Bradl holt erste WM-Punkte mit Aprilia

SID
Stefan Bradl wechselte von Forward Racing zu Aprilla
© getty

Zweites Rennen, erste Punkte: Stefan Bradl hat mit seinem neuen Team Aprilia die ersten WM-Zähler eingefahren und mit einer überzeugenden Vorstellung Argumente für seine persönliche Zukunft in der Motorrad-Königsklasse gesammelt.

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Der 25-jährige Zahlinger belegte beim elften WM-Lauf im tschechischen Brünn den 14. Rang und landete nur knapp hinter seinem spanischen Teamkollegen Alvaro Bautista (13.).

Den Sieg im zweiten Rennen nach der Sommerpause sicherte sich Pole-Setter Jorge Lorenzo (Spanien/Yamaha) vor Weltmeister Marc Marquez (Spanien/Honda) und Valentino Rossi (Yamaha) aus Italien. Lorenzo überflügelte den bisherigen Gesamtführenden Rossi, beide haben 211 Punkte auf dem Konto, Lorenzo führt nach Siegen in diesem Jahr. Bradl steht bei elf Zählern.

"Es ist superschön, in den Punkten zu sein, und mehr, als ich erwartet habe. Das macht mich stolz", sagte Bradl bei Eurosport: "Ich freue mich über Platz 14, man sieht, dass ich auf einem ähnlichen Niveau bin wie Bautista. Ich hoffe, dass ich mit meiner Leistung überzeugen kann."

Bradl überzeugt seinen Chef

Aprilia-Rennchef Romano Albesiano war zufrieden. "Es ist sehr gut, Stefan in unserem Team zu haben. Wir sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit", sagte er. Bradl hatte Ende Juli beim Krisenteam Forward Racing gekündigt und wenig später bei Aprilia unterschrieben. Einen Vertrag für die nächste Saison hat er noch nicht.

Am Ort seines ersten Grand-Prix-Sieges auf der 125er im Jahr 2008 ließ sich Bradl von der noch ungeklärten Zukunft nicht beirren - obwohl ihn der vor sieben Wochen in Assen erlittene Kahnbeinbruch erneut einschränkte. "Meine Hand ist noch nicht perfekt, ich hatte noch Schmerzen - speziell in den Schlussrunden", sagte Bradl, der Bautista erst spät passieren lassen musste: "Er hat eben einfach mehr Erfahrung mit dem Motorrad."

Noch besser lief es aus deutscher Sicht in der Moto2: Die beiden Kalex-Piloten Jonas Folger und Sandro Cortese fuhren in die Top Ten und sammelten wichtige WM-Punkte. "Endlich wieder ein Rennen, bei dem ich ordentlich Punkte mit nach Hause nehmen kann", sagte Folger und resümierte: "Im Großen und Ganzen können wir absolut zufrieden sein."

Zarco nicht aufzuhalten

Die große Bühne gehörte aber erneut Johann Zarco, der unaufhaltsam der WM-Krone entgegenstrebt. Der in diesem Jahr überragende Franzose fuhr nicht nur souverän zu seinem vierten Saisonsieg, sondern stellte mit seiner zehnten Podiumsplatzierung nacheinander einen Moto2-Rekord auf.

Einen Schreckmoment erlebte Moto3-Hoffnungsträger Philipp Öttl (Ainring/KTM). Eine Woche nach der ersten Podiumsplatzierung seiner Karriere in Indianapolis/USA war der 19-Jährige zunächst in einen Sturz verwickelt, ein weiterer Crash mit gleich vier Fahrern führte zur zwischenzeitlichen Unterbrechung des Rennens. Nach dem Neustart landete Öttl dann in dem von 19 auf zwölf Runden verkürzten Rennen auf Rang 15.

Der Argentinier Gabriel Rodrigo (KTM) wurde nach einem Crash lange Zeit neben der Strecke behandelt. Anschließend gab es offiziell Entwarnung, für weitere Untersuchungen an seinem linken Bein wurde der 19-Jährige in ein Krankenhaus gebracht. Den Sieg sicherte sich der italienische Honda-Pilot Niccolò Antonelli vor seinem Landsmann Enea Bastianini (Honda) und dem Südafrikaner Brad Binder (KTM).

Stefan Bradl im Steckbrief

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