Die schnellste Rennserie der Welt

Von Martin Gödderz
Den F1-Kurs zu Füßen. Über den Speed der F1-Boliden können die Air-Race-Piloten nur lachen
© Red Bull

Ab sofort können alle Fans der schnellsten Rennserie der Welt aktuelle News, Diashows und Videos auf SPOX und dem eigenen Red-Bull-Air-Race-Channel finden. Zudem wird jedes Event im kostenlosen Live-Stream gezeigt. Das Red Bull Air Race - das bedeutet Höchstgeschwindigkeiten von über 400 Stundenkilometern. Das schafft sonst keine Rennserie auf dieser Welt. Nach einer mehr als dreijährigen Pause ist eine der atemberaubensten Rennserien der Welt wieder da und so spektakulär wie nie zuvor. Doch was genau ist das Red Bull Air Race eigentlich? Wir stellen Regeln, Rennen und Fakten vor.

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"Es ist so, als würde man ein Auto mit Tempo 400 in einer Garage einparken", fasste der Deutsche Matthias Dolderer die Anforderungen des Red Bull Air Race einmal treffend zusammen. Eine Kombination aus einer unglaublichen Höchstgeschwindigkeit bei geringer Höhe und extremer Präzision. Die Piloten müssen nicht einfach nur schnell sein, sie müssen im Red Bull Air Race auch beeindruckende Manöver hinlegen.

Als das weltweit schnellste Motorrennen 2003 ins Leben gerufen wurde, stellte es eine im Flugsport noch nie gesehene Disziplin heraus. Die Kombination aus Höchstgeschwindigkeiten und fliegerischem Geschick war noch nie so sehr gefragt wie im Red Bull Air Race.

Die Anforderungen an die Piloten sind extrem hoch, die G-Kräfte bewegen sich in unglaublichen Bereichen und die Rennorte sind so spektakulär und so verschieden wie in keiner anderen Rennsportserie. Mal wird vor beeindruckenden Hochhauskulissen geflogen, mal über eine malerische Alstadt oder um die Freiheitsstatue herum.

Air Race kennt keine Grenzen

Da die Piloten mit ihren Maschinen an keinen festen Ort am Boden gebunden sind, braucht es nur ein wenig Platz in der Luft und schon kann geflogen werden. Das macht es auch in diesem Jahr möglich, an einigen der spektakulärsten Orten der Welt zu fliegen.

Zum Auftakt rasten die Flieger um die Skyline von Abu Dhabi, in wenigen Tagen geht es vor der malerischen Altstadt von Rovinj zur Sache. In diesem Jahr wird auch in Las Vegas geflogen, genauso wie über der Pferderennbahn von Ascot.

Seit 2005 wird sich in einer offiziellen Wettkampfserie gemessen, mittlerweile gehen 12 Piloten in der Master Class an den Start. Das Ziel ist letztendlich immer das gleiche: Das eigene Flugzeug in möglichst schneller Zeit und möglichst ohne Fehler durch einen mit aufblasbaren Pylonen (Air Gates) gestreckten Kurs zu manövrieren.

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Die Regeln:

Die aufblasbaren Air Gates sind 20 Meter hoch und stehen meistens in einem Abstand von 10 bis 14 Metern zueinander. Sie müssen ohne Berührung unter Anwendung bestimmter Manöver durchflogen werden. Der Kurs muss von den Piloten komplett durchflogen werden. Für jede Berührung eines Pylonen und jedes falsch ausgeführte Manöver erhält der jeweilige Pilot Strafsekunden.

Dabei wird unterschieden zwischen einer Zwei-Sekunden-Strafe, die es für das zu hohe Passieren eines Tores oder einer Schikane, die inkorrekte Durchführung einer vertikalen oder horizontalen Durchquerung sowie für vertikale Flüge auf der falschen Seite gibt und der Sechs-Sekunden-Strafe, die verteilt wird, wenn ein Flugzeug mit Propeller oder Flügel eines der Air Gates berührt.

Bei schweren Regelverstößen ist es zudem möglich, Disqualifikationen auszusprechen. Dazu zählen alle Formen gefährlichen Fliegens wie die Querung der Besucherlinie oder ein allgemein zu niedriges Fliegen. Zudem dürfen sich niemals zwei Piloten gleichzeitig im Kurs befinden. Es wird hintereinander geflogen.

Der Modus:

Insgesamt wird an vier Renntagen geflogen. An den ersten beiden Tagen haben die Piloten die Chance, sich im Training an den Kurs zu gewöhnen. Die Resultate aus dem vierten Training legen die Reihenfolge des Qualifyings fest.

Einen Tag vor dem Rennen erfolgt die Qualifikation. Dort treten alle 12 Piloten jeweils zweimal an. Der bessere Flug wird gewertet und ist maßgebend für den Renntag. Dort ergibt sich das Klassement nach den besten Zeiten des Qualifyings.

  • Top 12: Ähnlich wie es Wintersportfans vielleicht von der Vierschanzentournee kennen, wird im ersten Abschnitt des Rennens im direkten Duell gegeneinander angetreten. Der Erste des Qualifyings trifft auf den Letzten, der Zweite auf den Vorletzten. So lässt sich die Reihenfolge fortsetzen. Die sechs Gewinner der jeweiligen Heats und die zwei Lucky Loser, also die besten Verlierer, ziehen weiter ins Super 8.
  • Super 8: Es wird weiterhin in der Reihenfolge aus dem Qualifying gestartet. Dabei zählen die Zeit des Qualifyings oder der Top 12 allerdings nicht fürs Weiterkommen. Hier entscheidet nur der eine Flug, den die Piloten im Super 8 absolvieren. Die besten vier Piloten dürfen noch einmal fliegen.
  • Final 4: Hier wird letztendlich über den Sieger entschieden. Die vier schnellsten Piloten aus dem Super 8 treten noch einmal hintereinander an. Lediglich die hier geflogene Zeit gibt den Ausschlag für den Sieg.

Punkte erhalten nach dem Rennen die ersten acht Piloten, wobei der Erstplatzierte 12 Punkte holt, der Zweite 9, der Dritte 7, der Vierte 5 und von da an immer einen Punkt abwärts. Die letzten vier Piloten erhalten also keine Punkte für das WM-Klassement.

Die Flugzeuge:

Während gerade in den Anfängen des Red Bull Air Race noch in sehr vielen verschiedenen Modellen geflogen wurde, vertrauen die meisten Piloten mittlerweile der Zivko Edge 540. Vereinzelt wird noch im Corvus Racer 540 oder im MXS-R geflogen.

Die Leichtflugzeuge eint dabei neben dem Propeller an der Spitze ein Bündel von hervorstechenden Merkmalen: Sie sind so leicht wie möglich, bieten dabei aber maximale Geschwindigkeit und sind extrem robust, schließlich sind die Flieger zehnfachen G-Kräften ausgesetzt.

In den letzten Jahren war es den Piloten noch erlaubt, Modifikationen an ihren eigenen Fliegern durchzunehmen und diese nach ihren Wünschen umzubauen. Dies ist ab diesem Jahr reglementiert. Propeller und Maschinen sind für jedes Team standardisiert. Jeder Pilot fliegt mit einer Lycombing Thunderbolt AEIO-540-EXP-Maschine und einem Hartzell-3-bladed 7690 Propeller.

Die Rennen:

Gestartet wird an acht verschiedenen Standorten. Im ungefähren Abstand von einem Monat wird auf den unterschiedlichsten Plätzen der Welt geflogen.

  • 1. März: Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate
  • 13. April: Rovinj, Kroatien
  • 18. Mai: Putrajaya, Malaysia
  • 27. Juli: Gdynia, Polen
  • 17. August: Ascot, Großbritannien
  • 7. September: Fort Worth, USA
  • 12. Oktober: Las Vegas, USA
  • 2. November: China

Über alle Rennen und Neuigkeiten rund um das Red Bull Air Race berichtet SPOX ab sofort. Mit News, Videos und Live-Streams zu den jeweiligen Rennen seid ihr ab sofort hautnah dabei!

Der WM-Stand des Red Bull Air Race