Auch Hockey-Männer mit viertem Platz

SID
Das deutsche Hockey-Team verpasste die Bronzemedaille
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Historische Pleite für die deutschen Hockey-Asse: Keine 24 Stunden nach den Frauen verpassten auch die Männer bei der EM in Amsterdam die Bronzemedaille. Das Team von Bundestrainer Stefan Kermas unterlag im kleinen Finale England mit 2:4 (1:2).

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Damit fahren erstmals beide Teams des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) mit leeren Händen von einer EM nach Hause. Seit 1987 werden die kontinentalen Turniere bei Männern und Frauen im selben Jahr ausgetragen.

"Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen", sagte Kermas: "Wenn wir einen auf die Mütze bekommen haben, haben wir aus solchen Situation schon oft die richtigen Konsequenzen gezogen."

DHB-Präsident Wolfgang Hillmann kündigte derweil eine sachliche, konzentrierte Analyse nach dem Großevent an, bei dem Gastgeber Niederlande beide Titel gewann. "Wir müssen daran arbeiten, dass wir wieder eine Sicherheit ins Spiel bekommen, wie wir sie früher hatten", sagte Hillmann: "Dafür brauchen wir eine Entwicklung."

Deutschland mit Führung, England dreht die Partie

Mats Grambusch traf nach einer Strafecke zwar zur Führung für die Bronzemedaillengewinner von Rio (16.). Anschließend drehte England das Spiel durch Treffer von Barry Middleton (24.) und Ian Sloan (27.), ehe Lukas Windfeder nach einer kurzen Ecke zurückschlug (44.). Mark Gleghorne erzielte im Schlussabschnitt das 3:2 für die Briten (51.), auch Phil Roper (59.) traf noch.

Dem verjüngten deutschen Team, das im Halbfinale unglücklich nach Penaltyschießen an Belgien gescheitert war, fehlte im Endeffekt ein Schuss Cleverness. Wie schon zuvor zeigte die Mannschaft von Kermas auch im letzten Turnierduell ihr Potenzial - doch am Ende herrschte wie bei den Damen Frust über den undankbaren vierten Rang. "Ich hätte nicht gedacht, ohne eine Medaille nach Hause zu fahren", sagte Windfeder.

Der zweimalige Olympiasieger Moritz Fürste, als Beobachter in Amsterdam vor Ort, sieht nach dem Umbruch bei beiden Teams "noch eine Menge Arbeit". Doch Fürste, der nach Olympia in Rio seine internationale Karriere beendet hatte, verwies auch auf das denkbar knappe Scheitern beider deutscher Mannschaften in den Halbfinals. Die Männer hatten sich erst im Penaltyschießen beugen müssen, die Frauen verloren 0:1 gegen Belgien.

Auch deutsche Frauen bleiben ohne Hockey-EM-Medaille

Fürste bescheinigte der Männer-Auswahl ein "unfassbares Talent. Sie müssen daran arbeiten, dass es auch im Spiel umgesetzt wird", sagte der frühere Kapitän. Auch die deutschen Damen würden über eine "sehr gute Gruppe" verfügen. Deutlich wurde bei dem Turnier erneut, dass die europäische Spitze breiter geworden.

Am Samstag waren bei den deutschen Frauen bittere Tränen der Enttäuschung geflossen: Das junge Team von Bundestrainer Jamilon Mülders verlor sein kleines Finale gegen England mit 0:2 (0:1). "Es ist bitter, ohne etwas nach Hause zu fahren", sagte Stürmerin Charlotte Stapenhorst. Besonders getröstet werden musste Torhüterin Julia Ciupka nach dem Abpfiff.

"Es gibt im Laufe einer Saison ganz viele Partien, wo es mir nur auf Philosophie und Inhalt ankommt. Die letzten zwei hier gehörten zu den wenigen, wo nur das Ergebnis zählt", sagte Mülders in seinem Fazit: "Und da haben wir nicht geliefert."

Mülders betonte dennoch, vor allem positiven Erkenntnisse aus dem Turnier mitzunehmen. "Die junge Mannschaft hat sich hier großartig präsentiert und weiterentwickelt. Und da gehören Niederlagen einfach mit dazu", sagte der 41-Jährige, der das Team in den vergangenen Jahren in die Weltspitze geführt hat: "Deutschland muss sich für die Zukunft keine Sorgen machen."

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