Testosteron-Debatte: IAAF-Regel bleibt weitere sechs Monate ausgesetzt

SID
Die umstrittene Regel zum Hyperandrogenismus in der Leichtathletik bleibt weiterhin ausgesetzt.
© getty

Die umstrittene Regel zum Hyperandrogenismus des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF bleibt weitere sechs Monate ausgesetzt. Das teilte am Freitag der Internationale Sportgerichtshof CAS mit. Bis dahin solle die IAAF mitteilen, wie der Verband seine Vorschrift in der Testosteron-Debatte um hyperandrogene Leichtathletinnen wie Caster Semenya (Südafrika) in Zukunft "umzusetzen gedenkt". Noch habe der CAS nicht entschieden, ob die von der IAAF nachgereichten Beweise in der Causa "ausreichend sind".

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Der CAS hatte am 24. Juli 2015 wegen der Klage der indischen Sprinterin Dutee Chand die IAAF-Regelung zum Hyperandrogenismus ausgesetzt und wissenschaftliche Beweise dafür gefordert, dass hyperandrogene Athletinnen einen deutlichen Leistungsvorteil haben. 800-m-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Semenya muss seitdem ihr Testosteron-Niveau nicht künstlich senken.

Am 29. September 2017 reichte die IAAF die angeforderten Unterlagen ein, nachdem ein Fristaufschub gewährt wurde. Zuvor hatte der Verband im Juli eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass Frauen mit hohen Testosteron-Werten wie Semenya Vorteile im Bereich von 1,8 bis 4,5 Prozent in den Disziplinen 400 m, 400 m Hürden, 800 m, Hammerwurf und Stabhochsprung haben.

Semenya hatte vergangenen Sommer ihrem Unmut gegenüber allen Zweiflern Luft gemacht. "Ich verstehe nicht, wenn man sagt, ich habe einen Vorteil - weil ich eine Frau bin", sagte sie: "Wenn ich pinkle, pinkle ich wie eine Frau. Ich verstehe nicht, wenn man sagt, ich sei ein Mann oder ich habe eine tiefe Stimme. Ich weiß, dass ich eine Frau bin."

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