Upset! Bamberg ist raus

Von SPOX
David Holston war von den Bambergern nie zu stoppen und legte 24 Zähler auf
© getty

Alba Berlin steht als erster Halbfinalist der diesjährigen BBL-Playoffs fest. In einem spannenden Spiel 4 setzten sich die Hauptstädter bei ratiopharm Ulm durch. Am Sonntag zog Bayern München in einer ähnlich dramatischen Partie nach, allerdings legten die MHP-Riesen Beschwerde ein. Bonn erzwang in Overtime ein fünftes Spiel gegen Oldenburg. Der amtierende Meister Brose Baskets Bamberg ist schon in der ersten Runde rausgeflogen.

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ratiopharm Ulm - Alba Berlin 89:95 - Serie: 1-3 BOXSCORE

Was für ein Krimi zum Abschluss! Berlin hatte sich vor dem Schlussviertel eigentlich schon einen komfortablen Vorsprung erspielt, die Ulmer wollten ihre Saison jedoch nicht kampflos herschenken - und fighteten sich noch einmal zurück. Der überragende Daniel Theis (26 Punkte) brachte sein Team 5 Sekunden vor Schluss nochmal auf 2 Punkte heran, Keaton Nankivil hielt mit einem Foul danach die Uhr an.

Doch Clifford Hammonds tat Ulm den Gefallen nicht, blieb von der Freiwurflinie cool und machte das Spiel erneut zu einem 2-Possession-Game. Nach einem Ballverlust von Edgar Sosa im darauf folgenden Angriff war das Schicksal der Baden-Württemberger besiegelt. Auf Seiten der Berliner machten vor allem David Logan (23 Punkte), Hammonds (20) und Reggie Redding (15) starke Partien.

MHP Riesen Ludwigsburg - Bayern München 75:82 - Serie: 1-3 BOXSCORE

Auch das zweite Viertelfinale endete im vierten Spiel, da die Bayern ihren ersten Matchball nutzen konnten. Dabei führte Ludwigsburg zum Start des Schlussviertels noch mit einem und die Partie sollte bis zur letzten Minute eng bleiben. Auf Seiten der MHP-Riesen machte Shawn Huff (19 Punkte, 6 Rebounds) ein starkes Spiel, auch Michael Stockton (16 Punkte, 8 Rebounds und 5 Assists) zeigte eine ganz starke Leistung.

Zudem rückte der Sohn von John Stockton bei einer umstrittenen Szene in den Fokus: Kurz vor Schluss ging Stockton an die Linie und versenkte einen Freiwurf, als die Refs seine Freiwürfe auf einmal annullierten. Er sei nicht der Gefoulte gewesen, so die Begründung. Dies war jedoch eine Fehlentscheidung, und folglich kündigte Coach John Patrick an, dass gegen das Ergebnis Einspruch eingelegt werde - die Riesen erhoffen sich gar ein Wiederholungsspiel.

"Wir haben offiziell Protest eingelegt, weil Herr Pesic seine Meinung zu den Schiedsrichtern sagte, als Michael Stockton gefoult wurde. Die Freiwürfe waren weg und der Ball ging zu Bayern, das war ein technischer Fehler", erklärte Patrick.

Es war ein etwas enttäuschendes Ende für ein Spiel, bei dem es eigentlich Schlag auf Schlag ging und bei dem beide Teams auf Augenhöhe agierten. Bei den Bayern war vor allem Nationalspieler Heiko Schaffartzik (20 Punkte) stark, der im vierten Viertel gleich vier Dreier versenkte. Fünf weitere Spieler trafen zweistellig.

Telekom Baskets Bonn - EWE Baskets Oldenburg 72:71 OT - Serie: 2-2

Bonn und Oldenburg haben sich in der Vergangenheit schon einige heiße Duelle geliefert, dieses Game 4 stand den größten Schlachten in Nichts nach. Bonn hatte das Spiel nach einem dritten Viertel, in denen sie Oldenburg nur 5 (!) Punkte erlaubt hatten, eigentlich schon im Griff, doch die "anderen" Baskets kamen zurück - und erzwangen in Person von Rickey Paulding (10 Punkte) die Overtime, da Ryan Brooks im Anschluss den potenziellen Gamewinner daneben setzte.

Es ging also in die Verlängerung, und auch hier war Paulding kurz vor Schluss zur Stelle; mit einem Dreier brachte er seine Mannschaft 23 Sekunden vor Schluss mit einem Punkt in Front. McCray antwortete, Chris Kramer verfehlte mit der letzten Chance, die Bonner vorzeitig aus der Serie zu werfen - Spiel 5 kann kommen!

Auf Bonner Seite waren vor allem Tony Gaffney (15 Punkte, 12 Rebounds) und Benas Veikalas (12 Punkte) stark. Topscorer war Eugene Lawrence mit 17, dank seiner 5 Fouls konnte er sich die Schlussminuten jedoch von draußen ansehen. Bei Oldenburg überzeugten neben Paulding Nemanja Aleksandrov (14 Punkte) sowie Julius Jenkins (13), der allerdings vier seiner fünf Dreier daneben setzte.

Artland Dragons - Brose Baskets Bamberg 83:75 - Serie: 3-1

Es ging um alles für den deutschen Meister. Weiter die Chance auf den fünften Titel in Serie? Oder doch die größte Enttäuschung der jüngeren Bamberger Vergangenheit? Eine ganz neue Situation für die Baskets, die zu Beginn durchaus Spuren hinterließ. Zwar musste Bamberg im ersten und zweiten Viertel nie völlig abreißen lassen, traf jedoch unterirdisch von draußen (22 Prozent 3FG in der ersten Halbzeit) und lag nach zwei Vierteln 35:39 zurück.

Besserung war notwendig, Besserung war jedoch nicht in Aussicht. Denn anders als die Baskets lief Artland von draußen heiß. Die Hälfte aller Dragons-Dreier fand ihren Weg durch die Reuse (14/28 FG), dazu blieben die Gastgeber von der Linie eiskalt (88 Prozent FT). Speziell das Duo David Holston/Lawrence Hill war nicht zu stoppen. So lief Bamberg fast über das gesamte Spiel einem Rückstand hinterher, der noch dazu kontinuierlich anwuchs und schlussendlich zu viel war. Der Meister ist raus. Topscorer der Partie war Holston (24 Punkte), Hill kam auf 21 Zähler.

Die BBL-Playoffs im Überblick