Rossi winkt beim "Hinspiel" die 10

SID
Rossi benötigt in Malaysia schon einen Ausrutscher seines Teamkollegen
© getty

Valentino Rossi hat es nicht in der Hand. Der italienische Superstar benötigt in Malaysia schon einen Ausrutscher seines Teamkollegen Jorge Lorenzo, um zum zehnten Mal Weltmeister werden zu können. So verbissen wie es in der MotoGP auf den Strecken in diesem Jahr zuging, ist ein solches Szenario alles andere als ausgeschlossen.

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"Ich fühle mich gut, ich bin in Form und die Jungs im Team sind bereit, alles zu geben", sagte der 36-jährige Rossi vor dem vorletzten Saisonrennen in Sepang. Ein Polster von elf Punkten hat "The Doctor" derzeit auf seinen spanischen Rivalen. Die Rechnung ist einfach: 15 Zähler mehr als Lorenzo muss der Mann aus Tavullia am Sonntag holen, um sich vorzeitig den Traum von seiner Nummer 10 zu erfüllen.

Das Yamaha-Duo liefert sich in diesem Jahr ein packendes Duell. Lorenzo hat sechs Rennen gewonnen, Rossi vier. Dafür war der Italiener konstanter. Nur bei zwei WM-Läufen stand der berühmteste Motorradfahrer der Welt nicht auf dem Podium und kam immer ins Ziel. Lorenzo, viermaliger Champion, schied auch nur einmal aus. "Das Hauptziel ist es, Valentino wieder ein paar Punkte abzunehmen, sodass ich mit einem geringeren Rückstand nach Valencia komme", sagte der 28-jährige Mallorquiner.

Marquez schon aus dem Rennen

Sein Landsmann Marc Marquez ist schon aus dem Rennen. Der Weltmeister der vergangenen beiden Jahre hat keine Titelchance mehr, könnte mit seiner riskanten Fahrweise aber das Zünglein an der Waage sein. Gerät der Honda-Pilot etwa mit Lorenzo aneinander - es wäre nicht das erste Mal - und dieser geht leer aus, reicht Rossi schon ein dritter Platz.

Der WM-Führende konzentriert sich ganz auf sich selbst. "Es kommt jetzt einfach darauf an, keine Fehler zu machen", sagt der Volksheld, "das Rennen zählt sehr viel". Rossi, während seiner langen Karriere Champion in der 125er, 250er, 500er und der MotoGP-Klasse, würde mit seinem nächsten Titel alleiniger Dritter der "ewigen" Weltmeisterliste werden. Nur sein Landsmann Giacomo Agostini (15) und der Spanier Àngel Nieto (13) waren erfolgreicher.

Ob es weitergeht, ist offen

Beide wird Rossi wohl nicht mehr einholen, egal wie es diesmal ausgeht. Bis zum Ende der kommenden Saison steht die berühmte Nummer 46 noch beim Yamaha-Werksteam unter Vertrag. Ob es danach weitergeht, ist offen. Nach seiner gescheiterten Traumehe mit der italienischen Traditionsmarke Ducati, als Rossi zwei Jahre lang ohne Sieg blieb, war der charismatische Rennfahrer 2013 zu den Japanern zurückgekehrt und hat seinen Spaß wiedergefunden. Seitdem hat er den jüngeren Konkurrenten gezeigt, dass er wieder da ist - vor allem an Renntagen. Zwei seiner Siege holte er von Startplatz acht.

Es wird interessant, so viel steht fest. Zuletzt haben sich beim Grand Prix in Australien die vier Fahrer an der Spitze 52 Mal untereinander überholt. Rossi wurde Vierter, diesmal will der sechsmalige Sepang-Sieger mehr. Rossi, der mit seinem 329. GP-Start alleiniger Rekordhalter wird, sieht sich im Vorteil: "Es ist wie im Fußball, das Rückspiel findet in Valencia statt (8. November, d. Red.). Es ist meine erste Chance, Jorge hat etwas mehr Druck."

Rossi wird in Sepang Weltmeister

- wenn er gewinnt und Lorenzo maximal Sechster wird

- wenn er Zweiter und Lorenzo maximal Elfter wird

- wenn er Dritter und Lorenzo maximal 15. wird

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