Peterhansel überflügelt Roma

SID
Gelingt Stephane Peterhansel doch noch die Titelverteidigung?
© getty

Laut Teamorder sollte Rekordsieger Peterhansel seinem Teamkollegen den Vortritt lassen, doch der Franzose setzte sich über die Ansage hinweg.

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Die Ansage von Sven Quandt war eigentlich überdeutlich. Der Chef des X-raid-Teams gab vor der vorletzten Etappe eine klare Order aus. Stéphane Peterhansel sollte den Gesamtführenden Nani Roma nicht mehr attackieren. Doch der französische Rekordsieger scherte sich nicht um die Vorgabe und gab weiter Gas. Peterhansel gewann am Freitag auf der 350 Kilometer langen Wertungsprüfung von Salvador nach La Serena in 3:38:19 Stunden vor Nasser Al-Attiyah (Katar) und geht mit einem Vorsprung von 26 Sekunden auf Roma, der Dritter wurde, in die abschließende Etappe am Samstag.

"Das Rennen ist offen. Das nichts festgelegt wurde, kann man am Ergebnis sehen", sagte der Spanier Roma. Ob Peterhansels Angriff kurzfristig doch genehmigt wurde oder entgegen der Anweisungen passierte, blieb zunächst offen. Die Strategie habe sich nicht geändert, so der Franzose und meinte mit Blick auf die Schlussetappe: "Anweisungen können heute Nacht aktualisiert werden und natürlich werden wir zuhören."

Entgegen der Stallorder

Zuvor hatte er seinem Teamchef wohl nicht so gut zugehört. "Ich habe allen ganz klar gesagt, dass Nanis Speed der richtige ist, denn er fährt seit zwei, drei Tagen sicher. Die anderen aber haben sich die letzten Tage einen Kampf bis aufs Messer geliefert", sagte Quandt dem TV-Sender "n-tv": "Es ist sehr, sehr wichtig, dass man die letzten Tage vorsichtig und das Ding nach Hause fährt. Da noch mal anzugreifen, birgt das Risiko, dass man ausfällt. Und das wollen wir sicher nicht. Als Teamchef muss man da sagen: Jetzt ist Schluss."

Peterhansel ("Der zweite Platz ist scheiße") griff dennoch an und machte damit auch die Organisatoren der Dakar glücklich. "Wir sind enttäuscht und überrascht. Das entspricht nicht dem Geist des Sports", sagte Renndirektor Etienne Lavigne über die Teamorder: "Wenn ich böse wäre, würde ich sagen, sie können die Trophäe sofort haben. Gewinnen ohne Risiko ist ein Triumph ohne Ruhm."

Roma, der sich in Südamerika einen Wohnwagen mit Peterhansel teilt und dem Franzosen sowohl im letzten als auch in diesem Jahr während des Rennens Hilfestellung gab (u.a. nach Reifenplatzern), betonte noch vor der Etappe am Freitag, dass er keine Gegenleistung für seine Wasserträger-Dienste eingefordert habe. Das aber hielt Renndirektor Lavigne am Donnerstag nicht davon ab, von einem "fast geschenkten Sieg" für den früheren Champion in der Motorradwertung (2004) und einer "Respektlosigkeit" gegenüber Peterhansel zu sprechen.

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