfähigkeiten sehr gut liegt und er mit Domenico Pozzovivo, Franco Pellizotti sowie den Brüdern Gorka und Ion Izagirre über ein sehr starkes Team in den Bergen besitzt. In dieser Saison zeigte er bei den Rundfahrten allerdings noch keine überzeugenden Leistungen. Seine Form ist fraglich.

  • Richie Porte (Australien/BMC):

Lange Zeit war er bei Sky Edelhelfer, erreichte nach seinem Wechsel zunächst einen fünften Rang, im letzten Jahr war die Tour nach einem schweren Sturz in einer Abfahrt vorzeitig vorbei. In diesem Jahr ist der Tasmanische Teufel bisher in hervorragender Verfassung und gewann zuletzt die Tour de Suisse. Gegen die starken Bergfahrer muss er im Teamzeitfahren einiges an Zeit abnehmen, um tatsächliche Siegchancen zu haben.

Tour de France: Die Sieger der letzten zehn Jahre

JahrSieger
2017Chris Froome
2016Chris Froome
2015Chris Froome
2014Vincenzo Nibali
2013Chris Froome
2012Bradley Wiggins
2011Cadel Evans
2010Andy Schleck
2009Alberto Contador
2008Carlos Sastre