Der Franzose Christophe Kern hat der deutschen Erfolgsserie beim traditionsreichen Radrennen Criterium du Dauphine ein Ende bereitet und sich den Tagessieg bei der fünften Etappe gesichert. Nach 210 Kilometern von Villars-les-Dombes zur Bergankunft in Les Gets setzte sich der Fahrer des Team Europcar gegen den Dänen Chris Sörensen (Saxobank) und Thomas Voeckler aus Frankreich (Europcar) durch.
Deutschlands Radsport-Hoffnung Tony Martin (HTC-Highroad/Kreuzlingen) hatte seinen zweiten Etappenerfolg bis kurz vor dem Ziel vor den Augen. Seine Attacke am Schlussanstieg blieb allerdings erfolglos - am Ende musste er sich entkräftet mit über drei Minuten Rückstand sogar mit Platz 74 begnügen.
Schaffrath: "Tony kommt besser in Form"
"Wir haben alles probiert, wir wollten diese Etappe gewinnen. Bis zwei Kilometer vor dem Ziel sah es auch nicht schlecht für uns aus. Aber es hat nicht ganz geklappt", sagte Jan Schaffrath, sportlicher Leiter des Teams: "Es war ein extrem schweres Rennen, aber auch ein sehr guter Test für Tour de France. Man sieht, dass Tony jeden Tag ein bisschen besser in Form kommt. Ich bin zufrieden."
Bei der dritten Etappe am Mittwoch hatte sich Martin im Einzelzeitfahren den Tagessieg gesichert, Teamkollege John Degenkolb (Erfurt) konnte sich am Dienstag und Donnerstag im Sprint behaupten und den Sieg holen.
Am Freitag hatte sich der US-Amerikaner Jason McCartney (Radio Shack) zu Beginn des Rennens vom Peloton abgesetzt und eine beherzte Alleinfahrt gezeigt. Beim zehn Kilometer langen Schlussanstieg gingen ihm aber die Kräfte aus. Im Gesamtklassement führt unverändert der Brite Bradley Wiggins (Sky) vor Cadel Evans (Australien/BMC) und dem Slowaken Janez Brajkovic (Radio Shack).
Das Criterium du Dauphine ist einer der letzten Härtetests vor der Tour de France. Die sechste und vorletzte Etappe führt am Samstag über 192,5 km von Les Gets nach Le Collet d'Allevard.
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