SPOX erklärt, was der DBB dazu erreichen muss und stellt die Gegner der Gruppe P, Senegal und Kanada, vor.
Wie kommt das deutsche Team in die Olympia-Qualifikation?
Die direkte Qualifikation wurde durch das Ausscheiden in der Vorrunde klar und deutlich verpasst. Für eine Teilnahme in Tokio hätte das DBB-Team unter den besten zwei europäischen Teams landen müssen, das ist nicht mehr möglich.
Es gibt jedoch eine Hintertür. Neben den besten Teams aller fünf Verbände (Europa und Amerika haben zwei Startplätze) werden die nächsten 16 besten Mannschaften der WM auf vier Qualifikationsturniere für Olympia aufgeteilt. Aus Afrika und Asien konnte sich keine Nation für die zweite Runde qualifizieren. Bislang ist also nicht sicher, ob Platz 23 definitiv für ein Ticket reicht.
Damit haben auch die Platzierungsspiele eine enorme Bedeutung. Klar ist: Mit zwei Siegen gegen den Senegal und Kanada in Shanghai, die in der Gruppe H die letzten beiden Plätze belegten, würden die Deutschen die WM zwischen Platz 17 und 20 (diese Ränge gehören den Siegern der vier Platzierungsgruppen) beenden, das würde reichen.
Zunächst wird es gegen die Afrikaner (Samstag, 14 Uhr deutscher Zeit) gehen, die gegen Kanada, Litauen und auch Australien jeweils eine Niederlage einstecken mussten und Letzter wurden. Danach könnte es zwei Tage später, am Montag um 14 Uhr, ein Entscheidungsspiel gegen die Ahornblätter geben.
Das ist Deutschlands Gegner Senegal
Der Senegal zählt mit Sicherheit nicht zu den schlechtesten Teams im Turnier, auch wenn es gegen Litauen eine deftige 47:101-Niederlage setzte. Gegen Australien (68:81) und Kanada (60:82) hielten die Afrikaner besser mit.
Die beiden Stars der Mannschaft heißen Maurice Ndour (UNICS Kazan) und Mouhammad Faye (Crvena Zvezda), die eine gefährliche Flügelzange bilden und gleichzeitig mit je 10 Punkten im Schnitt die Topscorer ihres Teams sind.
Beide sind extrem athletisch und suchen stets den Weg zum Korb, haben aber so ihre Probleme aus der Distanz. All diese Attribute gelten eigentlich für alle Spieler im Kader. Als Team traf der Dritte der AfroBasket gerade einmal 19 Prozent von der Dreierlinie, das ist bisher der Negativwert in diesem Turnier.
NBA-Spieler haben die Senegalesen eigentlich auch, doch Gorgui Dieng (Minnesota Timberwolves) entschied sich gegen eine Teilnahme und Celtics-Rookie Tacko Fall wurde vor dem Turnier gestrichen.
Das ist Deutschlands Gegner Kanada
Die Kanadier litten in Dongguan an den zahlreichen Absagen der NBA-Stars. Ob Andrew Wiggins, R.J. Barrett, Dwight Powell, Jamal Murray und, und, und - sie alle entschieden sich gegen eine Teilnahme. Übriggeblieben sind nur Cory Joseph (Sacramento Kings) und Center Khem Birch (Orlando Magic).
Das Prunkstück der Kanadier ist nun klar der Backcourt, dort genügen Joseph und auch Kevin Pangos (FC Barcelona) höheren Ansprüchen. Woran es aber hapert, ist die Tiefe im Kader. Coach Nick Nurse, der mit Toronto im Sommer NBA-Champion wurde, setzte bisher nur sechs Spieler länger als 12 Minuten ein, zum Vergleich sehen bei den Deutschen gleich neun Spieler 15 Minuten und mehr.
Die Achillesferse ist die Defense. Ähnlich wie beim deutschen Team gab es in der Zone viel zu große Löcher - trotz der Präsenz von Birch. Australien schenkte Kanada 108 Punkte ein, Litauen ebenfalls 92. Allerdings zählen diese Teams auch zum erweiterten Favoritenkreis, der Senegal kam gerade einmal auf 60 Zähler.
Zu unterschätzen ist Kanada nicht, die Starting Five ist stark und mit NBA- und ACB-Legionären bestückt. Die Kanadier werden Deutschlands großer Konkurrent in der Gruppe P sein.
Olympia-Qualifikation: Die Platzierungsspiele
Datum | Uhrzeit | Team 1 | Team 2 | Übertragung |
07. September 2019 | 14.00 Uhr | Deutschland | Senegal | Magenta Sport |
09. September 2019 | 14.00 Uhr | Deutschland | Kanada | Magenta Sport |