Tyson Furys Vater über Kampf gegen Deontay Wilder: "Einen Monat vorher konnte er keine drei Meilen joggen"

Von Stefan Petri
Tyson Fury gelang im dritten Kampf gegen Deontay Wilder ein eindrucksvoller Sieg durch K.o.
© getty

Tyson Fury (33) hat die Trilogie gegen Deontay Wilder mit einem eindrucksvollen Knockout beendet und seinen Nummer-1-Status im Schwergewicht bestätigt. Einen Monat vor dem Kampf war er aber offenbar in miserabler körperlicher Verfassung. Das verriet sein Vater John Fury.

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Zunächst musste der für Juli angesetzte Kampf aufgrund einer Covid-Erkrankung Furys verschoben werden, aber auch im August musste der Brite eine ungeplante Trainingspause einlegen. Der Grund war dramatisch: Seine neugeborene Tochter Athena kämpfte im Krankenhaus in Liverpool um ihr Leben und musste zwischenzeitlich künstlich beatmet werden.

Tyson Fury habe zwölf Tage lang am Bett seiner Tochter gebetet, erzählte John Fury gegenüber Sky Sports. Fury hatte in den sozialen Medien in dieser Zeit vom Überlebenskampf seiner Tochter berichtet, erst Mitte August konnte sie die Intensivstation verlassen.

"Ich bin ins Krankenhaus gegangen, um ihn zu unterstützen. Ich sagte: "Du musst dich irgendwie bewegen, sitz nicht einfach nur hier. Lass uns ein bisschen joggen gehen, danach wird es dir besser gehen'", berichtete John Fury. "Ich bin 56 und wiege über 127 Kilo und bin ihm davongerannt. Wir waren in Liverpool unterwegs und seine Lungen brannten wie Feuer. Ich dachte: 'Schau dir das an.'"

Fury habe Schwierigkeiten mit einer drei Meilen (knapp fünf Kilometer) langen Runde gehabt: "Er sagte: 'Das hat mich fast umgebracht.' So ging es ihm vier Wochen vor dem großen Tag", berichtete Fury Senior. Dementsprechend habe er sich große Sorgen gemacht: "Ich dachte, er solle eigentlich nicht antreten."

Tyson Fury wollte nach Joshuas Niederlage für sein Land antreten

Anthony Joshuas Niederlage habe seinen Sohn aber noch einmal motiviert: "Tyson wollte für sein Land antreten, nachdem Anthony Joshua seine Gürtel in der Heimat verloren hatte, nur zwei Meilen von seinem Wohnort entfernt. Er dachte: 'Ich kann nicht so sein wie dieser Typ, ich muss mein Ding machen und für mein Land antreten.'"

Spätestens jetzt müsse Tyson niemandem mehr etwas beweisen: "Er ist ein bemerkenswerter Mensch, also unterstützt ihn, solange er noch da ist. Denn danach wird es wieder nur noch Niederlagen [für britische Boxer] geben."

Als nächster Herausforderer für Fury hat sich Dillian Whyte platziert, wobei der erst noch gegen Otto Wallin gewinnen muss. John Fury hat aber schon den Vereinigungskampf gegen Joshua-Bezwinger Alexander Usyk im Blick: "Whyte hat nicht Tysons Klasse. Viel Glück für ihn, er bekommt seine Chance. Aber es gibt Wichtigeres für uns zu tun als Whyte."

Gegen einen austrainierten Tyson hätte auch Usyk keine Chance, betonte John Fury: "Wenn er den Ringrost abschüttelt, kann niemand eine Hand an ihn legen. Derzeit ist er nur bei 50 bis 60 Prozent. Fakt ist: Im Moment ist Tyson unantastbar, das hat er bewiesen."

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