Gold, Silber, Bronze, vier Plätze für Rio

SID
Franz Anton und Jan Benzien krönten die Leistung mit der Goldmedaille
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Gold, Silber, Bronze und Olympia-Startplätze in allen vier olympischen Bootsklassen: Für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) waren die Slalom-Weltmeisterschaften in London trotz einiger unerfüllter Wünsche ein Erfolg.

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Gekrönt wurde dieser durch den Sieg im Canadier-Zweier durch die Vizeeuropameister Franz Anton/Jan Benzien (Leipzig). Es war für den DKV der erste WM-Titel sechs Jahren in einer olympischen Disziplin.

Den deutschen Medaillensatz komplett machten auf der Olympiastrecke im Lee Valley White Water Centre im Kajak-Einer der Frauen Ricarda Funk (Bad Kreuznach) und Melanie Pfeifer (Augsburg) auf den Plätzen zwei und drei hinter der Tschechin Katerina Kudejova.

Anton/Benzien lagen 1,08 Sekunden vor den Franzosen Pierre Picco/Hugo Biso und holten das erste deutsche WM-Gold seit dem Triumph von Jasmin Schornberg 2009. "Wir hatten einen guten Lauf, der lief von oben bis unten", sagte Franz Anton. Sein Partner Benzien ergänzte: "Man kann es noch gar nicht so richtig glauben."

Olympia noch nicht sicher

Das Gold-Duo hat zwar den WM-Titel in der Tasche, das Ticket nach Rio aber noch nicht. Dieses wird intern ausgefahren. "Ich denke auch schon an unsere Olympia-Quali nächstes Jahr, für die wir jetzt schon zwei Punkte Vorsprung haben", sagte Jan Benzien.

Die Konkurrenten, die Europameister Robert Behling/Thomas Becker (Schkopau), mussten sich im Endlauf nach einem groben Torfehler mit dem zehnten und letzten Platz begnügen. "Im Finale muss man ganz einfach Kampflinie fahren, schade, dass es nicht geklappt hat. Aber Glückwunsch an Jan und Franz, das haben die Beiden super gemacht", sagte Becker.

Doppelt Grund zum Jubel hatten anschließend die Kajak-Frauen. "Voll geil", meinte Ricarda Funk, "Vizeweltmeisterin! Das war kein perfekter Lauf, in der Mitte hatte ich ein paar Schwierigkeiten. Danach war klar: Volles Risiko, sonst wird's nix mehr. Dass es dann noch geklappt hat, konnte ich im Ziel noch nicht glauben." Auch Melanie Pfeifer strahlte: "Ich hatte nach dem Semifinale viel zu verbessern und das hat auch ganz gut geklappt."

Am Sonntag blass

In den beiden olympischen Finals am Sonntag ging der DKV jedoch leer aus. Im K1 der Männer musste sich Peking-Olympiasieger Alexander Grimm (Augsburg) beim Sieg des Tschechen Jiri Prskavec nach einem Fehler kurz nach dem letzten Aufwärtstor mit Platz fünf begnügen.

"Ich bin in der Walze hängen geblieben, hab dort Zeit liegen lassen, eine 91-er Zeit wäre sonst wohl möglich gewesen. Das ärgert einen natürlich im Nachhinein", sagte Grimm. Im Canadier-Einer fuhr Franz Anton auf Platz neun. Gold ging an den Briten David Florence.

Im nichtolympischen C1 der Frauen reichte es für Kira Kubbe (Luhdorf-Roydorf) nur zu Rang zehn. Den Sieg sicherte sich die Australierin Jessica Fox. In den ebenfalls nichtolympischen Team-Wettbewerben gab es zudem Silber im C2 der Männer.

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