Das "Kind der Bundesliga" ist zurück

SID
Dirk Bauermann ist neuer Trainer in Würzburg
© getty

Ein großer Name kehrt in die Bundesliga zurück: Dirk Bauermann soll s.Oliver Würzburg zu einem Spitzenteam formen - diese Aufgabe ist dem einstigen Leverkusener und Bamberger Meistermacher nicht neu.

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Er bezeichnet sich selbst gerne als "Kind der Bundesliga", nun kehrte der langjährige Bundestrainer Dirk Bauermann in die höchste deutsche Spielklasse zurück. Mit sofortiger Wirkung übernimmt der 59-Jährige den Posten des Cheftrainers bei s.Oliver Würzburg - mit dem klaren Auftrag, die Franken mittel- bis langfristig in der nationalen Spitzengruppe zu etablieren.

Eben diese langfristige Perspektive habe für Bauermann als Nachfolger des am Freitag entlassenen Trainers Doug Spradley gesprochen, teilte Würzburgs Geschäftsführer Gunars Baldonis auf der Homepage des Vereins mit.

Auf den Neuen wartet viel Arbeit, bisher lief die Saison für den Verein alles andere als zufriedenstellend. Nach nur fünf Siegen aus 16 Spielen droht Würzburg als Tabellen-14. mit bereits sechs Punkten Rückstand auf die Playoff-Plätze die Meisterrunde früh aus den Augen zu verlieren.

Große Erfolge mit Leverkusen und Bamberg

Da kommt einer wie Dirk Bauermann gerade recht. Der Name des gebürtigen Oberhauseners ist hierzulande vor allem mit den großen Erfolgen von Bayer Leverkusen und Brose Bamberg verbunden.

1990 holte Bauermann mit den Riesen vom Rhein erstmals das Double aus Meisterschaft und Pokal, bis 1996 blieb Leverkusen mit sieben Meistertiteln in der Bundesliga nahezu unschlagbar.

2005 und 2006 folgten zwei Meisterschaften mit Bamberg, in der Euroleague zogen die Franken mit Bauermann auf der Bank als erstes deutsches Team in die Runde der letzten 16 ein.

Vom DBB zu den Bayern

Auch in der Nationalmannschaft hinterließ Dirk Bauermann seine Spuren. Mit einem Dirk Nowitzki als unumstrittener Führungsfigur, mit Spielern wie Mithat Demirel und Demond Greene wurde die Auswahl des DBB mit dem Trainer Bauermann unter anderem EM-Zweiter 2005 und qualifizierte sich für Olympia 2008 in Peking.

Der Abschied von der Nationalmannschaft kam dann nicht unbedingt freiwillig. Durch das Engagement beim finanzstarken Bundesliga-Emporkömmling Bayern München wurde Bauermann im Sommer 2011 mehr oder weniger dazu gezwungen.

Ligaführung und Verband hatten seinerzeit monatelang darüber gestritten, ob eine Doppelfunktion möglich sei, doch die Ligastatuten verhinderten es letztlich. So entschied sich Bauermann rückwirkend vom 1. Oktober 2010 für mindestens drei Jahre für das Projekt in München - das für ihn dann aber schon 2012 wieder beendet war.

Litauen, Polen und Russland

Kurz vor dem Saisonstart trennten sich die Bayern damals überraschend von Bauermann, der den Verein 2011 zum Aufstieg und im Jahr darauf ins Play-off-Viertelfinale geführt hatte. Grund für die Trennung waren angeblich unterschiedliche Auffassungen zwischen Vereinsführung und Trainer in Bezug auf die Mannschaftsführung und die Trainingsarbeit.

Nach seiner Demission in München arbeitete Bauermann in Litauen, Polen und Russland, zuletzt war er als Nationaltrainer für den Iran tätig.

In Würzburg erhält Deutschlands früherer "Trainer des Jahres" einen Vertrag bis 2020, am Montag wird er Vereinsangaben zufolge offiziell vorgestellt. Sein Debüt auf der Würzburger Bank gibt Bauermann zum Rückrunden-Auftakt am 6. Januar im Punktspiel bei der BG Göttingen.

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