WM: Schäfer "kämpft um jeden Punkt"

SID
Carolin Schäfer ist motiviert für die Leichtathletik-WM
© getty

Wenn in London alles so läuft, wie sich Carolin Schäfer das vorstellt, kann das neue Auto-Schild zeitnah ins Presswerk gehen. "CARO 6836" prangt derzeit noch am Fenster des Vehikels der Siebenkämpferin - die Punktzahl, die Schäfer bei ihrem bislang besten Wettkampf Ende Mai in Götzis erreicht hat.

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Bei der WM sollen nun einige Zähler hinzukommen, und das würde wohl nicht nur eine Medaille, sondern auch eine neue Plakette bedeuten.

"Nach meinem Wettkampf 2015 in Götzis hat meine Familie damit angefangen - seitdem wechselt das Kennzeichen ständig", erzählte die 25-Jährige der Frankfurter Rundschau. Als erste Deutsche seit Sabine Braun vor 25 Jahren hat Schäfer die 6800-Punkte-Marke übertroffen - beim WM-Siebenkampf, der am Samstagmorgen (bei SPOX im LIVETICKER) mit dem Hürdensprint beginnt, gehört sie damit zu den Favoritinnen.

"Ich würde mir eine Medaille wünschen", sagte die Junioren-Weltmeisterin von 2008, die noch auf ihr erstes Edelmetall im Erwachsenen-Lager wartet. 20 Jahre nach dem letzten WM-Titel einer deutschen Siebenkämpferin durch Braun 1997 ist in London wohl nur Gold außer Reichweite - das ist für Belgiens Olympiasiegerin Nafissatou Thiam reserviert, die in Götzis auf 7013 Punkte kam. Dahinter ist für Schäfer aber alles möglich.

Bei Olympia fehlte Schäfer nicht viel zu Edelmetall

"Die Motivation ist groß, ich werde um jeden Punkt kämpfen", sagte Schäfer. Bei Olympia 2016 fehlten ihr als Fünfte noch 113 Punkte zu Bronze - die 6653 Zähler, die der Kanadierin Brianne Theisen-Eaton damals zu Platz drei reichten, hat Schäfer in diesem Jahr bereits zweimal übertroffen. Neben Schäfer darf auch die ebenfalls für Eintracht Frankfurt startende Claudia Salman-Rath zumindest mit einer Top-5-Platzierung liebäugeln.

Fest steht schon jetzt, dass sich zumindest eine deutsche Siebenkämpferin in London über eine Medaille freuen darf: Die Ende Juni zurückgetretene Jennifer Oeser (Leverkusen) erhält am Montag nachträglich WM-Silber von 2011, der britische Topstar Jessica Ennis-Hill Gold - die damalige Siegerin Tatjana Tschernowa (Russland) wurde als Betrügerin enttarnt.

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