Der Pfad der Zerstörung

Gennady Golovkin (r.) feierte in 34 Kämpfen 31 vorzeitige Siege
© getty

Gennady Golovkin verbreitet im Mittelgewicht Angst und Schrecken. Große Namen gehen dem Kasachen aus dem Weg. Die, die sich doch in den Ring trauen, bezahlen einen hohen Preis. Mit jedem Knockout wächst die Legende des WBA-, WBC-Interims-, IBF- und IBO-Weltmeisters. Vor dem Kampf des kasachischen Zerstörers gegen Dominic Wade in Kalifornien wirft SPOX einen Blick auf fünf denkwürdige Box-Abende.

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Matthew Macklin (Juli 2013): Knockout in Runde 3

"Das ist nicht normal", analysierte HBO-Experte Max Kellerman. Macklin dürfte sich Kellerman wohl ohne zu zögern angeschlossen haben. Dass sich Golovkin in bester Bill Goldberg-Manier durch das Mittelgewicht schlachtet, dürfte dem Briten irischer Abstammung allerdings bekannt gewesen sein. Macklin, der vor dem Kampf wohl zu den besten fünf Boxern seiner Gewichtsklasse gezählt werden konnte, sah sich einem Gegner gegenüber, der das Wort Gnade wohl nie für sich entdecken wird.

Ohne auch nur eine Sekunde zu zweifeln, marschierte der Kasache vom ersten Gong an auf Macklin zu und ließ es gleich mehrfach ordentlich klingeln. Vor allem die Genauigkeit, mit der Golovkin seinen Kontrahenten in den ersten beiden Runden beinahe nach Belieben sezierte, sorgte nicht nur bei den Experten für Bewunderung. Der Spaß bei seinem Gegenüber dürfte sich indes in Grenzen gehalten haben. In der dritten Runde war dann glücklicherweise auch Schluss.

Nach einem knallharten Körpertreffer musste Macklin, der von weiteren harten Händen mit einem Cut am linken sowie Schwellungen am rechten Auge deutlich gezeichnet war, nicht nur zu Boden, sondern schaffte es unter sichtlichen Schmerzen nicht, den Count von Referee Eddie Cotton zu beantworten. Im Anschluss zeigte sich der Linksausleger, der schon mit einigen Weltmeistern im Ring stand, als fairer Verlierer und bezeichnete Golovkin als den "besten Boxer, dem er jemals gegenübergestanden habe". Zugegeben: Wirklich weit hat er sich damit allerdings angesichts von dessen Leistungen nicht aus dem Fenster gelehnt.

Daniel Geale (August 2014): Technischer Knockout in Runde 3

Im Madison Square Garden bekam es Golovkin etwas mehr als ein Jahr nach der Demonstration gegen Macklin mit Geale zu tun. Oder besser gesagt: Der Australier erlebte seinen schlimmsten Albtraum - live und in Farbe. Das erste Mal fand sich Geale jedoch ohne Einwirkung seines Gegners am Boden. Nachdem der Herausforderer auf Golovkins Mittelgewichts-Titel der WBO mit dem Fuß hängen blieb, ging es abwärts. Wirklich aus dem Konzept ließ er sich davon nicht bringen, dafür sorgte jedoch wenig später Golovkin.

Nachdem Geale mehrfach Treffer am Hinterkopf gesetzt hatte, revanchierte sich der Kasache und schickte seinen Gegenüber mit einer harten Rechten, die ebenfalls einen Teil des Hinterkopfes traf, in der zweiten Runde zu Boden. Kaum wieder auf den Beinen, beschwerte sich Geale bei Ringrichter Mike Ortega aufgrund des "illegalen" Niederschlags. Seine Chancenlosigkeit konnte er damit aber auch nicht überspielen. Vielmehr hatte er seinen Gegner nur noch weiter angestachelt. Golovkin marschierte wie gewohnt nach vorne und drängte Geale in der dritten Runde einmal mehr mit dem Rücken an die Seile.

Der Australier schien jedoch die passende Antwort zu finden - und dürfte die Hoffnungen vieler potentieller Golovkin-Gegner von einer Sekunde auf die andere zerstört haben. Obwohl Geale mit einer starken Rechten direkt traf, gingen nur Sekunden später die Lichter aus. Golovkin steckte den Treffer ohne zu Wanken weg und streckte seinen Kontrahenten mit einem brutalen Konter nieder. Zwar schaffte es Geale wieder auf die Beine, allerdings nur, um mit einem Kopfschütteln auf die Frage, ob er weitermachen möchte, zu antworten.

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