Superstar Liu macht endgültig Schluss

SID
Zahlreiche Verletzungen zwangen Liu Xiang zum Karriereende
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Chinas Star Liu Xiang (31) hat seine Karriere offiziell beendet. Zahlreiche Verletzungen ließen dem Olympiasieger von 2004 über 110-m-Hürden "keine andere Wahl", sagte Liu am Dienstag. Die Entscheidung habe er "widerwillig", aber nach "reiflicher Überlegung" getroffen.

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Triumphe, Traumgagen - aber auch jede Menge Tragödien: Geplagt von einer schier endlosen Verletzungsgeschichte hat Chinas Leichtathletik-Star Liu Xiang seine Karriere offiziell beendet. Die Probleme mit seiner im "Reich der Mitte" berühmt und berüchtigten Achillessehne ließen dem Überraschungs-Olympiasieger von 2004 über 110-m-Hürden "keine andere Wahl", sagte der 31-Jährige am Dienstag. Die Entscheidung habe er "widerwillig", aber nach "reiflicher Überlegung" getroffen.

"Von heute an werde ich mein Leben als professioneller Athlet beenden", sagte Liu und löste vier Monate vor der Weltmeisterschaft in Peking (22. bis 30. August) unter seinen Fans einen Schock aus - auch wenn der Rücktritt wegen seiner gesundheitlichen Probleme längst erwartet wurde. Seit 2012 hat Liu praktisch kein Rennen mehr bestreiten können.

Populäre, aber auch tragische Figur

"Ich hasse meinen Fuß, ich liebe meinen Sport und meine Hürden und wenn ich mich nicht verletzt hätte... Aber es gibt in dieser Welt kein Wenn und Aber", sagte Liu: "Ich kann es nur still hinnehmen."

Liu gehörte während seiner über zehnjährigen Laufbahn zu den populärsten und zugleich auch tragischsten Figur des chinesischen Sports. Sein sensationeller Erfolg im Olympia-Finale 2004 in Athen machte den früheren Weltrekordler (12,88 Sekunden im Juli 2006) schlagartig zu einem Superstar. Er war der erste Chinese, der im Weltsprint mithalten konnte und mit einem Sponsorendeal in Millionenhöhe ausgestattet wurde.

Bittere Tränen bei Olympia 2008

Bei Olympia 2008 in seiner Heimat sollte Liu als amtierender Weltmeister das Gesicht der Spiele werden, doch eine hartnäckige Verletzung der rechten Achillessehne stoppte den Superstar. Das Drama nahm seinen Lauf. Nach einem Fehlstart, den ein Konkurrent verursacht hatte, trat Liu in seinem Vorlauf nicht mehr an. Mit seinen Tränen rührte er das Reich der Mitte.

Der 1,90 m lange Hürdensprinter war als erster chinesischer Sportler zeitgleich Olympiasieger (2004), Weltmeister (2007) und Weltrekordler (bis 2008). Aber spätestens nach Peking war seine Karriere auch eine schier endlose Leidensgeschichte.

Mehr als ein Jahr musste Liu nach seiner Achillessehnen-Operation pausieren, noch länger dauerte die Rückkehr in die Weltspitze. 2011 bei der WM im südkoreanischen Daegu meldete sich Liu dann zurück und gewann hinter dem Amerikaner Jason Richardson Silber - unter anderem deshalb, weil sein Dauerkonkurrent, Ex-Weltrekordler Dayron Robles aus Kuba, der als Erster über die Linie gelaufen war, disqualifiziert wurde. Robles hatte ausgerechnet Liu behindert.

Erneutes Drama in London

2012, pünktlich vor den Spielen in London, präsentierte sich Liu auch wieder in Top-Form - nur um erneut vor den Augen der Welt tragisch zu scheitern. Mit großen Hoffnungen angereist krachte er nach nur acht Schritten mit dem linken Fuß in die erste Hürde.

Danach hüpfte Liu auf seinem linken Bein die komplette Strecke entlang, küsste die letzte Hürde auf seiner Bahn vier und überquerte unter dem Jubel der 80.000 Zuschauer die Ziellinie. Es war Lius letzter großer Applaus.

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