Es ist die schlechteste WM-Bilanz seit 1982, damals wurden nur acht statt zwölf Disziplinen ausgetragen. Vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach, Florett-Olympiasieger von 1976, waren am letzten Tag der Titelkämpfe in der russischen Hauptstadt sogar gar keine deutschen Athleten mehr am Start.
"Die Enttäuschung im deutschen Lager ist zurecht da. Man ist jetzt wohlberaten, alle Kräfte zu bündeln, um nächstes Jahr eine Chance zu haben", sagte Bach mit Blick auf die Olympischen Spiele in Rio 2016.
Die letzte Goldmedaille holte sich das Herrenflorett-Team aus Italien. Das Quartett besiegte im Finale Russland 45:38. Bronze ging an China. Das deutsche Team mit dem viermaligen Einzel-Weltmeister Peter Joppich (Koblenz), Sebastian Bachmann (Tauberbischofsheim), Moritz Kröplin und André Sanita (beide Bonn) war am Samstag im Achtelfinale gegen Großbritannien ausgeschieden und kam auf Platz zehn. Ein Rückschlag im Kampf um die Olympiatickets, vor allem weil die Briten, direkter Konkurrent, sich bis auf Rang fünf durchkämpften.
Auch Degenfechter ohne Medaille
Bei den Frauen gewann fast schon wie gewohnt Italien. Der Olympiasieger und Europameister verteidigte durch ein 45:36 gegen Gastgeber Russland auch den WM-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Auf Platz drei kam Frankreich. Das deutsche Quartett Carolin Golubytskyi, Anne Sauer, Eva Hampel, Leonie Ebert (alle Tauberbischofsheim) belegte Rang zwölf. Bei den Frauen ist der Mannschaftswettbewerb im kommenden Jahr nicht olympisch.
Am Samstag waren auch die deutschen Degenfechter mit dem zweimaligen Europameister Jörg Fiedler (Leipzig), Christoph Kneip (Leverkusen), Stephan Rein und Niklas Multerer (Heidenheim) ohne Medaille geblieben. Nach dem klaren 33:45 im Viertelfinale gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Schweiz kamen sie im Endklassement auf Platz acht. Das Quartett bewahrte sich damit alle Chancen auf die Olympiaqualifikation.