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NBA: Jaylen Brown explodiert für Season-High - Panne von Zach LaVine kostet Chicago die Siegchance

Von Ole Frerks
Jaylen Brown
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Jaylen Brown hat sich als neuestes Mitglied in einen elitären Klub eingetragen, Jakob Pöltl landet derweil (wieder einmal) auf einem Poster von Ja Morant.

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Die Chicago Bulls leisten sich eine kuriose Niederlage gegen die Washington Wizards, Minnesota blamiert sich in Detroit.

Jaden Ivey zeigte gegen die Timberwolves eine starke Leistung.
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Detroit Pistons (12-33) - Minnesota Timberwolves (20-22) 135:118 (BOXSCORE)

  • Die Wolves bleiben ein Phänomen. Nach vier Siegen in Folge bestand bei einem der schwächsten Teams der Liga die Chance, die Saisonbilanz endlich wieder auszugleichen, zumal Detroit auf Cade Cunningham, Isaiah Stewart und Jalen Duren verzichten musste. Stattdessen ließen sich die Gäste abschießen, lagen im letzten Viertel zeitweise mit 23 Punkten hinten und ermöglichten Detroit die vielleicht beste Offensivleistung in dieser Spielzeit.
  • Die Pistons trafen 60 Prozent aus dem Feld und 17/32 von der Dreierlinie, insbesondere Saddiq Bey (31) und Bojan Bogdanovic (27) tobten sich aus. Aber auch das junge Guard-Duo bestehend aus Killian Hayes (18, 9 Assists) und Jaden Ivey (18 und 8) überzeugte, insgesamt verteilten die Pistons satte 30 Assists. Gerade im dritten Viertel half die Wolves-Defense dabei auch mit, in jedem Durchgang knackten die Pistons mindestens 30 Punkte.
  • Bei den Gästen waren Anthony Edwards (20), D'Angelo Russell (19) und Rudy Gobert (16, 14 Rebounds) noch die auffälligsten Akteure. Edwards war mit Hüftproblemen allerdings eingeschränkt, sodass es am Ende an Punch fehlte, um noch ein Comeback hinzulegen. Die Wolves haben in dieser Saison nun unter anderem zwei Niederlagen gegen Detroit und je eine gegen Charlotte und San Antonio kassiert.
Kyle Kuzma erledigte die Chicago Bulls mit einem Clutch-Dreier.
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Washington Wizards (18-24) - Chicago Bulls (19-23) 100:97 (BOXSCORE)

  • Kein Bradley Beal, kein Kristaps Porzingis, aber dafür eben Kyle Kuzma! Am Ende eines knappen Spiels war es der frühere Laker, der mit einem kaltblütigen Dreier über seinen Ex-Teamkollegen Alex Caruso für die Entscheidung sorgte. Es waren danach zwar noch 5,7 Sekunden auf der Uhr, kurioserweise nahmen die Bulls aber keinen Dreier mehr, stattdessen war ein verfehlter Elbow-Jumper von Zach LaVine der letzte Wurf des Spiels.
  • Es war eine unerklärliche Szene, zumal LaVine eigentlich der Grund war, warum Chicago überhaupt noch im Spiel war. Ohne den verletzten DeMar DeRozan bestätigte der Off-Guard seine zuletzt tolle Form mit 38 Punkten (15/28 FG), darunter die 3 Punkte zum Ausgleich 30 Sekunden vor dem Ende. Nach eigener Angabe rechnete er mit einem Foul und schielte auf ein And-1, in jedem Fall nahmen sich die Bulls so die Chance, das Spiel noch in die Verlängerung zu schicken.
  • Dabei sah in der ersten Halbzeit noch fast alles nach einem entspannten Arbeitstag aus, die Gäste führten in der US-Hauptstadt phasenweise mit 16 Punkten. Doch in der zweiten Hälfte kühlte die Offense merklich ab, nur noch 38 Punkte brachten die Bulls nach der Pause auf die Anzeigetafel. Abgesehen von LaVine punkteten nur Nikola Vucevic (15, 10 Rebounds) und Coby White (13) zweistellig.
  • Washington hingegen hatte etwas mehr Balance, Kuzma war mit 21 der Topscorer und fünf weitere Spieler erzielten mindestens 9 Punkte. Darunter auch Deni Avdija, der nebenbei 20 Rebounds (!) einsammelte und dazu beitrug, dass Washington in dieser Disziplin klar überlegen war (52:39). Nach drei Niederlagen konnten die Wizards so mal wieder einen Sieg einfahren und bleiben knapp hinter den Bulls im Play-In-Rennen.
Jrue Holiday holte gegen die Hawks am Ende die Kohlen aus dem Feuer.
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Atlanta Hawks (19-22) - Milwaukee Bucks (27-14) 105:114 (BOXSCORE)

  • Eigentlich war dieses Spiel schon nach zwölf Minuten entschieden, spätestens nach 24. Milwaukee dominierte im ersten Viertel (39:19) und führte später mit bis zu 24 Punkten, in den letzten Minuten war das Geschehen trotzdem wieder komplett offen und 3:12 vor dem Ende führten die Hawks sogar. Die Bucks schafften es am Ende aber doch, den totalen Kollaps abzuwenden. Insbesondere dank des Shotmakings von Jrue Holiday.
  • Im Duell gegen seine beiden Brüder erzielte Holiday 8 seiner 27 Punkte im Schlussviertel, darunter auch den Dagger zur 8-Punkte-Führung 43 Sekunden vor Schluss. Für das restliche Clutch-Scoring sorgten Brook Lopez (20) und Jevon Carter (13), die jeweils nach Offensiv-Rebounds von Giannis Antetokounmpo für Dreier in der Ecke gefunden wurden.
  • Der Greek Freak zeigte dabei ein etwas merkwürdiges Spiel. Er trat als Scorer quasi nicht in Erscheinung (7 Punkte, 3/10 FG) und war bei Onyeka Okongwu sehr gut aufgehoben - aber er beeinflusste das Spiel trotzdem entscheidend, indem er sich 18 Rebounds angelte und 10 Assists spielte. Es ist dennoch sieben Jahre her, dass Antetokounmpo so wenige Punkte in einem Spiel erzielte.
  • So oder so dürften sich die Bucks ein wenig darüber ärgern, dass es am Ende knapp wurde. Den Hawks fehlte unter anderem Trae Young und mehrere Starter enttäuschten, dafür schoss die Bank die Hawks in Halbzeit zwei zurück ins Spiel. Bogdan Bogdanovic (22) und Frank Kaminsky (13) trafen jeweils drei Dreier, dazu schliefen die Bucks mal wieder im Angriff ein - und so musste Holiday am Ende doch nochmal übernehmen.
Jaylen Brown
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Boston Celtics (30-12) - New Orleans Pelicans (25-17) 125:114 (BOXSCORE)

  • Der Name von Jaylen Brown fehlte kurioserweise noch auf der Liste von Spielern mit einem 40-Punkte-Spiel in dieser Saison - das ist nun korrigiert. Mit 41 Zählern (15/21 FG) und 12 Rebounds führte Bostons "Nummer zwei" die Celtics zum vierten Sieg in Folge und zum 15. über Teams mit einer positiven Bilanz - das ist Ligaspitze.
  • Die Pelicans verkauften sich dabei durchaus gut, obwohl mit Zion Williamson, Herb Jones und Brandon Ingram drei Leistungsträger fehlten. Dafür war C.J. McCollum bestens aufgelegt (38, 15/24) und hielt sein Team gemeinsam mit Naji Marshall (18) und Trey Murphy (15) lange in Schlagdistanz. Boston setzte sich zwar immer mal wieder ein bisschen ab, entschieden wurde das Spiel aber erst Mitte des vierten Viertels, als die Celtics einen schnellen 11:2-Lauf hinlegten und im Anschluss mit +18 führten.
  • Im vierten Viertel war auch die Nummer eins der Celtics voll zur Stelle. Lange war Jayson Tatum für seine Verhältnisse recht ruhig, nach 14 im Schlussviertel stand aber auch er am Ende bei 31 Punkten und schnappte sich dazu 10 Rebounds. Stark war auch Malcolm Brodgon, der von der Bank kommend 20 Zähler markierte. Nach ihrem zwischenzeitlichen Wackler haben die Celtics ihre Spitzenposition im Osten nun wieder gefestigt.
Jalen Brunson war am Ende wieder der entscheidende Akteur für die Knicks.
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New York Knicks (23-19) - Indiana Pacers (23-19) 119:113 (BOXSCORE)

  • Es gibt keine sicheren Führungen mehr in der NBA, auch nicht, wenn diese 25 Punkte betragen - für diese Erkenntnis diente dieses Spiel mal wieder als Erinnerung. New York hatte lange alles im Griff, trotzdem wurde am Ende gezittert. Was vor allem daran lag, dass Buddy Hield in Halbzeit zwei sechs Dreier versenkte (insgesamt 31 Punkte, 11/20 FG, 7/15 3FG) und die Pacers in Halbzeit zwei 72 Punkte erzielten - und trotzdem reichte es am Ende für den Knicks-Sieg.
  • Das hatten die New Yorker unter anderem mal wieder Jalen Brunson zu verdanken, der Hield noch übertraf (34) und in den letzten drei Minuten zeitweise 7 Knicks-Punkte in Folge erzielte. Für die endgültige Entscheidung sorgte indes Quentin Grimes (18), der 25 Sekunden vor dem Ende nach feinem Drive-and-Kick von Immanuel Quickley (11) per Dreier auf +6 für die Knicks stellte.
  • Sechs Knicks punkteten insgesamt zweistellig, darunter auch R.J. Barrett (27, 9/23 FG) und Julius Randle (14, 16 Rebounds). Auf der Gegenseite erhielt Hield vor allem durch die Bankspieler Bennedict Mathurin (20) und T.J. McConnell (14, 8 Rebounds, 7 Assists) Unterstützung. Tyrese Haliburton (15, 7 Assists) blieb vergleichsweise unauffällig und verließ die Halle angeschlagen, er hatte sich im dritten Viertel am Knie verletzt.
  • Myles Turner wurde wiederum erst kurz vor Spielbeginn aus dem Lineup gestrichen, da er über Rückenprobleme geklagt hatte. "Er wurde nicht getradet", versicherte Pacers-Coach Rick Carlisle im Anschluss mit einem Lachen.
Ja Morant hatte mal wieder einen besonderen Moment für Jakob Pöltl auf Lager.
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Memphis Grizzlies (28-13) - San Antonio Spurs (13-29) 135:129 (BOXSCORE)

  • Auch wenn sie es unnötig spannend machten, stand für die Grizzlies am Ende der achte Sieg in Serie zu Buche - und Ja Morant hatte mal wieder ein besonderes Highlight hingelegt. Wieder mal war Jakob Pöltl dabei das Opfer des Highflyers, als dieser inmitten der Crunchtime hochstieg und böse über ihn stopfte.
  • Das FedEx Forum kochte, entschieden war das Spiel da aber noch nicht, denn die nächsten 8 Punkte kamen allesamt von den unermüdlichen Spurs. Erst Steven Adams brach mit einem Tip-Shot den Bann, in der Schlussminute war es dann wieder Morant selbst, der per Putback nach eigenem Fehlwurf für die Entscheidung sorgte. Es waren die Punkte 37 und 38 (14/25 FG) für den Grizzlies-Superstar.
  • Morant war damit wieder einmal Topscorer seines Teams, stark waren sonst auch Jaren Jackson Jr. (21, 12 Rebounds), Desmond Bane (18) und Tyus Jones (16). Dessen Bruder Tre legte auf der Gegenseite 22 Punkte auf, Spurs-Topscorer war Keldon Johnson mit 24. Pöltl machte trotz des Posters eigentlich ein sehr gutes Spiel (17, 12 Rebounds, 5 Blocks).
  • Memphis hatte zuvor phasenweise schon mit 19 Punkten geführt, verpasste es aber, den Sack rechtzeitig zuzumachen. Die Offense schlief im Schlussviertel ein wenig ein, die Spurs kämpften um jeden Offensiv-Rebound (insgesamt holten beide Teams 17) und ließen sich nicht abschütteln.
Nikola Jokic führte seine Nuggets zum nächsten deutlichen Sieg.
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Denver Nuggets (28-13) - Phoenix Suns (21-22) 126:97 (BOXSCORE)

  • Es gibt angenehmere Back-to-Backs in der NBA als aufeinanderfolgende Auswärtsspiele bei den Warriors und Nuggets - gerade dann, wenn abgesehen von Mikal Bridges die gesamte Starting Five fehlt. Bei den Dubs konnten die Suns das überraschenderweise kompensieren, in Denver hingegen war die Rumpftruppe weitestgehend chancenlos und lag schon früh zum ersten Mal mit über 20 Punkten hinten. Es wurden bald über 30 Punkte, die Nuggets ließen beim vierten Sieg in Folge nichts anbrennen.
  • Denver zeigte eine dominante Offensivleistung und stand nach drei Vierteln bereits bei 100 Punkten. Sechs Spieler hatten bis dahin schon die Double Figures geknackt (es wurde mit Zeke Nnaji noch ein siebter), darunter natürlich auch Nikola Jokic - der Serbe stand am Ende bei 21 Punkten (10/15 FG), 18 Rebounds und 9 Assists in 28 Minuten Einsatzzeit. Bones Hyland legte von der Bank kommend ebenfalls 21 Punkte auf.
  • Die Suns waren in dieser Verfassung indes auch kein Gradmesser. Bei den müden Gästen waren Torrey Craig (16, 6/6) und Josh Okogie (13) noch die auffälligsten Spieler. Der einstige Top-Seed des Westens hat zehn der letzten zwölf Spiele verloren.
Jalen Green im Duell mit De'Aaron Fox.
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Sacramento Kings (22-18) - Houston Rockets (10-31) 135:115 (BOXSCORE)

  • De'Aaron Fox bleibt einer der besten Clutch Player der Liga. Gegen die Rockets erzielte der Point Guard 9 seiner 24 Punkte (dazu 9 Assists) im Schlussviertel und sorgte so entscheidend dafür, dass es keine richtige Crunchtime gab - bei noch 8 Minuten zu spielen hatte Houston noch geführt, dann legte Sacramento angeführt von Fox einen 22:4-Lauf hin. An dessen Ende war die Partie logischerweise entschieden.
  • Zuvor hatten sich die Rockets lange gut verkauft. Obwohl Kevin Porter Jr. während des Spiels angeschlagen ausschied, zeigten die Rockets ihr offensives Potenzial und verteilten starke 30 Assists. Federführend war dabei Alperen Sengün, der ein minimalistisches Triple-Double auflegte (10 Punkte, 10 Rebounds, 10 Assists). Die Topscorer waren Jalen Green mit 26 (9/25 FG) und Kenyon Martin Jr. mit 21 Punkten. Es war am Ende dennoch die achte Niederlage in Folge.
  • Die Kings konnten sich auf beide ihrer All-Star-Kandidaten verlassen. Neben Fox war auch Domantas Sabonis gut aufgelegt (25, 9/12, 14 Rebounds, 9 Assists), Trey Lyles legte von der Bank kommend dazu 20 Punkte auf.
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