Hockey-Herren gehen am Stock

SID
Tobias Hauke ist bereits der dritte Verletzte den Markus Weise zu beklagen hat
© getty

Eine Schreckensmeldung jagt die nächste, die Personalsorgen werden immer größer, und der Bundestrainer schlägt Alarm: Die deutschen Hockey-Herren gehen rund drei Wochen vor der Weltmeisterschaft in Den Haag (31. Mai bis 15. Juni) nach dem dritten schwerwiegenden Ausfall am Stock. Nach Mittelfeldstar Moritz Fürste und Vize-Kapitän Oliver Korn erwischte es nun auch noch Welthockeyspieler Tobias Hauke - er erlitt böse Gesichtsverletzungen.

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"Es könnte natürlich sein, dass wir bei dem Turnier verprügelt werden, aber das weiß ich ja vorher nicht", sagte Weise dem "SID": "Wir sind weit weg von einer optimalen Vorbereitung."

Trotz des erneuten Schocks gab sich der 51-Jährige gewohnt kämpferisch: "Wir werden mit einer guten Mannschaft nach Den Haag fahren und wollen oben mitspielen."

Die Vorbereitung auf das Event des Jahres läuft allerdings denkbar unglücklich und fand am Donnerstag ihre nahtlose Fortsetzung.

Ein abgefälschter Schuss traf Überflieger Hauke im Training unglücklich im Gesicht und führte zu mehreren Verletzungen am Stirnbein. Am Freitag wurde dem 26-Jährigen in Hamburg-Altona bereits operativ eine stützende Platte eingesetzt. Mit einer Maske soll Hauke in den Niederlanden auflaufen.

Weise: "Große Bauchschmerzen"

"Ich glaube, dass Tobi Hauke bei der WM spielen kann", sagte Weise, noch größere Fragezeichen stehen hinter Korn (verschleppter Blinddarm-Durchbruch) und Fürste (nach Kreuzbandriss im März).

"Das macht mir alles schon noch große Bauchschmerzen", sagte der Bundestrainer. Fünf Mann wird er für das Mittelfeld nominieren. Dass beide angeschlagenen Leistungsträger noch auf den WM-Zug aufspringen, ist eher unwahrscheinlich.

Die sprunghafte Zunahme der schweren Verletzungen führt Weise auch auf die gestiegenen Belastungen zurück. Immer mehr Wettbewerbe und immer weniger Pausen setzen gerade den erfolgreichen Spielern zu.

"Fragezeichen aussortieren"

Im vergangenen Jahr musste bereits Deutschlands Abwehrchef Max Müller mit einer schweren Achillessehnenverletzung monatelang aussetzen - er hatte seinen angeschlagenen Fuß zu lange belastet. Auch Fürste hatte vor seiner Knie-Verletzung kaum Zeit zur Regeneration.

"Ich hätte es gerne anders, aber wir müssen jetzt sehen, wie wir die Fragezeichen aussortieren", meinte Weise und richtete seinen Blick voraus auf das Masters in Düsseldorf.

Vom 15. bis 18. Mai testet die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes ihre Form gegen WM-Gastgeber Niederlande, Belgien und England. "Wir haben seit Januar kein vernünftiges Länderspiel absolviert. Die Tests sind daher dreifach wichtig", sagte Weise.