Christoph Harting erlebt Diskus-Debakel und lässt WM-Start offen

SID
Christoph Harting erlebte ein Debakel.
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Diskuswerfer Christoph Harting hat bei den deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Berlin ein Debakel erlebt. Der Rio-Olympiasieger und Lokalmatador blieb ohne gültigen Versuch - genau wie vor einem Jahr im Olympiastadion bei der Heim-EM. Den Titel sicherte sich derweil der Magdeburger Martin Wierig mit 65,39 m.

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"Es ist nur eine deutsche Meisterschaft - halb so wild", sagte Harting: "Woran es gelegen hat? Verschiedene Umstände. Zum einen der körperliche Verfassungszustand, den ich hier nicht vorschieben möchte." Letztendlich habe eine Summe von Faktoren zu dem Nicht-Ergebnis geführt.

"Wann immer wir eine Belastung im Training aufbauen konnten, ist uns irgend jemand von der Seite rein gegrätscht - mal ein Magen-Darm-Virus, mal eine Erkältung, mal Fieber, mal das, mal das, mal das", sagte Harting. Deswegen habe er keine "richtige Physis aufbauen können", das ihm "im Laufe der Saison mehrmals auf die Füße gefallen ist. Es hat nicht sollen sein."

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Harting lässt Start in Katar weiter offen

Harting, den in dieser Saison immer wieder auch Rückenprobleme plagten, ließ zudem seinen Start in Doha/Katar (27. September bis 6. Oktober) trotz erfüllter Norm erneut offen, um seine Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio nicht zu gefährden. "Ich bin aktuell in einer Position, in der ich sage: Eher weniger", meinte er.

Vor seinem Heimspiel im Olympiastadion hatte Harting mit markigen Worten für Aufsehen gesorgt. Unter anderem kritisierte er den Qualifikationsmodus des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die Sommerspiele 2020 in Tokio.

"Deutsche Meisterschaften sind immer der letzte große Nominierungswettkampf, wo der DLV sagt, ihr müsst hinfahren. Es ist die letzte Erpressungsmöglichkeit der deutschen Leichtathletik", sagte Harting der Berliner Zeitung.

Harting: "Es gibt wenig unbedeutenderes als einen deutschen Meistertitel"

Zudem ließ Harting durchblicken, dass er sich zwiegespalten auf die Meisterschaften vorbereitet hatte. "Seit gefühlt 35 Jahren trägt kein anderer als ein Harting den Titel im Diskuswerfen. Soll den jetzt ein Wierig oder ein Wrobel kriegen? Da sagt der Stolz: Ach, nein", meinte Harting: "Auf der anderen Seite sage ich mir: Ach, nehmt ihn euch doch, wenn es euch so wichtig ist. Es gibt wenig unbedeutenderes als einen deutschen Meistertitel."

Der nationale Titel ging seit 2007 zuletzt ununterbrochen an einen Harting - zehnmal an den im Vorjahr zurückgetretenen London-Olympiasieger Robert, zweimal an Christoph. Diese Serie ist nun gerissen.

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