Florian Hempel feiert Sensationssieg bei Darts-WM mit Tee an der Hotelbar

SID
Florian Hempel wechselte erst spät vom Handball zum Darts.
© getty

Um seine ramponierte Stimme zu schonen, feierte Darts-Profi Florian Hempel seinen sensationellen Zweitrundensieg bei der Weltmeisterschaft in London mit einem Tee an der Hotelbar.

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Stilecht mit einer Tasse englischem Tee feierte Florian Hempel in London im Spielerhotel seinen Sensationssieg bei der Darts-Weltmeisterschaft. "Ich hatte meine Stimme am Flughafen in Köln vergessen, die wollte bisher nicht hinterherfliegen", sagte der 31-Jährige dem SID nach seinem 3:1-Triumph in der zweiten Runde gegen den an Nummer fünf gesetzten Belgier Dimitri Van den Bergh.

Da konnte es der WM-Debütant auch verschmerzen, dass die strengen Quarantäne-Regeln einen kurzen Weihnachts-Trip nach Deutschland nicht zulassen. Daher verbringt Hempel nun die Feiertage zusammen mit Freundin Lisa und seinem Spielerkollegen Gabriel Clemens, der am Donnerstag bei der WM ins Geschehen eingreift.

Vor 3000 Besuchern im Alexandra Palace und in der Spitze 1,1 Millionen TV-Zuschauern bei Sport1 genoss Hempel nicht nur seinen Erfolg, sondern auch die Atmosphäre: "Ally Pally und Flo Hempel - das passt zurzeit gut zueinander." Für den 31-Jährigen, im ersten Sportlerleben Handballtorhüter beim Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV, geht die WM am Montag mit dem Drittrunden-Match gegen den Australier Raymond Smith weiter.

"Er hat in den letzten beiden Spielen großartiges Darts gezeigt, das wird ein harter Brocken", sagte Hempel mit Blick auf das bislang wichtigste Duell seiner Karriere. Bei einem weiteren Sieg wäre er der zweite deutsche Pfeilewerfer im WM-Achtelfinale, im Vorjahr hatte sich Clemens für die Runde der letzten 16 qualifiziert.

Hempel verbessert sich auf Platz 61 der Weltrangliste

Der unerwartete Erfolg Hempels gegen den letztjährigen World-Matchplay-Champion ist der vorläufige Höhepunkt einer noch kurzen internationalen Karriere. Erst seit Februar ist der gebürtige Dessauer auf der Tour unterwegs. Bereits im Oktober schaltete er in Salzburg bei seinem EM-Debüt Titelverteidiger Peter Wright aus Schottland aus, ehe er das Viertelfinale nur knapp verpasste.

Und auch finanziell zahlt sich der sportliche Erfolg für den 1,96 m langen Hempel langsam aus. Der Sieg gegen Van den Bergh spülte 25.000 britische Pfund (29.500 Euro) auf sein Konto. In der Live-Weltrangliste verbesserte er sich von Rang 87 auf den 61. Platz.

Die WM-Reise Hempels muss durchaus nicht in der dritten Runde zu Ende gehen, denn aus seinen Zeiten als Handballer hat der Umsteiger eine wichtige Erfahrung zu seiner neuen sportlichen Herausforderung mitgenommen: "Ich kenne es von früher, im Mittelpunkt zu stehen und mit Emotionen klarzukommen." Ob nun zwischen den Pfosten oder vor der Scheibe...