Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin Claudia Pechstein will nun auch im Sommer auf Medaillenjagd gehen. Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin sagte der "Sport-Bild": "Mein Ziel sind die Olympischen Sommerspiele in London 2012. Dort möchte ich auf der Bahn starten - als Radfahrerin."
Allerdings ist fraglich, ob Pechstein für London vom Internationalen Olympischen Komitee eine Startberechtigung erhält. Laut der sogenannten Osaka-Regel darf ein Athlet nach Ablauf einer Dopingsperre an zwei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen nicht teilnehmen.
"Diese Regel gilt also nicht für mich, denn ich habe nie gedopt. Meine Sperre war ein Fehlurteil, das auf einem einzigen Indiz, meinen erhöhten Retikulozytenwerten, beruht. Diese Werte sind längst durch meine Blutanomalie medizinisch erklärt. Jetzt will ich mir die gestohlenen Spiele von Vancouver zurückholen. Ich werde alles dransetzen, dass die Osaka-Regel für mich außer Kraft gesetzt wird", sagte Pechstein dazu.
IOC behält sich Prüfung vor
Claudia Pechstein war wegen erhöhter Retikulozyten-Werte vom Eisschnelllauf-Weltverband ISU für zwei Jahre gesperrt worden, ohne dass es einen positiven Dopingbefund gegeben hatte. Am 8. Februar 2011 war die Sperre abgelaufen. Im Anschluss nahm die 39-Jährige wieder an Wettkämpfen teil und gewann bei der WM in Inzell Bronze über 5000 m.
Das IOC behält sich für jeden einzelnen Fall eine Prüfung vor. "Der Sport kann sich auf Dauer nicht den medizinischen Erkenntnissen in meinem Fall verschließen. Ich werde um meine Chance kämpfen, sportlich, diplomatisch - und, wenn es sein muss, auch juristisch", kündigte Pechstein an.