"Wenn es so weitergeht, dann bricht die Formel 1 zusammen", sagte der Brite der Deutschen Presse-Agentur und kritisierte spezielle die ungleichmäßige Verteilung der Gelder in der Formel 1: "Wenn ein Team fünfmal so viel Geld hat, ist der Effekt der gleiche, als wenn sie einen größeren Motor hätten. Das ist unfair."
Mosley, der 16 Jahre lang an der Spitze der Automobilweltverbands arbeitete und 2009 nach Streitigkeiten mit den Formel-1-Teams und einem medienwirksamen Skandal abgelöst wurde, schwebt eine einfache Lösung vor: Er fordert die Einführung der Budgetobergrenze, die er schon als FIA-Präsident einführen wollte.
"Formel 1 hat ein massives Problem"
"Man muss alle Teams an einen Tisch bringen und ihnen erklären, dass die Formel 1 ein massives Problem hat, weil einige genug Geld haben, die meisten aber nicht", so der 74-Jährige.
Seine Lösung: "Was passieren muss, ist, dass das Geld, was durch Bernie Ecclestones Vermarktung in die Formel 1 kommt, unter allen Teams gleichmäßig verteilt wird und die Teams nicht spürbar mehr als das ausgeben dürfen." Ein sportlich erfolgreiches Team würde seiner Meinung nach trotzdem viele Sponsoren gewinnen und einen hohen Profit erzielen.
"Die Situation im Moment ist, dass die reichen Teams mehr Geld von Bernie bekommen und mehr Sponsoren haben. Also sind sie in einer starken Position und die andere Hälfte der Teams kann nicht mithalten, weil sie nicht genug Geld haben. Das ist doch falsch", sagte er.
Schon im Jahr 2008 war Mosley mit dieser Idee am Veto der Teams gescheitert, die damals damit drohten, eine Konkurrenzserie zu gründen. "Verträge können nur geändert werden, wenn alle zustimmen", sagt er heute: "Also müssen alle gemeinsam an einem Wandel mitwirken."
Mosley will Gleichgewicht zwischen Sport und Geld
Trotzdem ist er überzeugt, dass die Budgetobergrenze eingeführt werden kann. "Das ist möglich, aber man muss es den Leuten wirklich glasklar machen", so Mosley: "Man braucht ein gewisses Gleichgewicht zwischen dem Sport und dem Geld."
Seine Forderung nach einer Beschränkung der finanziellen Ausgaben untermauerte der frühere March-Teamgründer mit einem Blick in die Vergangenheit: "Damals hatte ein Team wie Tyrrell vielleicht 20 Angestellte und hat die WM gewonnen. Jetzt reden wir über 700 bis 1000 Mitarbeiter." Die heutigen Ausgaben seien deshalb "unverhältnismäßig".