Nach Ballan: Positiver Dopingtest von Muto

SID
Die Doping-Schlinge um Alessandro Ballan und das komplette Lampre-Team zieht sich immer enger
© Getty

Der italienische Radprofi Pasquale Muto ist bei einer Wettkampf-Kontrolle des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) am 10. April positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden.

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Der italienische Radsport kommt aus den Doping-Schlagzeilen nicht heraus. Pasquale Muto ist bei einer Wettkampf-Kontrolle des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) am 10. April positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden.

Währenddessen geraten Alessandro Ballan und Mauro Santambrogio immer mehr unter Druck. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Mantua sollen die beiden Radprofis, die wegen Dopingverdacht nicht beim Giro d'Italia an den Start gehen werden, während ihrer Zeit beim Lampre-Rennstall im Jahr 2009 mindestens zehnmal EPO-Blutdoping betrieben sowie Wachstumshormone benutzt haben.

Dies ergaben offenbar abgehörte Telefongespräche zwischen Ex-Weltmeister Ballan und dem skandalumwitterten Apotheker Guido Nigrelli, der beschuldigt wird, mehreren Radprofis leistungsfördernde Mittel zugeschanzt zu haben. Der 31-jährige Ballan soll sich beim Arzt Fiorenzo Bonazzi sogar Bluttransfusionen unterzogen haben. Der Apotheker Nigrelli soll eng mit Bonazzi zusammengearbeitet haben.

Ermittlungen gegen Saronni

In den Sog der Ermittlungen ist auch Lampre-Teammanager Giuseppe Saronni geraten, der am Wochenende vom Team mit Roberto Damiani ersetzt wurde.

Auch gegen die Sportdirektoren Fabrizio Bontempi und Maurizio Piovani sowie den Masseur Fabio Della Torre wird ermittelt. Ihnen wird unter anderem Hehlerei vorgeworfen, weil sie sich auf illegale Weise Dopingmittel verschaffen hatten.

Die Lampre-Profsi seien in Nigrellis Apotheke in der Ortschaft Mariana Montovana in der Lombardei ein- und ausgegangen als wäre sie eine "Sakrestei des Dopings", berichtete die italienische Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" am Dienstag.

Die Radprofis seien von dem Apotheker abhängig gewesen und hätten bei ihm Epo, Hormone und Anaboliker erworben und Ratschläge erhalten, um die Anti-Doping-Kontrollen zu umgehen. Der Rennstall BMC hatte Ballan, Straßenrad-Weltmeister von 2008, und Santambrogio für die am Samstag in Turin beginnende Italien-Rundfahrt zurück.

Verdopplung der Disziplinarmaßnahmen

Nach den jüngsten Skandalen will der italienische Radsport-Verband derweil härter gegen Dopingsünder durchgreifen. Auf einer Versammlung in Mailand einigten sich Vertreter des Verbandes und der Teams vor einigen Tagen auf die Verdoppelung der Disziplinarmaßnahmen gegen Dopingsünder.

Statt einer zweijährigen Sperre droht überführten Fahrern künftig ein vierjähriger Bann. Wiederholungstäter sollen endgültig vom Radsport ausgeschlossen werden.

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