Blitzschnell war Svetislav Pesic zurück in der Halle. Der Trainer beglückwünschte seine Spieler, nachdem er den Krimi unfreiwillig verpasst hatte. "Das war ein Festival des Basketballs", sagte der 65-Jährige und freute sich über den erneuten Finaleinzug mit Bayern München. 101:96 (88:88/41:44) gewann der Titelverteidiger das entscheidende Halbfinale bei Alba Berlin nach Verlängerung, trotz Pesics Rauswurf. Nun geht es gegen Bamberg.
Gerade noch rechtzeitig ist es dem Meister gelungen, seine schwarze Serie zu beenden. Fünfmal hatten die Münchner in dieser Saison bereits in Berlin verloren, als es drauf ankam, waren sie da - in Bayern-Manier. Dabei musste die Mannschaft in der heißen Phase ohne Pesic auskommen, der Mitte des dritten Viertels zwei technische Fouls kassiert hatte und aus dem Innenraum verwiesen worden war.
Das entscheidende Spiel Fünf zwischen Alba und Bayern in RE-LIVE
"Wir haben Herz gezeigt"
"Es war auch heute nicht einfach, vor allem nach dem Ausschluss von Svetislav Pesic. Aber wir haben Herz gezeigt und es verdient geschafft", sagte Nihad Djedovic. Der frühere Berliner war mit 30 Punkten der überragende Mann auf dem Feld.
Die Berliner, die zum Ende einer starken Saison ohne Titel dastehen, taten Djedovic leid. "Beide Teams hatten das Finale verdient. Ich bin sehr glücklich, dass wir es geschafft haben", sagte der Forward, fühlte aber auch etwas Genugtuung: "Wir sind immer noch amtierender Champion. Den darf man einfach nicht abschreiben."
Die Bayern sind bislang nur selten meisterlich aufgetreten. Mehrfach hat es böse Pleiten gesetzt, wie bei Spiel eins in Berlin. Selbst gegen "Kleine" wie Braunschweig, Trier und Göttingen strauchelte der Favorit, auch in der Euroleague lief es nicht. All das könnte am Ende egal sein, wenn es denn gegen die Brose Baskets klappt.
Bamberg mit leichten Vorteilen
Die Franken haben die Hauptrunde gewonnen und sind in der Liga zu Hause ungeschlagen. Genau das bereitet Djedovic leichtes Kopfzerbrechen. "Bamberg wird natürlich erneut hart, weil wir wieder einen Auswärtssieg brauchen", sagte der 25-Jährige.
Die Heimstärke spricht für die Bamberger, die zwei Jahre nach dem Gewinn ihres sechsten Meistertitels ab Sonntag (15.00 Uhr) im Finale um die Nummer sieben spielen. Das nach dem glatten 3:0 gegen ratiopharm Ulm bestens erholte Team von Trainer Andrea Trinchieri weiß aber, dass es auch in eigener Halle schiefgehen kann.
Mitte Januar gingen die Brose Baskets im Eurocup daheim mit 52:90 gegen die Bayern unter. Insgesamt stehen seit Saisonbeginn ein Sieg und drei Niederlagen zu Buche. "Es ist egal, dass wir dreimal gegen München verloren haben", sagte Bambergs Aufbauspieler Janis Strelnieks mit Blick auf das Finale, all das spiele in den Play-offs keine Rolle mehr.
Die Bayern gehen als leichter Außenseiter in die Serie. Treten sie aber wie bei Alba auf, ist mit ihnen zu rechnen. "Was Nihad Djedovic heute gezeigt hat, habe ich lange nicht von einem Spieler gesehen. Er hat uns heute getragen", lobte Heiko Schaffartzik, der mit einer 100-prozentigen Wurfquote und 13 Punkten ebenfalls überzeugte.
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