Darts - Ex-Boss schießt gegen Michael van Gerwen: "Das war nicht der klügste Schachzug"

Von Tim Ursinus
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© getty

Der ehemalige Darts-Boss Barry Hearn hat kann die Kritik von Michael van Gerwen und Vincent van der Voort nicht nachvollziehen, nachdem die beiden Niederländer die Weltmeisterschaft wegen einer Corona-Infektion vorzeitig verlassen mussten.

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"Der Verlust von Michael van Gerwen war natürlich ein großer Verlust für das Turnier", sagte der 73-Jährige und schob nach: "Aber ich habe in den sozialen Medien gesehen, dass sie zusammen in einem Restaurant zu Abend gegessen haben. Nicht der klügste Schachzug, oder?"

Der ehemalige Weltranglistenerste und sein guter Freund hatten die Weihnachtstage gemeinsam verbracht. Auch Dirk van Duijvenbode ist auf einem Bild mit seinen beiden Landsmännern zu sehen. Anschließend versicherte Van Gerwen, dass sie sich vorher getestet hätten und immer vorsichtig gewesen seien.

Sowohl van Gerwen als auch Van der Voort hatten die Corona-Maßnahmen der PDC in der Folge kritisiert. MVG nannte das Protokoll "so undicht wie ein Sieb". Im "Ally Pally" hatten die Spieler trotz des steigenden Inzidenzwerts 3000 Zuschauer angefeuert. Die britische Regierung hatte die 3G-Regel erlaubt.

Auch Dave Chisnall wurde positiv gestestet und musste das Turnier verlassen. Nach den Ausfällen hatte sich unter anderem Vorjahressieger Gerwyn Price für eine Verschiebung des Turniers stark gemacht. In eine ähnliche Kerbe schlug auch Gary Anderson.

Hearn: "So funktioniert die Welt des Fernsehens nicht"

Hearn zufolge wurde darüber jedoch nicht nachgedacht. "Diejenigen, die einen Aufschub fordern, verstehen nicht, wie dieses Geschäft funktioniert. Es handelt sich nicht um eine Frage des Aufschubs. Es geht darum, weiterzumachen oder aufzuhören. Bei einer Veranstaltung wie dieser, die weltweit übertragen wird, kann man nicht einfach verlangen, den Rest des Turniers ein paar Wochen später zu beenden", sagte er und schob nach: "So funktioniert die Welt des Fernsehens nicht. Diese Menschen sind unwissend. Die einzige Möglichkeit ist, weiterzumachen".

Außerdem verwies er auf die hohe Impfrate unter den Darts-Profis. "Von den 96 Teilnehmern haben 95 zwei Impfungen erhalten. Der 96. Spieler hat eine Impfung erhalten. Vergleichen Sie das mit anderen Sportarten, z. B. Fußball. Das zeigt, dass die Darter wirklich ihr Bestes geben. Natürlich gehen sie oft in die Selbstisolation und testen sich selbst und ziehen sich zurück, wenn sie positiv getestet werden", erklärte Hearn.