"Vor Taylor zu stehen, ist verrückt"

Peter Wright steht bei der WM in der zweiten Runde
© PDC Europe

Peter Wright fällt nicht nur durch ausgefallene Outfits auf, sondern ist auch einer der besten Darts-Spieler der Welt. Bei der WM 2017 (live auf DAZN) gehört Snakebite als Nummer drei der Order of Merit zu den absoluten Top-Favoriten. Vor seinem Match gegen Jamie Lewis (ab 20 Uhr im LIVETICKER) spricht Wright im Interview über die Stimmung im Ally Pally, Fangesänge der deutschen Fans, Max Hopp und seine schillernden Auftritte.

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SPOX: Herr Wright, Sie haben den größten Erfolg Ihrer Karriere im Ally Pally gefeiert, als Sie 2014 ins WM-Finale eingezogen sind. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, diesen Erfolg in diesem Jahr zu wiederholen?

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Peter Wright: Ich bin davon überzeugt, dass ich sehr gute Chancen habe. 2014 war ich noch nicht bereit, die WM zu gewinnen. Aber ich habe seit dem Finale 2014 sehr viel gelernt und bin jetzt ein deutlich stärkerer Spieler.

SPOX: Wie oft denken Sie noch an dieses Finale gegen Michael van Gerwen?

Wright: Das Gefühl, im Ally Pally in einem WM-Finale auf der Bühne zu stehen, war fantastisch. Es war unglaublich, nervenaufreibend und gleichzeitig aufregend. Ich kann mich noch sehr detailliert daran erinnern und würde diese Erfahrung natürlich gerne nochmal machen.

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SPOX: Obwohl Sie ein starkes Jahr hinter sich haben, ist das Finale angesichts der immer größer werdenden Konkurrenz alles andere als ein Selbstläufer. Sehen Sie das als Nachteil, weil Sie auch deshalb noch auf Ihren ersten Major-Titel warten oder profitieren Sie davon?

Wright: Ich profitiere davon, weil mich genau dieser ständige Wettbewerb auf der PDC-Tour zu einem besseren Spieler gemacht hat. Wenn man nicht mit diesem Flow, dass jeder Spieler immer besser wird, mithält, stürzt man ab. Ich glaube, ich bin nah dran an einem großen Titel. Ich bleibe dran und ziehe weiterhin in Finals ein und zuletzt war mir nur Michael van Gerwen im Weg - aber ich komme näher.

SPOX: Das spiegelt sich auch in der Order of Merit wider: Im November haben Sie sogar Phil Taylor hinter sich gelassen und sind mittlerweile bis auf Platz 3 geklettert.

Wright: Das war für mich wirklich ein besonderes Ereignis, als ich das nach dem Grand Slam geschafft habe. Ich habe mit meiner Familie immer richtig hart daran gearbeitet, um in diese Position zu kommen. Es wäre natürlich einfacher gewesen, wenn ich Majors gewonnen hätte. Aber vor Phil Taylor zu stehen, ist verrückt, ich habe ihm mehrere Jahre zugeschaut und auch wenn er nicht mehr so viele Turniere spielt, war es eine große Herausforderung, an ihm vorbeizuziehen.

SPOX: Schafft Taylor noch WM-Titel Nummer 17?

Wright: Ich kann mir gut vorstellen, dass er dieses Jahr im Finale steht - hoffentlich gegen mich! Ob er die WM dann gewinnen würde, ist wieder eine andere Geschichte, aber ich bin davon überzeugt, dass er noch einen WM-Titel abräumen kann. Er versucht ständig, sich zu verbessern und er könnte bei dieser WM richtig gefährlich werden.

SPOX: Den Status als besten Spieler der Welt hat Michael van Gerwen übernommen. Ist er der legitime Nachfolger von Taylor?

Wright: Natürlich, van Gerwen ist der legitime Taylor-Nachfolger, weil er ein beeindruckender Spieler ist. Wenn er in Fahrt kommt, ist er unantastbar, aber man muss sich an seine Fersen heften und ihn - wenn immer möglich - unter Druck setzen, so kann man ihn knacken. Michael ist zwar auf jeden Fall der nächste Typ, der Phil nacheifert, aber ich bin mir nicht sicher, ob er so viele Titel gewinnen kann wie Phil. Mittlerweile gibt es einfach so viele gute Spieler, man muss sich ja nur Adrian Lewis, James Wade oder Gary Anderson anschauen.

SPOX: Diese Qualität in der Breite führt dazu, dass Darts immer bekannter wird. Auch in Deutschland bekommt Darts immer mehr Zuwachs. Bei der WM liegen die ganzen Hoffnungen auf Max Hopp. Was für eine Karriere trauen Sie ihm zu?

Wright: Er ist wirklich ein sehr, sehr guter Spieler. Wenn ich mich richtig erinnere, war sein erstes Match gegen Phil Taylor und schon damals spielte er fantastische Darts. Max wird immer besser und besser und lernt von allen Erfahrungen, die er über die Jahre gemacht hat. Er ist stark und kann auf jeden Fall ein Top-16-Spieler werden.

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