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NBA: Jayson Tatum führt Boston Celtics mit 51 Punkten zu nächstem Sieg

Von Robert Arndt
Jayson Tatum erzielte gegen die Charlotte Hornets 51 Punkte.
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Jayson Tatum hat die Boston Celtics mit einer weiteren Galavorstellung zu einem Sieg bei den Charlotte Hornets geführt. Die Milwaukee Bucks gewinnen auch ohne Giannis Antetokounmpo gegen die Indiana Pacers.

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Die Knicks und die Raptors liefern sich einen echten Krimi, am Ende sind wie schon vor wenigen Wochen die Gäste aus Kanada siegreich.

Jayson Tatum war an diesem Abend zu gut für die Charlotte Hornets.
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Charlotte Hornets (11-34) - Boston Celtics (33-12) 118:130 (BOXSCORE)

  • Letztlich machten es sich die Celtics unnötig selbst schwer, doch mit einer konzentrierten Vorstellung im vierten Viertel brachte der letztjährige Finalist es doch noch souverän über die Runden. Der Ausfall von Jaylen Brown konnte wie schon vor zwei Tagen kompensiert werden, da Jayson Tatum erneut ein heißes Händchen hatte - und das war fast schon untertrieben.
  • Es war mal wieder beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit Tatum das 5. 50-Punkte-Spiel seiner Karriere verbuchte (51, 15/23 FG, 7/12 Dreier, 14/14 FT). Mal zog er ein Foul im Bonus mit dem CP3-Move, mal bestrafte er kleinere Verteidiger mit einem Stepback-Dreier. Dazu kamen ansatzlose Pullups, auf die Charlotte keine Antwort hatte. Unterstützung bekam der Forward von Derrick White (19, 8 Assists) und Sixth Man Malcolm Brogdon (16, 4/8 Dreier).
  • Am Ende war es dann nur noch Tatum, der für Boston die Kohlen aus dem Feuer holte. In den letzten vier Minuten der Partie markierte der All-Star 13 der letzten 15 Celtics-Punkte, darunter drei Triples am Stück innerhalb von 90 Sekunden, die den Sieg endgültig sicherstellten. Tatum überholte so auch Larry Bird bei den 50-Punkte-Spielen für die Celtics, Larry Legend gelang es nur viermal in seiner illustren Karriere.
  • Verteidigt wurde Tatum meist von Jalen McDaniels, der nicht immer die richtige Entscheidung in der Defense traf, aber dafür offensiv glänzen konnte. 26 Punkte (9/15 FG, 5/7 Dreier) waren ein Karrierebestwert für den jungen Forward. LaMelo Ball (25, 8/23) versenkte fünf Dreier, Mason Plumlee schnupperte mit 19 Zählern, 12 Rebounds und 7 Assists an einem Triple-Double.
Jrue Holiday verbuchte gegen die Pacers ein Double-Double.
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Milwaukee Bucks (28-16) - Indiana Pacers (23-22) 132:119 (BOXSCORE)

  • Giannis Antetokounmpo und Khris Middleton schauten weiter nur von der Seitenlinie zu, also war es am dritten Star der Bucks, die Verantwortung zu übernehmen. Und genau das tat Jrue Holiday, der Indianas Switch-Defense konsequent bestrafte und vor allem im vierten Viertel eine starke Performance hinlegte.
  • 35 Punkte (13/19 FG, 5/8 Dreier) und 11 Assists wurden für den Guard notiert, im Schlussviertel kontrollierte Holiday (11 und 2) dann komplett das Geschehen. So drehten die Bucks einen 13-Punkte-Rückstand aus dem dritten Viertel und überstanden auch eine Gala von T.J. McConnell.
  • Richtig gelesen, der Guard glänzte mit 25 Punkten (9/9 FG, 4/4 Dreier) allein in der ersten Halbzeit, am Ende waren es 29 Zähler (11/15), 9 Assists und 3 Steals für den Backup-Guard, der in Abwesenheit von Tyrese Halliburton die Offense der Pacers für die meiste Zeit dirigierte. Topscorer Myles Turner (30) blockte zudem 4 Würfe, kassierte aber auch ein Poster gegen Grayson Allen.
  • Jener Allen hatte auch an den 23 verwandelten Dreiern der Bucks seinen Anteil, Backup-Forward Jordan Nwora (4/4) blieb sogar perfekt von Downtown. Auch Bobby Portis (21, 11 Rebounds) und Brook Lopez (19, 3/5 3P) hatten ordentlich Zielwasser getrunken.
Die Partie zwischen den Cavs und Pelicans war hart umkämpft.
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Cleveland Cavaliers (28-17) - New Orleans Pelicans (26-18) 113:103 (BOXSCORE)

  • Donovan Mitchell war weiter gesundheitlich angeschlagen und das war der Offense der Cavs anzumerken. Mitte des dritten Viertels ließ sich der All-Star sogar auswechseln und kehrte nicht mehr zurück. Aber: Cleveland fand andere Wege, um die Partie doch noch für sich zu entscheiden.
  • Ein 14:2-Lauf über die ersten sechs Minuten des vierten Viertels stellten die Weichen auf Sieg, während die Pelicans überhaupt nichts mehr trafen. Erst C.J. McCollum weckte seine Mitspieler mit einigen Jumpern noch einmal, doch auf der Gegenseite funktionierte das Pick'n'Roll zwischen Darius Garland und Jarrett Allen.
  • Die beiden waren es schließlich, die den Cavs-Sieg endgültig klar machten. Garland war mit 30 Punkten (5/10 Dreier) und 11 Assists der beste Scorer, Allen (24, 9/12, 11 Rebounds) stand dem Guard aber in nichts nach. Dennoch, die beiden tiefen Garland-Dreier in den letzten Minuten brachen New Orleans endgültig das Genick.
  • Die Pelicans trafen zwar besser aus dem Feld, hatten aber Probleme am defensiven Brett (Allen!). Daran änderte auch die Präsenz von Jonas Valanciunas (22, 13 Rebounds) nichts. McCollum war mit 25 Zählern (8/20) fleißigster Punktesammler der Gäste, Rookie Dyson Daniels gefiel mit seiner Defense (u.a. 4 Steals) gegen Mitchell (11, 4/8).
Scottie Barnes spielte beim Comeback der Raptors eine wichtige Rolle.
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New York Knicks (25-20) - Toronto Raptors (20-24) 121:123 OT (BOXSCORE)

  • Thriller in New York und am Ende hatten die Raptors den längeren Atem. Zehn Minuten vor dem Ende führten die Knicks noch zweistellig, bevor ausgerechnet der zuletzt so oft kritisierte Scottie Barnes die Gäste wieder ins Spiel brachte. 13 Zähler erzielte der amtierende Rookie of the Year im vierten Viertel, allerdings vergab der Forward in der Crunchtime einen wichtigen Freiwurf und beging in der Defense einen folgenschweren Fehler.
  • Nach seinem vergebenen Freiwurf schnappte sich R.J. Barrett bei -2 den Rebound und ließ sich auch von Barnes nicht aufhalten, weil dieser es verpasste, die starke linke Hand von Barrett dichtzumachen. Stattdessen glich Barrett mit einem furiosen Dunk aus - es gab Verlängerung, in welcher Toronto schließlich weiter Vorteile hatte.
  • 48 Minuten lang ging bei O.G. Anunoby (10, 2/7 3P) nichts, dann traf der Forward aber gleich zwei Dreier in der Verlängerung nach teils tollen Vorlagen von Pascal Siakam (20, 7/19, 8 Rebounds, 9 Assists), der vor einigen Wochen an gleicher Stelle noch einen Karrierebestwert aufgestellt hatte. Und doch musste wieder bis zur letzten Sekunde gezittert werden. Jalen Brunson (26, 11/29) hatte mit dem Buzzer die Chance auf den Sieg, doch sein Dreier war deutlich zu kurz - es zog sich wie ein roter Faden durch das Spiel der Knicks.
  • New York traf nur 9 von 31 Dreiern, zu nennen sind hier vor allem Barrett (32, 10/23 FG, 2/9 Dreier) und Julius Randle (21, 1/6 Dreier, 15 Rebounds, 8 Assists). Isaiah Hartenstein kam 16 Minuten als Reservist zum Einsatz und legte 2 Zähler und 5 Rebounds auf. Für die Raptors waren Fred VanVleet (33, 10/23, 8 Assists) und Barnes (26, 8/16) die besten Scorer.

Washington Wizards (18-26) - Golden State Warriors (22-22) 118:127 (SPIELBERICHT)

Trae Young hatte gegen die Defense der Heat einen schweren Stand.
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Atlanta Hawks (22-22) - Miami Heat (24-21) 121:113 (BOXSCORE)

  • Da sind die Hawks noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Trotz einer 26-Punkte-Führung und einer Feldwurfquote von knapp 60 Prozent aus dem Feld mussten die Gastgeber noch einmal bibbern, am Ende behielt Trae Young aber die Nerven und brachte das Spiel mit vier verwandelten Freiwürfen nach Hause.
  • Jimmy Butler (34, 11/16 FG, 11/11 FT) hatte es mit einer Energieleistung noch einmal spannend gemacht, dazu zeigten die Hawks gegen Ende Müdigkeitserscheinungen, auch weil Coach Nate McMillan nach der Pause nur noch eine Rotation aus acht Spielern auflaufen ließ.
  • Miami konnte die Hawks jedoch nur durch Steals stoppen, das gelang teilweise aber beeindruckend. So erzielte Young zwar 24 Punkte (6/13) und spielte 8 Assists, jedoch wurde der Hawks-Star auch zu 10 Ballverlusten gezwungen. Am Ende konnte sich Young bei Dejounte Murray (28, 11/15) bedanken, dass Atlanta nicht größere Probleme bekam.
  • Das große Problem der Gäste war die Bank, die defensiv teils fürchterlich war. Die Hawks bekamen dagegen gute Minuten von A.J. Griffin (12), dazu feierte auch Clint Capela (12, 6 Rebounds in 20 Minuten) als Reservist sein Comeback und machte dabei einen soliden Eindruck.
Walker Kessler legte sein erstes 20-20-Spiel in der NBA auf.
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Minnesota Timberwolves (22-23) - Utah Jazz (23-24) 125:126 (BOXSCORE)

  • Es ist schon fast zur Tradition geworden, dass die Jazz fast ausschließlich knappe Spiele bestreiten. In den vergangenen zwölf Partien betrug die Differenz zehnmal maximal 5 Zähler, zum nun dritten Mal gingen die Jazz als Sieger vom Feld. Jordan Clarkson traf 4 Sekunden vor Schluss einen Freiwurf nach einem zweifelhaften Foul von Austin Rivers zum Sieg, der mögliche Gamewinner von Jaden McDaniels klatschte aus der Ecke nur auf den Ring.
  • Clarkson (21, 6/17) hatte zuvor eine schwache Schlussphase gespielt, danach wird nun aber niemand mehr fragen. Die Matchwinner auf Seiten der Gäste waren andere, vornehmlich Rookie Walker Kessler. Das Duell mit Vorgänger Rudy Gobert war zwar nach fünf Minuten beendet (der Franzose hatte wieder Leistenprobleme), das soll aber die Monster-Performance von Kessler (20, 9/13, 21 Rebounds, 2 Blocks) in keinster Weise schmälern.
  • Die Jazz bogen gleichzeitig noch einen 8-Punkte-Rückstand nach dem dritten Viertel um. Dabei trafen die Gäste zwölf Würfe am Stück, drei davon gingen auf das Konto des anderen Rookies, Ochai Agbaji (17, 6/8), der sich in der Rotation Utahs inzwischen festgespielt hat. Auch Collin Sexton (19, 7/10) wusste als Sixth Man zu gefallen.
  • Die Wolves waren ohne Gobert in der Zone verwundbar, auch weil Backup Naz Reid (7, 7 Rebounds) mal wieder Foulprobleme hatte. Die besten Scorer der Gastgeber waren Anthony Edwards (29, 10/25), der gute D'Angelo Russell (21, 6/11, 7 Assists) sowie Jaylen Nowell (16) von der Bank kommend.
Ja Morant und die Grizzlies dominieren Phoenix in der zweiten Halbzeit.
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Memphis Grizzlies (30-13) - Phoenix Suns (21-24) 136:106 (BOXSCORE)

  • Der Trend bei den beiden West-Teams geht aktuell in genau gegensätzliche Richtungen. Phoenix kassierte ohne die beiden Stars Chris Paul (Hüfte) und Devin Booker (Leiste) die neunte Pleite aus zehn Spielen - Memphis dagegen feierte den zehnten Sieg in Folge. Bis zur Einstellung des Franchise-Rekords der längsten Siegesserie aus dem Vorjahr fehlt nur noch ein Erfolg.
  • Dabei legten die Grizzlies anfangs noch einen schwachen Start hin (-11 im ersten Viertel), erst nach dem Seitenwechsel stellten die Hausherren ihre Dominanz gegen die dezimierten und kriselnden Suns unter Beweis. Der Abschnitt ging mit 39:23 an Memphis, das nun schalten und walten konnte, wie sie wollten. Der Vorsprung wuchs auf 22 Punkte an, im letzten Viertel wurde es noch deutlicher, obwohl Ja Morant und einige weitere Starter schon Feierabend hatten.
  • Morant erzielte 12 seiner 29 Zähler im besagten dritten Viertel, er traf 5/8 Dreier und verteilte 7 Assists. Desmond Bane war die komplette Partie über heiß (28, 10/12 FG, 6 Assists, Jaren Jackson Jr. dominierte in Ringnähe mit 18 Punkten, 8 Rebounds und 6 Blocks. Von der Bank lieferten Brandon Clarke (13, 6 Rebounds) oder Rookie David Roddy (10, 8 Rebounds) gute Unterstützung.
  • Bei den Suns waren Mikal Bridges (21, 7 Assists) und Deandre Ayton (18, 8/11 FG) noch die besten Akteure, vom Rest des Teams kam aber zu wenig. Nur noch Dario Saric (12) und Saben Lee (10) knackten überhaupt die Double-Digits.

Los Angeles Lakers (20-24) - Houston Rockets (10-34) 140:132 (SPIELBERICHT)

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