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NFL Draft - Big Board: Das sind die 50 besten Spieler im Draft 2023

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In der Nacht auf Freitag steigt endlich der NFL Draft 2023. Doch wer sind die besten Spieler? SPOX gibt einen Überblick über die 50 besten Prospects der diesjährigen Draftklasse.

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Der Draft ist immer eine große Lotterie, weil niemand genau weiß, wie sich ein College-Athlet im Profibereich schlagen wird. Doch lässt sich zumindest erahnen, welche Spieler im Vorfeld des Drafts die besten Voraussetzungen mitbirngen.

Spannend wird aber zum Beispiel in diesem Jahr die Bewertung der Wide Receiver. Einen großen Star gibt es nicht, dafür aber viele Spieler mit Potenzial - die Frage ist nur, ob die NFL wirklich so begeistert ist von der diesjährigen Gruppe. Oder sehen wir den Run auf die Receiver dieses Jahr erst am zweiten Tag?

Genauso kontrovers werden einige Quarterbacks sein. Zwei dürften schnell weg sein, eventuell sogar drei. Doch danach scheiden sich die Geister.

In meinem Ranking habe ich nicht nur auf die Spieler isoliert geschaut, sondern auch einen gewissen Wert auf Positional Value gelegt, was dann auch den einen oder anderen Running Back zum Beispiel etwas abstraft, obwohl ihn andere vielleicht viel höher bewerten ...

Damit genug der Vorrede, hier sind die 50 besten Prospects 2023!

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50. John Michael Schmitz - C, Minnesota

Dieser Draft hat wohl nur zwei Center, die wirklich für die ersten zwei Tage infrage kommen. Einer davon ist Schmitz, der seine fünfjährige College-Karriere als First Team All-American abgeschlossen hat. Er ist damit der erste All-American-O-Liner der Golden Gophers seit 2005.

Schmitz ist ein guter Athlet, der auf der High School auch Baseball und Basketball gespielt hat und auch als Ringer aktiv war. Letzteres hilft ihm auch in der Offensive Line, wo er sich mit seiner Kraft und Technik durchsetzt. Er ist vor allem versiert im Run Game. Defizite hat er dagegen, wenn es gegen schnelle Inside Rusher geht. Hier verliert er zu leicht seine Balance, was ein Problem früh in der NFL werden könnte. Wenn er das abstellt, kann er in der NFL bestehen.

Grade: Tag 2

49. D.J. Turner - CB, Michigan

Turner ist ein Top-Athlet mit einer sehr guten Statur für einen Cornerback (1,83 m, 82 kg) und sehr gutem Speed (4,26 Sek. 40-Yard-Dash). Seine Bewegungen sind flüssig, er besitzt flexible Hüften und hat kein Problem mit Richtungswechseln. Zudem beherrscht er Press-Technique.

Probleme bekommt er allerdings gegen große Outside-Receiver, von denen er sich zuweilen hat zu leicht abschütteln lassen. Auch darf er gerne konsequenter werden, was sein Timing am Catch-Point betrifft. Hier verschätzte er sich noch zu oft.

Unterm Strich ist er aber ein idealer Man-Cover-Cornerback, der früh in seiner Karriere besser nicht in Zone spielen sollte - da hat er nämlich noch größere Lücken im Spiel.

Grade: Tag 2

48. Keion White - EDGE, Georgia Tech

Keion White könnte ein interessanter Mann in der NFL werden! Er hat einiges erlebt in seiner College-Karriere. Er begann 2017 als Redshirt für Old Dominion und spielte dann zunächst Tight End, ehe er 2019 zum Defensive End umschulte. 2020 saß er aus, weil Old Dominion die Saison aufgrund von COVID-19 absagte und transferierte dann zu den Yellow Jackets, wo er den Großteil der Saison verletzt verpasste. 2022 dann überzeugte er als Edge-Verteidiger.

Er misst 1,96 Meter und bringt rund 130 Kilogramm auf die Waage. Dafür ist er jedoch sehr schnell unterwegs, was auf seiner Position natürlich goldwert sein kann. Er spielte hauptsächlich off Tackle, doch wird er in der NFL vermutlich näher an der Line agieren, zumal sein Hauptinstikt der Weg nach vorne durch einen Tackle durch ist. Sein laterales Spiel dagegen sah auf dem Tape etwas unbeholfen aus.

Zudem muss er an seiner Pass-Rush-Technique arbeiten. Den Power Rush beherrscht er, doch er könnte durchaus zu mehr fähig sein.

Grade: Tag 2

47. Cody Mauch - OL, North Dakota State

Auffallen wird Mauch schon deshalb, weil er seit einem Basketballspiel in der siebten Klasse zwei Vorderzähne verloren hat und diese erst nach seiner Footballkarriere ersetzen lassen will. Doch abgesehen davon war er fünf Jahre auf dem College, davon drei als Starter und spielte hauptsächlich Left Tackle.

Er ist etwas klein für die Position und wird vermutlich in der NFL letztlich nach innen rücken. Doch dort sollte er früh starten. Mauch ist schon jetzt ein versierter Run-Blocker, der mit guter Fußarbeit durch seine Blocks geht und auch in Space zurechtkommt. Er muss konstant an seiner Technik arbeiten, sollte aber mit guten Händen und seiner Beweglichkeit auch im Pass-Block noch besser werden.

Grade: 2. Runde

46. Adetomiwa Adebawore - DL, Northwestern

Zugegeben, an ihm scheiden sich ein wenig die Geister. Manche sehen ihn deutlich später als Rang 48, doch seine Upside ist bemerkenswert.

Er ist ein extrem explosiver Inside Rusher, der sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert hat und seine beste Saison 2022 hatte. Sein First Step ist fantastisch, er kann in Sekundenbruchteilen an seinem Gegenspieler vorbei sausen, um zum QB vorzudringen.

Sein Problem ist aber, dass er mitunter "zu groß" spielt und seine Leverage nicht konsequent nutzt. Er nutzt zudem seine Hände noch nicht konsequent, was dazu führt, dass nach dem ersten Move zu wenig kommt. Es fehlt ein Plan B. Und das führt dann auch dazu, dass er gegen den Run nicht der sicherste Tackler ist.

Er geht also als Project in diesen Draft, doch wer an sein Potenzial glaubt, könnte hier vielleicht schon in Runde 2 einen spannenden Spieler für die Zukunft finden.

Grade: 2. Runde

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45. Joe Tippmann - C, Wisconsin

Tippmann ist vermutlich der beste Center dieser Klasse. Aufgrund einer Schulterverletzung 2020 war er letztlich aber nur zwei Jahre Starter für die Badgers. Für ihn spricht seine gute Athletik, er ist ziemlich quick für einen Interior O-Liner und kommt schnell ins zweite Level.

Als Badger zeigte er seine Qualitäten naturgemäß vor allem im Run Game und ist vielleicht der beste Pull-Guard/Center der Klasse, was die Option offen lässt, ihn in der NFL als Guard einzusetzen, wenn es das Scheme verlangt. Stichwort Scheme: Er dürfte am besten in ein Wide Zone Blocking Scheme passen, eben weil er sehr beweglich ist und eben schnell von A nach B kommt.

Woran er arbeiten muss, sind seine Hände. Er steht beim Blocken meist noch zu offen, was es Gegnern ermöglicht, ihn manchmal zu leicht beiseite zu bewegen. Doch das lässt sich sicherlich schnell korrigieren.

Grade: 2. Runde

44. Mazi Smith - DL, Michigan

Smith, der zwei Jahre Starter für die Wolverines war, ist eine Maschine in der Mitte der Defensive Line (153 kg auf 1,91 m), die nur schwer aus dem Weg zu räumen ist.

Aufgrund seiner Masse ist er ein idealer Nose Tackle in der NFL. Und er ist nicht der typische Nose Tackle, der nur in early Downs aktiv ist. Er kam 2022 in elf Spielen gegen Power-5-Schulen auf einen Schnitt von 49 Snaps, was bemerkenswert ist.

Was man ihm vorwerfen kann, ist, dass auch er mit seinen Händen nichts Besonderes anstellt. Zudem kommt er nicht unbedingt leicht vom Fleck, sodass er nicht allzu viel Upside als Inside Rusher mitbringt, doch das verlangt man von einem Nose Tackle auch eher nicht.

Grade: 2. Runde

43. Emmanuel Forbes Jr. - CB, Mississippi State

Das zweitjüngste von zehn Kindern war schon von Kindesbeinen an sportverrückt und spielte auf der High School neben Football auch Baseball und Basketball. Zunächst spielte er Quarterback, ehe er dann als Defensive Back, Wide Receiver und Returner für Furore sorgte.

Er ist sehr beweglich und schnell und bringt gute Hände mit. Allerdings ist er auch sehr schmal gebaut. Er bringt gerade mal 75 Kilogramm auf die Waage, weshalb er am besten in Zone Coverage aufgehoben sein wird. Scouts sind sich uneins, ob er noch wahnsinnig viel Muskelmasse drauflegen kann auf seinen schmächtigen Frame.

Dennoch hat er das Potenzial, ein guter Playmaker in der NFL zu werden, wenn man das richtige Scheme für ihn findet.

Grade: 2. Runde

42. Will McDonald IV - EDGE, Iowa State

McDonald ist vielseitig verwendbar und spielte nicht nur Edge Rusher für die Cyclones. Er wurde sogar in Coverage eingesetzt und hinterließ dabei einen guten Eindruck.

McDonald ist vielleicht etwas klein für seine Position, dafür aber sehr explosiv und schnell. Er verfügt über eine große Spannweite und bringt die Power mit, auch gegen stärkere Blocker zu bestehen.

Seine Bewegungen sind nicht sonderlich flüssig, weshalb seine Pass-Rush-Moves manchmal etwas zu abrupt wirken. Zudem gelingt es ihm zu selten, sich an Tackles anzupassen. Sein erster Move ist das, was man von ihm bekommt. Das klappt dann oder eben nicht.

In der NFL dürfte er vermutlich am besten als Outside Linebacker in einer 3-4-Formation aufgehoben sein, um den noch stärkeren Tackles aus dem Weg zu gehen.

Grade: 2. Runde

41. TE Luke Musgrave - TE, Oregon State

Musgrave könnte in diesem Draft Geschichte schreiben, denn nie zuvor gelang es einem Tight End von Oregon State, in den Top 100 gezogen zu werden.

Es ist durchaus denkbar, dass er weiter oben auf dieser Liste stehen würde, wenn er mehr Tape vorweisen könnte. Doch wurde er erst 2020 Starter und jene Saison war aufgrund von Corona verkürzt. Im Vorjahr verpasste er dann elf Spiele mit einer Knieverletzung.

Jedoch ist er ein Top-Athlet, der für einen Tight End guten Speed mitbringt und damit schon früh zu einem vertikalen Target für jede Offense werden kann. Und er hat Special-Teams-Value - 2021 blockte er einen Punt und returnierte ihn zum Touchdown!

Er muss im Run-Blocking noch an seiner Beinarbeit feilen, um für eine stabilere Basis zu sorgen. Zudem ist sein Route Running noch verbesserungswürdig. Vertikal geht es, doch die Nuancen dazwischen sind noch nicht da, wo sie sein könnten.

Grade: 2. Runde

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40. Trenton Simpson - LB, Clemson

Linebacker sind vermutlich in diesem Draft nicht allzu gefragt, jedenfalls nicht an den ersten zwei Tagen. Eine der wenigen Ausnahmen ist Simpson, der 2020 ein 5-Star-Recruit der Tigers war.

Simpson ist ein moderner Off-Ball-Linebacker, der vielseitig verwendbar ist und gute Coverage-Skills mitbringt. Er spielte sogar teilweise im Slot für Clemson.

Simpson ist sehr beweglich, hat guten Speed und verfügt daher über eine gute Range im Run Game. Mit seiner Masse und seinem Frame ist er in der Lage, mit Tight Ends mitzugehen und gegen den Mann zu spielen.

In Zone Coverage jedoch scheint ihm ein wenig die Übersicht/Awareness zu fehlen, was in der heutigen NFL vermutlich einige Teams zum Nachdenken bringt.

Grade: 2. Runde

39. Drew Sanders - LB, Arkansas

Ist er klar besser als Simpson? Ich bin da unschlüssig, sehe ihn aber dennoch ein wenig wertvoller als den Mann aus Clemson.

Der Grund dafür ist seine wertvollere Vielseitigkeit. Auch Sanders ist ein Off-Ball-Linebacker, doch er spielte früher für Alabama Defensive End und hat daher durchaus Value als Edge Rusher, was für mich gute Coverage-Skills, die Sanders auch mitbringt, am Ende schlagen.

Sanders ist damit auch ein versierter Blitzer, der richtig eingesetzt einer variablen Defense mit einem aggressiven Defensive Coordinator helfen kann.

Sein größtes Problem? Er ist kein sicherer Tackler, wird also gegen den Run nicht unbedingt eine Bank sein. Er spielte erst eine Saison als Off-Ball-Linebacker, sodass sich das noch ändern kann. Aber darauf bauen kann man eben nicht.

Grade: 2. Runde

38. Darnell Washington - TE, Georgia

Bei Washington springt einem vor allem die enorme Upside ins Gesicht. Er ist riesig (2,01 m, 122 kg) und trotzdem beweglich und schnell für einen Tight End seiner Größe (4,64 Sek. 40-Yard-Dash).

Er ist eher der klassische In-Line-Tight-End und wird von Beginn an als Blocker eine Macht sein. Zudem kann er im Pass-Spiel schon früh für Mismatches sorgen. Vielmehr sollte man zu Beginn aber nicht erwarten. Sein Route Running ist derzeit noch eher rudimentär und seine Richtungswechsel nichts Besonderes.

Washington braucht eine klare Rolle, um schon früh ein Asset zu sein, doch sein Potenzial ist enorm, wenn man weiß, was man mit ihm anfangen will.

GRade: 2. Runde

37. Hendon Hooker - QB, Tennessee

Die Quarterbacks in diesem Draft kann man glaube ich relativ leicht aufteilen. Es gibt die Top 2, dann zwei weitere, die es durchaus in die Top 10 schaffen können, Hooker und dann eine sehr große Lücke.

Und bei Hooker ist es so, dass die Beurteilung sehr schwierig ist. Hooker ist bereits 25 Jahre alt, damit älter als manch ein QB, der in diesem Sommer seinen zweiten NFL-Vertrag unterschreibt. Und er hatte eine wechselhafte College-Karriere, die mit vier Jahren (Redshirt) bei Virginia Tech begann und mit zwei Jahren bei Tennessee endete. Sein letztes Jahr war statistisch sein bestes, doch spielte er eben in einem Scheme, das es einem QB relativ leicht machte mit viel No-Huddle und Go-Balls. Erschwerend kommt hinzu, dass er sich im November einen Kreuzbandriss zuzog.

Dennoch gibt es Gerüchte, nach denen er es bis in die erste Runde schaffen könnte.

Er bringt gute Fähigkeiten mit, verfügt über einen starken Arm und wirft einen schönen Deep Ball. Und er kann durchaus auch laufen. Das Problem ist eher, dass er kein fertiges Produkt ist, er muss entwickelt werden und mit 25 Jahren weiß ich nicht, ob sich dafür ein hoher Draftpick lohnt.

Zudem passt seine Mobilität nicht mit seinem Arm zusammen - laut PFF hat er 2022 nur fünf Pässe angebracht, wenn sich von seinem Dropback-Spot wegbewegt hat. Heißt; Wenn er aus der Pocket ausbricht, dann läuft er und wirft nicht aus der Bewegung heraus.

Wie erwähnt, könnte er in der ersten Runde landen, doch sollte er das nicht. Aber er könnte spät in Runde 1 der einzig verfügbare gute QB sein, was verzweifelten Teams womöglich reicht.

Grade: 2. Runde

36. Deonte Banks - CB, Maryland

Banks ist ein großer, schneller und für seine Statur beweglicher Cornerback, der vor allem in Man Coverage seine Stärken hat.

Er ist ein sicherer Tackler und hat 2022 nur einen von 36 Tackle-Versuchen verpasst. Zudem ließ er nur eine Completion-Quote von 43,3 Prozent zu, was der viertbeste Wert in der Big Ten war.

Er bringt eine gute Technik in Coverage und als Tackler mit, bewegt sich zudem auch lateral sehr gut. Was ihm fehlt, ist eine überzeugende Technik und Balance in Press Coverage, die eigentlich seinem Skillset entspricht. Wenn er presst, kommen seine Füße zum Stehen, was ihn dann in eine schlechte Ausgangsposition bringt.

Zudem könnten seine Instinkte bei der Erkennung der Situation besser sein - wann ist es sinnvoller, mit der Route des Receiver mitzugehen, wann sollte man den Ball spielen?

Letztlich passt er wohl am besten in den Slot in einer Big-Slot-Rolle, obgleich er auf dem College überwiegend außen gespielt hat.

Grade: 2. Runde

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35. Anton Harrison - OT, Alabama

Harrison spielte drei Jahre für die Sooners und war die letzten beiden Spielzeiten Starter als Left Tackle. Er ist sehr beweglich und bringt flinke Füße mit - fast wie ein Tight End.

Er nutzt seine Hände sehr gut in Pass Protection und ließ in drei Jahren nur 4 Sacks insgesamt zu.

Was ihm fehlt, ist jedoch die ganz große Kraft, was sich vor allem im Run-Blocking widerspiegelt. Er wird keine Leute aus dem Weg räumen. Zudem gibt es Bedenken, dass er es mit Power-Rushern in der NFL aufnehmen kann. Er arbeitet daran, stärker zu werden, doch das wird Zeit brauchen.

Harrison ist aber dennoch schon jetzt ein solider Pass-Blocker, der auf beiden Seiten der Line spielen kann. Ob er Elite werden kann, wird sich aber erst noch zeigen.

Grade: 2. Runde

34. Kelee Ringo - CB, Georgia

Ringo wird erst im Juni 21 Jahre alt und kommt als Redshirt-Sophomore in den Draft. Er sieht aus wie ein Linebacker und ist trotzdem sehr schnell.

Er ist ein sicherer Tackler und wird mit seinem Speed kaum tief zu schlagen sagen.

Dennoch bringt sein Spiel noch einige Defizite mit sich. Er reagiert zu oft auf seine Gegner, antizipiert zu selten die Situation. Auf dem College war das kein großes Problem, doch Receiver in der NFL sind gefährlicher und entsprechend wird es schwieriger, auf ihre Aktionen zu reagieren.

Er ist zudem nicht allzu beweglich, weshalb es zumindest mal im Raum steht, ob er nicht vielleicht besser als Safety zu gebrauchen wäre. Dafür hätte er die Power und mehr Freiheiten.

Grade: 2. Runde

33. Cam Smith - CB, South Carolina

Smith ist so ein Spieler, an dem sich die Geister ein wenig scheiden. Er sieht gut aus, wie ein Wide Receiver, der Cornerback spielt in gewisser Weise. Er bringt gute Ballskills mit und führte die Power-5-Conference 2021 mit einer PFF-Coverage-Grade von 89,7 an. Im Vorjahr dann spielte er außen und im Slot und war immer noch sehr gut in Coverage.

Er versteht das Spiel und überzeugt auf dem Feld. Aber er ist kein Top-Athlet - seine Combine-Zahlen sind nichts Besonderes, was einige NFL-Leute abschrecken wird.

Zudem verpasste er einige Zeit mit vielen kleineren Verletzungen in den vergangenen zwei Jahren, was ebenfalls Red Flags sind. Zudem ist er nicht der sicherste Tackler. Außerdem ist er nicht der Schnellste, hat daher nicht den Luxus, Fehler früh in der Route später zu korrigieren.

In der NFL sollte er daher eher im Slot spielen - oder womöglich direkt als Deep Safety, wo seine Ballskills hilfreich wären.

Grade: 2. Runde

32. B.J. Ojulari - EDGE, LSU

Wie sein Bruder Azeez (Giants) ist auch B.J. ein Edge-Rusher, allerdings etwas kleiner und mit weniger Power.

Ojulari bringt sehr gute Technik mit, ist coachable und bewegt sich gut von der Edge mit plötzlichen Bewegungen. Er spielt mit einem klaren Plan, an den er sich konsequent hält.

Allerdings bringt er kaum Power mit und wird auch im Run Game keine Macht sein. Er ist ein gefährlicher Pass Rusher, jedoch ist er nicht sonderlich flexibel. Seine Rolle scheint klar: Er muss als 3-4-Outside-Linebacker in Space agieren, um seine Stärken zur Geltung kommen zu lassen. Andere Rollen scheinen für ihn eher ungeeignet zu sein.

Grade: 2. Runde

31. Felix Anudike-Uzomah - EDGE, Kansas State

Auch Anudike-Uzomah zählt zu der Gruppe der Edge-Verteidiger, bei denen wir diskutieren können, wie gut sie in der NFL wirklich sein können.

Seine Production war sehr gut in den vergangenen zwei Jahren (21 Sacks), doch ist er kein grandios guter Athlet. Er hat diverse Tools, um im Pass Rush zu gewinnen, keine Frage. Er ist schon jetzt ein sehr guter Speed-Rusher. Doch fehlt ihm vielleicht die Power, um wahnsinnig viel mehr zu sein. Für ihn spricht, dass er gerade mal 21 Jahre alt ist, er also durchaus noch Zeit hat, sich zu verbessern.

Seine Production 2021 war besser als 2022, was damit zu tun hatte, dass er im Vorjahr häufiger auch mal die B-Gap und Over-Tackle agieren musste. Und dafür war sein Skillset schlicht nicht gut genug. Ging es dagegen außen um den Tackle herum, zeigte er seine besten Leistungen.

Als reiner Edge Rusher kann er bestehen, jedoch vielleicht nicht in allen Downs, denn gegen den Run gibt es Zweifel, ob er dort die Edge etablieren und verteidigen kann.

Grade: 2. Runde

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30. Jalin Hyatt - WR, Tennessee

Hyatt gewann den Biletnikoff Award für den besten Wide Receiver der Nation 2022. Zuvor plagten ihn zahlreiche kleinere Verletzungen, die ihn in den ersten zwei Jahren bei den Volunteers immer wieder zurückhielten.

Seine Production 2022 spricht für sich: er kam auf 67 Receptions für 1267 Yards und 15 Touchdowns. Er ist ein gefährlicher Deep Threat, dessen Route Tree auf vertikale Routes ausgelegt ist. Und er verfügt über sehr gute Hände und Ball-Tracking-Skills.

Das Haar in der Suppe? Keiner weiß so recht, wie gut sich sein Spiel auf die NFL übertragen lässt. Er spielte für Tennessee im Grunde einfach nur Deep Threat aus dem Slot und lief fast nur vertikale Routes. In der NFL wird er vermutlich mehr zeigen müssen als schnell geradeaus zu rennen. Zudem muss er beweisen, dass er konstant Press schlagen kann.

Die Skills sind da, doch geht mehr als das, was das Tape in einer sehr spezifischen Rolle in einer gimmicky Offense zeigt?

Grade: 1. bis 2. Runde

29. Jahmyr Gibbs - RB, Alabama

Running Backs früh im Draft sind generell keine gute Strategie. Doch früh in Runde 2 könnte Gibbs ein Asset sein. Er ist ein exzellenter Receiver aus dem Backfield und hat sehr gute, sichere Hände. Zudem ist er sehr schnell und beweglich und sollte im richtigen Scheme eine Waffe werden.

Er ist allerdings auch nicht der Größte (1,80 m), weshalb er vermutlich kein 3-Down-Back in allzu vielen Teams sein wird. Zudem fehlt ihm etwas die Disziplin in Pass Protection. Und: Bevor er 2022 zu Bama kam, hatte er ein Fumble-Problem in zwei Jahren bei Georgia Tech.

Grade: 1. bis 2. Runde

28. Zay Flowers - WR, Boston College

Flowers ist ein sehr beweglicher, flinker und schneller Wide Receiver, der im engen Raum kaum zu fassen ist. Er versteht es, Kontakt auszuweichen und kann Leuten leicht davonlaufen.

Allerdings ist er auch recht schmächtig und hat für diese Statur keine allzu guten Ballskills. Sein Catch-Radius ist limitiert, sodass präzise Pässe von Nöten sind, um ihn ins Spiel zu bringen.

Er ist ein präziser Route Runner, muss aber daran arbeiten, seine Routes weniger ersichtlich für die Verteidiger zu finishen. Zudem zeigte er bislang noch nicht allzu viel Production über die Mitte, obwohl das eigentlich zu seinen Fähigkeiten passen würde.

Unterm Strich kann er überall postiert werden und hat eigentlich keine Limits, was seine Routes angeht. Wenn man seine Fähigkeiten verfeinert, kann er eine interessante Waffe werden.

Grade: 1. bis 2. Runde

27. O'Cyrus Torrence - OG, Florida

Torrence is sicherlich der beste reine Guard in diesem Draft - was ich damit meine, seht Ihr weiter unten in dieser Liste ...

Torrence spielte drei Jahre für Louisiana-Lafayette, ehe er 2022 zu den Gators ging. Und er ließ in den vergangenen drei Jahren keinen einzigen Sack zu - er erlaubte 2021 einen Hit und und über die vergangenen drei Jahre zusammengerechnet ganze 14 Hurries in 34 Spielen.

Er ist ein massiver Mensch (1,96 m, 157 kg) und bringt jede Menge Power mit. Er räumt Leute aus dem Weg und profitiert dabei von riesigen Händen.

Seine Beinarbeit ist nicht immer die beste und seine Bewegungen nicht die flüssigsten, doch das ist bei seiner Statur auch nicht verwunderlich.

Wo auch immer er landet, dürfte er sofort Starter sein.

Grade: 1. Runde

26. Michael Mayer - TE, Notre Dame

Will man einen klassischen In-Line-Tight-End, dann ist Mayer sicherlich der richtige Mann für den Job. Er hat die Größe und Masse, die es dafür braucht und spielt auch entsprechend.

Er ist ein brauchbarer Route Runner und ein engagierter Blocker, vor allem im Run Game. Seine Hände sind ebenfalls brauchbar.

Insgesamt wird er niemandem davonlaufen, ist aber beweglich genug, um auch nach dem Catch noch für Gefahr zu sorgen.

Man sollte sich allerdings nicht von seinen guten Zahlen blenden lassen, denn er war im Grunde das Top-Target der Fighting Irish, in der NFL wäre er wohl besser als Nummer 2 oder 3 - oder 4 - geeignet.

Nichtsdestotrotz sollte er in der ersten Runde einen Abnehmer finden.

Grade: 1. Runde

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25. Calijah Kancey - DT, Pittsburgh

Wer einen gefährlichen Inside-Pass-Rusher sucht, wird bei Kancey sicher fündig. Er ist zwar für einen Tackle recht schmal gebaut (1,83 m, 127 kg), dafür aber eben auch sehr schnell durch die Mitte.

Er kommt mit seiner Wendigkeit gut durch die B-Gap und wird sicher am besten als 3-Technique in der NFL eingesetzt werden können. Er weiß, wie man zum QB durchdringt und kann Schaden anrichten.

Seine Defizite sind allerdings auch offensichtlich: Er wird mit seinem Frame kaum noch Masse drauflegen können, was auch bedeutet, dass er einen schweren Stand gegen Double Teams haben wird. Doch das könnte dazu führen, dass Nebenleute Lücken finden.

Grade: 1. Runde

24. Bryan Bresee - DL, Clemson

Bringt alles mit, was ein Defensive Tackle in der NFL braucht - Größe, Masse und Explosivität. Zudem hatte er keine Probleme, gegen Double-Teams anzutreten. Als Bonus kann er derweil überall in der Defensive Line aufgestellt werden.

Er spielte für Clemson zwar hauptsächlich Pass-Rush-Snaps, ist aber auch ein sehr guter Run-Stopper. Was ihm trotz guter Production noch fehlt, sind eine ausgefeilte Technik sowie ein klarer Plan im Pass Rush. Sprich: Er lebte auf dem College meist von seinen ohnehin vorhandenen Fähigkeiten. In der NFL wird er diese aber verfeinern müssen.

Zudem dürfte man ihm seine jüngsten Verletzungen anlasten: 2021 riss er sich früh in der Saison das Kreuzband, während er spät in der vergangenen Saison eine Schulterverletzung erlitt.

Letztlich sollte ihn das aber nicht von der ersten Runde abhalten.

Grade: 1. Runde

23. Dalton Kincaid - TE, Utah

Mayer mag das beste Gesamtpaket als Tight End liefern, doch Kincaid ist der beste Receiver auf der Tight-End-Position, was heutzutage natürlich attraktiver ist. Kincaid sieht aus wie ein sehr großer Wide Receiver, der eben Tight End spielt und trotzdessen ist er auch ein sehr effektiver und eifriger Blocker.

Er bewegt sich gut, hat starke Hände und fängt die Bälle auch sicher "in Traffic". Die Frage ist allerdings, ob er wirklich der beste Fit für den klassischen TE-Spot ist, da er eher der Move-TE-Typ zu sein scheint. Dafür spricht, dass er mit seinen 1,96 Metern Körpergröße einer der kleinsten TE-Starter in der NFL wäre.

Er ist zudem kein Top-Athlet und wird im Oktober schon 24 Jahre alt.

Wird er allerdings wie ein moderner Tight End im Passspiel eingesetzt, dann dürfte er schnell zu einem formidablen Target in der NFL werden.

Grade: 1. Runde

22. Jordan Addison - WR, USC

Addison gewann den Biletnikoff Award 2021 in Diensten der Pitt Panthers. Erst danach wechselte er zu den Trojans. Die Frage ist allerdings, ob er sich damit einen Gefallen getan hat, denn an seine enorme Production von 2021 (100 REC, 1593 YDS, 17 TD) kam er im Vorjahr nicht mehr heran.

Addison ist ein exzellenter Route Runner auf allen drei Levels und weiß damit auch Verteidiger zu manipulieren. Zudem scheint er Downfield einen extra Gang zu haben, um Cornerbacks davonzulaufen.

Jedoch ist er recht schmächtig unterwegs, sein Spiel ist alles andere als physisch robust. Und er hatte in der Vergangenheit Probleme mit Drops - bei USC waren es allerdings nur zwei in der gesamten Saison.

Zudem muss man erwähnen, dass er bei den Trojancs auch viel vom Scheme profitierte - 23 seiner 59 Receptions kamen via Screens.

Auch in der NFL wird es darauf ankommen, dass er in Position gebracht wird, um Erfolg haben zu können. Press Coverage dürfte für ihn ein Problem sein. Entsprechend ist seine beste Rolle in der NFL wohl eine sehr gute Nummer-2-Option, wobei er Single Coverage durchaus schlagen kann.

Grade: 1. Runde

21. Quentin Johnston - WR, TCU

Er ist der prototypische X-Receiver dieses Drafts mit seiner Größe, seiner Masse, seinem Frame, seinem Speed. Und dennoch wird über ihn kontrovers diskutiert. Es gibt sogar Gerüchte, nach denen er aus der ersten Runde fallen könnte.

Warum? Schwer zu sagen, denn sein Potenzial ist enorm. Was man ihm vorwerfen kann, ist, dass er seine Physis noch nicht oft genug gewinnbringend einsetzt. Er spielt eher wie ein Finesse-Receiver, der auch nach dem Catch glänzt. Vertikale Routes dagegen verkauft er zu schwach - er läuft dann im Grunde einen Speed durch, anstatt zu variieren, was der Defense leicht macht, diese zu erkennen.

Doch da reden wir über Dinge, die man auf dem nächsten Level fixen kann. Womöglich sind die jüngsten Gerüchte auch eher Smokescreens.

Grade: 1. Runde

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20. Darnell Wright - OT, Tennessee

Wright ist ein interessanter Fall. In seinen ersten drei Saisons bekam er wenig auf die Kette als Right Tackle. 2022 dann wechselte er auf die linke Seite und dominierte - er ließ nur 8 Pressures in 507 Pass-Block-Snaps zu.

Er verkörpert pure Power, hat die ideale Statur für einen Tackle und bringt viel Erfahrung mit, da er vier Jahre lang überwiegend als Starter gespielt hat. Und er schlug sich in der abgelaufenen Saison sehr ordentlich gegen Will Anderson (Alabama), einem der Topspieler dieses Drafts.

Seine Fußarbeit braucht allerdings noch Verbesserungen, denn hier ist er nach NFL-Standards zu langsam. Zudem hat er seinen Schwerpunkt bei Blocks nicht immer im Griff und ist damit verwundbar gegen aggressivere Rusher.

Grade: 1. Runde

19. Myles Murphy - EDGE, Clemson

Dieser Fall wird spannend zu beobachten sein. Murphy bringt alle Anlagen mit, um ein gefährlicher Pass-Rusher zu sein. Er verfügt über enorme Power und sammelte in drei Jahren Clemson 96 Pressures und 20 Sacks.

Er ist für seine Masse sehr beweglich unterwegs und für Blocker schwer zu fassen, zudem kann er seine Gegenspieler mit Wucht zu Boden bringen.

Allerdings lässt seine Technik zu wünschen übrig. Gerade mit seinen Händen weiß er noch nicht allzu viel anzufangen, zudem bringt er sich häufiger aus dem Play raus mit zu unbedachten oder überaggressiven Aktionen.

Murphy ist ein interessanter High-Risk-High-Reward-Kandidat in diesem Draft. Er hat das Zeug zum Every-Down-Edge-Rusher, ist Stand jetzt aber noch ein Project. Und es könnte durchaus ein paar Saisons dauern, bis er sein enormes Potenzial entfalten kann. Doch diese Perspektive allein dürfte ihn sehr attraktiv machen für das richtige Team.

Grade: 1. Runde

18. Brian Branch - S, Alabama

Wir sahen schon Safety-Klassen, die hochklassiger besetzt waren als diese. und Branch ist gewissermaßen Sinnbild für die diesjährige Klasse. Er ist kein Top-Athlet und wird vermutlich in der NFL auch nicht unbedingt Deep Safety spielen.

Für Bama spielte er auf hohem Niveau vor allem im Slot, zudem noch in der Box. Er ist ein exzellenter Tackler und ein noch besserer Cover-Spieler. Laut PFF war kein DB besser im Tackle-Bereich als Branch.

Ebenfalls spricht für ihn, dass er ein sehr gutes Auge für das Spiel hat. Er sieht und versteht sehr schnell, was ein Gegner macht.

Und da es ihm an übermäßiger Power mangelt, sollte er in der NFL wohl tatsächlich eher als Slot-Corner angesehen werden als als Safety. Doch als solcher ist er sicherlich ein Kandidat für die Top 15.

Grade: 1. Runde

17. Bijan Robinson - RB, Texas

Es gibt Boards, auf denen er sogar in den Top 5 steht, es gibt Mock Drafts, die ihn in den Top 10 haben. Aber er ist eben ein Running Back und daher wäre ein solch hoher Pick einfach komplett übertrieben. Kein Kellerteam wird durch einen Top-Running-Back zu einem Contender - die Chiefs gewannen neulich den Super Bowl mit einem Backfield bestehend aus einem günstigen Free Agent und einem Siebtrundenpick ...

Und dennoch ist Robinson natürlich ein herausragender Footballspieler, der für sich betrachtet sicher eines der besten Prospects dieses Drafts. Er ist 1,83 Meter groß und wiegt über 90 Kilogramm, und dafür ist er extrem beweglich und zeigt Richtungswechsel, die man von kleineren Backs erwarten würde. Zudem kann man ihn bedenkenlos auch mal in den Slot stellen - so gut sind seine Receiviing Skills.

Letzteres führt dann auch dazu, dass ich ihn durchaus in Runde 1 sehe, wenn auch nicht in der Nähe der Top 10.

Defizite hat er aber auch: Manchmal zu verspielt und neigt dazu, zu tänzeln, wenn es sinnvoller wäre, die Schulter voranzustellen und durch die Mitte zu gehen. Zudem hat er in den vergangenen drei Saisons Verletzungen am Ellenbogen, der Schulter und im Nackenbereich erlitten. Und das bringt mich wieder zu meiner Ausgangsthese: Er ist ein Running Back und der Verschleiß auf dieser Position ist hoch! Wenn man dann mit solch einer Krankenakte rein kommt, sollte das Funktionären zu denken geben.

Grade: 1. Runde

16. Jaxon Smith-Njigba - WR, Ohio State

Er könnte der beste Receiver dieser Klasse sein. Doch ein Konsenz darüber besteht nicht. Er ist in jedem Fall ein gutes Prospect, das ein Team besser machen kann. Er versteht das Spiel und ist detailverliebt in seiner Vorbereitung. Er bringt eine gute Technik mit und hat starke Beine, die es ihm ermöglichen, nicht allzu leicht zu Boden zu gehen.

Es fehlt ihm aber an Top-Speed, er wird als Deep-Target keine Waffe sein, zudem wird er kaum viele Jump Balls gewinnen. Zudem verpasste er weite Teile der abgelaufenen Saison mit einer Oberschenkelverletzung.

Bemerkenswert jedoch: Er übertrumpfte seine Teamkollegen Garrett Wilson und Chris Olave in seiner besten Saison 2021 mit 4,01 Yards per Route Run laut PFF! Und Letztere spielten anschließend ziemlich gute Rollen in der NFL ...

Aufgrund seiner Fähigkeiten scheint Smith-Njigba ein idealer Slot-Receiver zu sein, zumal er auf dem College hauptsächlich dort eingesetzt wurde. Die Frage für NFL-Teams ist nun: Ist ihnen ein Slot-Receiver ein hoher Pick wert?

Grade: 1. Runde

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15. Joey Porter Jr. - CB, Penn State

Der Sohn des früheren Edge Rushers Joey Porter Sr. führte die Power-5-Conferences 2022 mit einer Forced Incompletion Rate von 40 Prozent an, was für sich schon ein ordentliches Statement ist.

Er hat sehr lange Arme und starke Hände, sodass er den Catch-Point aus allen Lagen dominieren kann. Zudem hat er eine gute Übersicht über das Geschehen.

Was ihm fehlt, ist herausragender Speed. Läuft man ihm einmal davon, ist er vermutlich schnell geschlagen. Zudem hat er Press-Technique noch nicht vollends gemeistert - das resultierte in jeder Menge Holding-Strafen, was in der NFL noch härter geahndet werden wird.

Das muss er abstellen. Doch wenn das gelingt, kann er ein wertvoller Press-Man-Cornerback werden.

Grade: 1. Runde

14. Nolan Smith - EDGE, Georgia

Dafür, dass Smith 2019 der Top-High-School-Recruit des Landes war, produzierte er bei den Bulldogs gar nicht mal so beeindruckende Zahlen. Er war nicht schlecht, aber auch nicht überragend.

Dennoch sind seine Skills beeindruckend. Er kommt extrem schnell von der Stelle und ist damit gleichermaßen gegen den Run oder Pass gefährlich. Er ist sehr beweglich und hat große Range, sodass er ein versierter Run-Verteidiger an der Edge ist.

Was den Pass Rush angeht, ist er aber etwas klein und wird daher auch keine Pocket zum Zusammenrbuch bringen. Er muss daher fast als stehender Outside Linebacker in einer 3-4 eingesetzt werden, um Erfolg zu haben.

Zudem kommt er von einer Brustmuskelverletzung zurück, die ihn sechs Spiele gekostet hat.

Grade: 1. Runde

13. Will Levis - QB, Kentucky

Wer mag nicht einen extrem starken Arm? Einen solchen hat Levis in jedem Fall. Er kann den Ball sicherlich 80 Yards weit feuern und bleibt zudem cool in der Pocket, selbst wenn der Druck groß wird.

Er ist zudem stabil gebaut und kann damit auch gelegentlich mit den Beinen Yards ergattern. Allerdings wäre er nicht einer der kontroversesten Spieler dieser Draftklasse, wenn es da nicht diese unkonstante Wurfbewegung gäbe. Sein Release sorgt für ungenau kürze Würfe und gelegentlich entgleitet ihm der Ball generell etwas, was zu ein paar abenteuerlichen Fehlwürfen pro Spiel führen kann. Und: Seine Fußarbeit ist nicht immer sauber, was ihn zusätzlich Präzision kostet.

Ich würde ihn dennoch als eine art Rohdiamanten bezeichnen. Wenn man ihm die technischen Unsauberkeiten austreiben kann, dann könnte er ein Asset werden. Die Frage ist aber, wie lange das dauern mag und ob jemand bereit ist, diese Mängel erstmal hinzunehmen und dennoch einen hohen Pick in ihn investiert.

Grade: 1. Runde

12. Broderick Jones - OT, Georgia

Er ist sehr stabil gebaut und hat sehr starke Beine. Er hat die Kraft, Pass-Rusher mit Gewalt zu Boden zu bringen und hat die dazu nötige Einstellung, einen Gegner zu besiegen.

Was ihm fehlt, ist eine ausgefeiltere Technik, was seine Hände angeht. Hier muss er sich verbessern, ebenso was seine Hüfthaltung angeht. Speed-Rusher veranlassen ihn zu häufig dazu, sich zu verbiegen. Hier braucht es eine stabilere Grundhaltung.

Zudem werden Teams die Nase rümpfen, was seine Erfahrung angeht. Er war nur drei Jahre auf dem College und spielte nur 2022 als Vollzeit-Starter. Reicht das?

Grade: 1. Runde

11. Paris Johnson Jr. - OT, Ohio State

Ein wahrer Top-Athlet, der nicht nur pure Power mitbringt, sondern sich auch sehr gut bewegen kann. Zudem sollte sein Frame in der Lage sein, noch mehr Muskelmasse aufzunehmen als ohnehin schon vorhanden ist.

Er ist zudem sehr vielseitig: Nachdem er 2021 noch als Right Guard unterwegs war und vor allem im Run-Blocking brillierte, ging es 2022 raus auf die Left-Tackle-Position, wo er ebenfalls dominierte.

Allerdings kann man ihm das auch negativ auslegen, denn nur ein Jahr Erfahrung als LT ist schon recht wenig. Ebenso sind seine Füße manchmal zu unruhig, was seine Stabilität beim Block beeinträchtigt. Und auch er kann noch an seiner Hand-Technik arbeiten.

Am Ende ist er aber schon jetzt ein Starting Left Tackle. Und solche sind wertvoll in der NFL.

Grade: Top 15

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10. Lukas Van Ness - EDGE, Iowa

Pure Power geht von Van Ness an der Line of Scrimmage aus. Er ist extrem stark für jemanden, der nur 122 Kilogramm wiegt (bei 1,96 m). Seine Fähigkeit, mit dem Bull Rush zu dominieren, ist beeindruckend und sorgte zuletzt für 46 Pressures und 9 Sacks für Iowa.

Zudem ist er auch ein sehr guter Run-Verteidiger, was ihn abhebt von der Mehrzahl der Edge Rusher in dieser Klasse.

Allerdings ist seine größte Stärke auch ein wenig seine Schwäche, denn es fehlt ihm nach zwei Jahren College (Redshirt-Sophomore) nicht nur an Erfahrung, sondern auch an einem Plan-B. Er hat bei den Hawkeyes eigentlich nie einen anderen Move gezeigt als den Bull Rush. Und das könnte in der NFL zu wenig sein.

Zudem war er ein reiner situativer Rusher am College. Er startete keines seiner 27 Spiele und sah auch nie mehr als 50 Snaps in einem Spiel. Das sollte Teams zumindest zögern lassen.

Was aber für ihn spricht, ist, dass er seine Production hauptsächlich als 3-Technique-End geliefert hat. Er ist also kein reiner Edge-Verteidiger, auch wenn das wohl seine beste Rolle in der NFL sein wird. Flexibilität an der Line entlang hat jedenfalls noch keinem geschadet.

Grade: Top 15

9. Peter Skoronski - OT, Northwestern

Hier kommt der Callback zu O'Cyrus Torrence! Denn Skoronski ist womöglich nicht nur der beste Tackle in diesem Draft, sondern auch der beste Guard.

Skoronski verfügt über eine sehr gute Technik und weiß seine Hände gewinnbringend einzusetzen. Zudem hat er sehr gute Füße, durch die er fast schon flink unterwegs ist.

Allerdings ist er relativ klein mit seinen 1,93 Metern und hat auch nicht die längsten Arme. Und der allerstärkste Tackle ist er auch nicht.

Auf dem College spielte er ausschließlich Left Tackle und war der Big Ten O-Liner of the Year. Doch die erwähnten Limitierungen könnten vielleicht dazu führen, dass er in der NFL am Ende vielleicht doch nur Guard spielen wird, falls es auf Tackle dann doch nicht reicht.

Nichtsdestotrotz wird ein Team hier eine große Verstärkung in der Offensive Line finden.

Grade: Top 10

8. Anthony Richardson - QB, Florida

Wird er nicht sogar ein Top-4-Pick? Gut möglich, doch ist er sicherlich der größte Boom-or-Bust-Spieler der ersten Runde. Er verfügt über einen starken Arm und kann den Ball hart und präzise werfen. Zudem ist er gebaut wie ein Tight End, hat mächtig Power und kann durch Verteidiger durch laufen. Und schnell ist er auch noch.

Wo ist also das Problem? Nun, Richardson zeigte bislang sehr unkonstante Beinarbeit, die zu wilden Würfen führte, wenn er etwas unter Druck oder aus der Ruhe gebracht wurde in der Pocket. Zudem blickt er nicht auf allzu viel Erfahrung zurück. Er hatte nur 455 Dropbacks in zwei Jahren auf dem College und war auch nur 2022 als Starter unterwegs.

Hinzu kommt, dass er zwar hart werfen kann, ihm jedoch noch ein wenig das Gefühl dafür fehlt, auch mal weniger hart zu werfen. Touch Passes und dergleichen scheint er noch nicht zu beherrschen.

Richardson könnte schon früh ein gefährlicher Playmaker sein, selbst wenn er zunächst nur eine limitierte Rolle bekommen würde wie etwa Jalen Hurts in seinem Rookie-Jahr bei den Eagles. Doch muss er eben an den Grundlagen arbeiten, ehe er auch ein richtig guter NFL-Quarterback sein kann.

Grade: Top 10

7. Tyree Wilson - EDGE, Texas Tech

Er brauchte eine Weile, um in Tritt zu kommen. Begann seine College-Karriere bei Texas A&M als Redshirt 2018, wechselte dann zur Saison 2020 zu den Red Raiders. Sein Breakout-Jahr war dann tatsächlich 2022 mit 50 Pressures und 7 Sacks.

Wilson ist großgewachsen und bringt enorme Länge mit für einen Edge-Verteidiger. Und er ist für seine Statur sehr beweglich, hat zudem eine gewisse Grund-Aggressivität, wenn es darum geht, seinen Gegner zu besiegen.

Was ihm fehlt, ist eine noch bessere Technik im Pass Rush - und ein klarer Plan. Er will mit seiner Physis gewinnen, nicht mit Finesse. Zudem wird er bald 23 Jahre alt, gehört also nicht mehr unbedingt zu den jüngsten Prospects.

Er bringt große Flexibilität mit, kann sowohl an der Line als auch dahinter spielen. Und er kann sowohl Inside als auch Outside Linebacker spielen, falls das mal irgendwann nötig wäre.

Grade: Top 10

6. Christian Gonzalez - CB, Oregon

Gonzalez begann seine College-Karriere bei Colorado, ehe es 2022 zu den Ducks ging. Dort stellte er ein Career High mit 4 Interceptions auf.

Er ist ein recht großer Cornerback und verfügt dafür dennoch über eine gute Körperbeherrschung. Sein Frame und seine Athletik erlauben es ihm, überall in der Secondary eine gute Rolle zu spielen. Sehr vielseitig auch in Sachen Scheme: Er beherrscht sowohl Man als auch Zone Coverage.

Was besser werden muss: Er setzt seinen Körper noch nicht konsequent genug ein, um im direkten Duell Gegnern auch mal weh zu tun. Ebenso ist er am Catch-Point manchmal nicht aggressiv genug. Und in Zone darf er gerne noch schneller auf Receiver reagieren.

Grade: Top 10

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5. Devon Witherspoon - CB, Illinois

Witherspoon ist vermutlich der beste Island-Cornerback dieser Draftklasse. PFF gab ihm ein Position-Grade von 92,5, was der Topwert aller FBS-Cornerbacks war.

Nach zwei durchwachsenen Jahren drehte er 2022 extrem auf und hatte seine beste Production überhaupt. Er fing drei Interceptions und ließ keinen Touchdown zu. Kein anderer Cornerback spielte mehr Man-Cover-Snaps als Witherspoon.

Er bringt gutes Spielverständnis mit, klebt förmlich an Gegenspielern und ist sehr beweglich. Er ist allerdings auch ziemlich leicht, was in der NFL zu Problemen führen könnte. Zudem war er eben nur ein Jahr wirklich dominant. Ebenfalls muss man sich bewusst sein, dass er teilweise zu grabby wird mit Gegnern. In der NFL zieht das Flaggen nach sich.

Grade: Top 10

4. C.J. Stroud - QB, Ohio State

Seit 2021 führt Stroud die FBS mit 26,7 Prozent perfekt platzierten Pässen an. Warum ich das vorhebe? Weil es Stimmen gibt, die ihn dafür kritisieren, dass seine Waffen bei Ohio State ihn besser gemacht haben könnten als er vielleicht wirklich ist. Mit Garrett Wilson und Chris Olave gingen letztes Jahr zwei seiner Receiver in der Top 11 des Drafts. In diesem Jahr wird mindestens mal Jaxon Smith-Njigba als hoher Pick folgen - und das sind nur die größten Namen.

Und dennoch sollte man sich davon nicht blenden lassen, denn Stroud wirft äußerst präzise Pässe überall hin. Zudem verfügt er über große Übersicht und Ruhe in der Pocket und beherrscht Anticipation Throws wie kaum ein anderer.

Was nicht so gut lief, waren seine Würfe unter Druck. Zudem hat er nicht den besten Arm und nicht die besten Instinkte in der Pocket, obgleich er keine Statue in der Pocket ist.

Letztlich ist er die Lösung, wenn man einen Pocket Passer mit guter Übersicht und gutem Touch sucht. In der NFL haben solche historisch betrachtet durchaus Erfolg!

Grade: Top 10

3. Jalen Carter - DT, Georgia

Ein physischer Freak, der 300-Pfund-O-Liner locker aus dem Weg räumen kann. Er ist ein exzellenter Inside-Rusher, der zuletzt trotz Verletzungsproblemen die Power-5-Conferences mit einer Pass Rush Win Rate von 18.9 Prozent anführte.

Carter bewegt sich gut und schnell, hat zudem grandiose Beinarbeit.

Trotzdem könnte er noch ein paar Kilogramm an Muskelmass drauflegen, obgleich das Meckern auf hohem Niveau ist. Manchmal agiert er etwas zu wild im Duell mit Blockern, wodurch er sich zu leicht aus der Balance bringt. Zudem könnte er sein Pad-Level noch etwas senken.

Insgesamt gibt es aber sportlich nur wenig an ihm auszusetzen. Er kann überall inside spielen, wäre aber wohl als 3-Technique am besten aufgehoben.

Wenn ihn etwas von der Top 5 abhält, dann seine rechtlichen Probleme, die durchaus eine Red Flag sind.

Grade: Top 5

2. Will Anderson Jr. - EDGE, Alabama

Quarterbacks und Elite-Pass-Rusher sind die wohl beliebtesten hohen Picks in der NFL. Anderson ist der mit Abstand beste Pass Rusher seiner Klasse. Mehr noch: Er führt die FBS in den vergangenen drei Jahren mit 207 Pressures und 37 Sacks an - beides ist mit Abstand der Höchstwert in dem Zeitraum.

Zudem ist er auch noch ein elitärer Run-Defender, was ihn zum Total Package macht.

Sein First Step ist großartig. Damit gewinnt er allein schon im Duell mit den meisten Tackles. Zudem ist er äußerst stabil unterwegs und kommt eigentlich nie vom Feld.

Einzig seine Pass-Rush-Tools sind etwas limitiert, doch mit dem, was er hat, kam er herausragend zurecht. Er wird allerdings nur Edge spielen, hat also keine Positions-Fliexibilität.

Grade: Top 5

1. Bryce Young - QB, Alabama

Ja, er ist nicht sonderlich groß und nicht sonderlich imposant gebaut. Das ist alles bekannt. Und dennoch gelang es ihm als erstem Alabama-Quarterback überhaupt, die Heisman Trophy zu gewinnen. Er ist ein herausragender Playmaker innerhalb und außerhalb der Pocket.

Er beherrscht es, Leute frei zu werfen und bleibt auch unter Druck cool. Seine unkonventionelle Wurfbewegung mag zwar ungewöhnlich aussehen, erlaubt es ihm jedoch, aus verschiedensten Lagen zu werfen, ohne an Präzision zu verlieren.

Zudem beherrscht er die Pocket und bewegt sich gut daran. Er ist jedoch auch kreativ und mobil genug, auch außerhalb der Pocket Plays zu kreieren.

Aufgrund seiner geringen Größe spielt er meist tief in der Pocket, was ihm hilft, das ganze Spielfeld zu überblicken. Das könnte ein Problem für Offensive Tackles werden, doch eines, das managebar erscheint.

Letztlich ist er der beste Quarterback der Klasse, auch wenn sicherlich diverse Stimmen da vielleicht anderes behaupten.

Grade: Top 5