"Yuliya Stepanova ist eine Siegerin, zumindest eine moralische Siegerin. Der Anlass führt uns auf die dunkle Seite des Sports, wo Sieg um jeden Preis die Parole ist. Doch die Haltung und die Tat eines einzelnen Menschen können die Dunkelheit erhellen", sagte Hans Wilhelm Gäb, ehemaliger Chef der Stiftung Deutsche Sporthilfe bei seiner Laudatio: "Yuliya Stepanova hat im Kampf gegen Betrug unter persönlichen Opfern ein Zeichen der Hoffnung gesetzt."
"Ich möchte mich bei allen für die großartige Unterstützung bedanken. Leider können wir aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihnen sein", sagte Stepanova, die aus Sicherheitsgründen nur per Skype zugeschaltet war.
Stepanovas Enthüllungen hatten unter anderem dazu geführt, dass der russische Leichtathletik-Verband RusAF derzeit von allen internationalen Wettbewerben suspendiert ist. Das IOC hatte ihr allerdings die Teilnahme an den Sommerspielen in Rio als neutrale Athletin verweigert, da sie als ehemalige Dopingsünderin nicht die "ethischen Anforderungen" erfülle.
Inzwischen wird die mittlerweile in den USA lebende Stepanowa vom IOC mit einem Stipendium unterstützt. Ihrem Mann war ein Job als Anti-Doping-Berater zugesagt worden.
Der Preis des DOH wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Sport verliehen, die sich für einen dopingfreien Sport einsetzen. In diesem Jahr ist der Preis erstmals mit 10.000 Euro dotiert.