Boxen - Prügel für den "Ziegelstein" - dann wartet Usyk auf Großmaul Fury

SID
Tyson Fury
© getty

Am Samstag verteidigt Tyson Fury in London seinen WM-Gürtel im Schwergewicht gegen seinen britischen Landsmann Dereck Chisora. Bei den Buchmachern ist Fury der haushohe Favorit.

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Box-Großmaul Tyson Fury weiß immer ganz genau, was seine Fans von ihm hören wollen. "Er hat einen Kopf wie ein Ziegelstein. Aber ich spiele keine Spielchen, ich werde ihn mit einem Funkenschlag ausknocken", prophezeit der WBC-Weltmeister seinem britischen Landsmann Dereck Chisora.

Das "Big Ballyhoo" zeigt seine Wirkung. 60.000 Zuschauer werden am Samstag (22 Uhr) im Stadion von Tottenham Hotspur erwartet, wenn der in bislang 33 Kämpfen ungeschlagene Champion seinen Titel verteidigt. Wobei Furys 38 Jahre alter Gegner in London als krasser Außenseiter gilt. Sollte der Herausforderer tatsächlich als Sieger den Ring verlassen, bekommen Wetter das Elffache ihres Einsatzes zurück.

Dabei kokettiert Fury gern mit seinen ersten körperlichen Problemen nach 14 Jahren als Profiboxer: "Jedes Teil ist schon verbeult." Aber der Engländer, der seinen Körper auch schon mehrfach mit Drogen, Alkohol und radikalen Diäten malträtiert hat, kommt vom Boxen trotz einer dreistelligen Millionensumme auf dem Konto nicht los: "Mein Herz steckt nicht mehr darin, aber ich habe nichts anderes."

Und so wird der 34-Jährige, der vor sieben Jahren die Karriere von Wladimir Klitschko beendete, nach dem zu erwartenden Pflichtsieg gegen Chisora wohl wieder einmal seinen Rücktritt erklären und ankündigen, sich mehr um seine Frau Paris und die sechs gemeinsamen Kinder zu kümmern. Um dann nach wenigen Monaten erneut festzustellen: "Ohne Boxen geht es abwärts mit mir."

Genau so könnte es in der Tat noch ein einziges Mal kommen. Denn die gesamte Boxwelt wartet auf den ultimativen Kampf zwischen Showman Fury und dem rivalisierenden Weltmeister Alexander Usyk. Dem Ukrainer, der die Gürtel der Verbände WBA, IBF und WBO hält, passte jedoch der Dezember-Termin nicht, nun wird der Fight für 2023 angestrebt.

Falls sich bei Fury zu körperlichen Schwierigkeiten nicht auch noch psychische Probleme gesellen sollten. Denn wenn er nicht im regelmäßigen Training war, geriet er zuletzt mehrfach mental auf die schiefe Bahn, berichtete von Dämonen in seiner Gedankenwelt.

Sogar von Suizidgedanken war die Rede, doch diese Ultima Ratio ist für den Box-Koloss keine Lösung mehr: "Das wird nie weggehen, aber ich habe gelernt, damit zu leben."

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