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NBA: Golden State Warriors kassieren bei Comeback von Stephen Curry peinliche Niederlage - Franz Wagner überragt für Orlando Magic

Von Robert Arndt
Stephen Curry gab gegen Phoenix nach einer Schulterverletzung sein Comeback.
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Stephen Curry hat für die Golden State Warriors sein Comeback gegeben, der Champion verliert jedoch deutlich gegen eine Rumpftruppe der Phoenix Suns. Donovan Mitchell explodiert bei seiner Rückkehr nach Utah, die Jazz gewinnen dennoch dank einer unfassbaren Schlussphase.

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Die Miami Heat knacken einen 40 Jahre alten NBA-Rekord und siegen dank eines Gamewinner von Jimmy Butler. Die Orlando Magic schocken die Portland Trail Blazers mit einem überragenden Franz Wagner.

Joel Embiid erzielte gegen die Detroit Pistons 36 Punkte.
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Philadelphia 76ers (25-15) - Detroit Pistons (11-33) 147:116 (BOXSCORE)

  • Leichter werden es die Sixers in dieser Saison wohl nicht mehr haben. Gegen die Pistons trafen die Gastgeber fast 61 Prozent aus dem Feld, erzielten 82 Punkte in der Zone und führten zeitweise mit 41 Punkten. Detroit war komplett chancenlos und so legte Joel Embiid nach einem Spiel Pause gemütliche 36 Punkte (12/20 FG) und 11 Rebounds in gerade einmal 24 Minuten auf.
  • Nur Tobias Harris (14, 6/6) und James Harden, der mit 16 Zählern, 12 Rebounds und 15 Assists ein weiteres Triple-Double auflegte, spielten mehr als 26 Minuten. Das vierte Viertel war nur noch Garbage Time, hier konnte sich Youngster Jaden Springer mit 10 Punkten (4/4 FG) empfehlen.
  • Detroit fehlte in Bojan Bogdanovic (Wade) der beste Spieler, dazu stand mit Nerlens Noel nur ein echter Center zur Verfügung. Die besten Scorer der Gäste waren Jaden Ivey, Saddiq Bey und Rodney McGruder (5/6 Dreier) mit je 17 Punkten. Bei Killian Hayes (5, 2/11 FG, 6 Assists) lief nichts zusammen.
Jimmy Butler traf jeden seiner 23 Freiwürfe gegen Oklahoma City.
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Miami Heat (22-20) - Oklahoma City Thunder (18-23) 112:111 (BOXSCORE)

  • Mit einem NBA-Rekord haben die massiv dezimierten Heat doch noch einen Sieg gegen Oklahoma City eingefahren. Die Gastgeber lieferten ein perfektes Spiel von der Freiwurflinie (40/40 FT) und brachen damit einen 40 Jahre alten Rekord der Utah Jazz, die 1982 bei einer Niederlage in Portland 39 Freiwürfe ohne Fehlversuch versenkt hatten.
  • Es war auch nur folgerichtig, dass ein Freiwurf die Partie entschied. Jimmy Butler zog bei -2 13 Sekunden vor dem Ende bei einem Drive das And-1 und blieb eiskalt. Es war Butlers 23. verwandelter Freiwurf. Auch das hatte es in der NBA-Geschichte bisher nur zweimal gegeben. Dominique Wilkins gelang das 1992, den Rekord hält weiterhin James Harden (24/24 FT im Dezember 2019).
  • Auf der anderen Seite verlor OKC die Partie an der Freiwurflinie. 22 Sekunden vor Schluss vergab Kenrich Williams (13) nach einem sehr umstrittenen Foulpfiff (die Challenge blieb erfolglos) beide Versuche, sodass OKC eine 5-Punkte-Führung plus Ballbesitz in den letzten 50 Sekunden verspielte.
  • Miami überlebte so ohne gleich vier designierte Starter (Lowry, Herro, Martin, Adebayo) dank einer Energieleistung von Butler (35, 6/17). Victor Oladipo (19, 3/8 3P) traf in der Schlussphase einen wichtigen Dreier. Für OKC vergab der starke Shai Gilgeous-Alexander (26, 9/18) den möglichen Gamewinner, Josh Giddey (18, 15 Rebounds, 10 Assists) legte ein Triple-Double auf.
  • Und noch eine Kuriosität: Heat-Center Dewayne Dedmon wurde früh im zweiten Viertel ejected. Der Big Man hatte auf der Bank einen Zwist mit Coach Erik Spoelstra und feuerte in der Folge, während das Spiel lief, ein Massagegerät auf das Feld. Spo kommentierte dies bei TNT (richtig, das war ein National TV Game) nach dem dritten Viertel wie folgt: "Ein ganz normaler Dienstag bei den Miami Heat. Wir haben ein knappes Spiel und ein bisschen Ärger auf der Bank."
Gary Trent Jr. traf gegen Charlotte vier Dreier.
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Toronto Raptors (18-23) - Charlotte Hornets (11-31) 132:120 (BOXSCORE)

  • Nanu, sind das wirklich die Raptors? Toronto gewann dieses Spiel mit Offense und versenkte 20 von 44 Dreiern, was einen Saisonbestwert für die Kanadier darstellte. O.G. Anunoby (22, 8/12) traf sechs seiner sieben Versuche von Downtown und war zur Stelle, als es noch einmal eng wurde.
  • LaMelo Ball (24, 14 Assists) hatte sieben Minuten vor dem Ende von Downtown auf -1 verkürzt, doch der Raptors-Forward traf zwei Dreier am Stück und initiierte so einen 15:2-Lauf der Gastgeber, der die Vorentscheidung darstellte. In dieser Phase traf auch Fred VanVleet (11, 3/10, Assists) seine einzigen beiden Triples im Spiel, Toronto netzte im Schlussabschnitt gleich sechs Versuche aus der Distanz.
  • Charlotte hielt lange gut mit, da Terry Rozier (33, 14/19 FG, 5/9 Dreier) einen Sahnetag erwischte, doch defensiv fanden die Gäste keine Lösungen. Pascal Siakam (28, 10/16, 8 Rebounds, 7 Assists) war bei Toronto erneut der Fixpunkt der Offense, dazu erhielt der Kameruner Unterstützung von Gary Trent Jr. (24, 4/10 Dreier).
  • Neben den Dreiern machte auch die Dominanz am offensiven Brett den Unterschied. Die Raptors schnappten sich 18 Offensiv-Rebounds (CHA: 6) und hatten auch einen deutlichen Vorteil bei den Second-Chance-Punkten (20:4). Mason Plumlee erzielte für Charlotte 21 Punkte.
Donovan Mitchell erhielt einen warmen Empfang bei seiner Rückkehr nach Salt Lake City.
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Utah Jazz (21-23) - Cleveland Cavaliers (26-16) 116:114 (BOXSCORE)

  • Donovan Mitchell wurde bei seiner Rückkehr nach Salt Lake City herzlich empfangen, auf dem Feld gab es für den früheren Jazz-Star aber nichts geschenkt. Letztlich kassierten die Cavs eine der bittersten Niederlagen in dieser Saison, wobei Cleveland einmal mehr in der Crunchtime Probleme hatte, gute Offense zu generieren. Auch Mitchell, der mit 46 Punkten (14/27) lange nicht zu stoppen war, hatte keine Antwort.
  • Letztlich verloren die Cavs aufgrund dummer Fouls. So kassierte Caris LeVert alleine im vierten Viertel gleich drei Fouls gegen Jordan Clarkson, als dieser jeweils zum Dreier hochstieg. 1:22 Minuten vor dem Ende gab es den Wendepunkt, als Cleveland mit +5 führte, LeVert aber ein Flagrant Foul bei einem erfolgreichen Dreier von Clarkson beging. Clarkson traf und wurde erneut beim Dreier gefoult, Utah gelang also eine seltene 7-Punkt-Possession.
  • Clarkson legte mit einem Runner noch einmal nach, in der Folge brachten die Jazz das Spiel von der Linie nach Hause. Der Guard erzielte 15 seiner 32 Zähler (11/19 FG) im Schlussabschnitt, dazu machte auch Lauri Markkanen (25, 6/18 FG, 10/12 FT, 16 Rebounds) ein bärenstarkes Spiel gegen sein Ex-Team.
  • Cleveland lag im dritten Viertel noch mit 13 Punkten hinten, startete aber einen Run, als Mitchell auf die Bank ging. Darius Garland (21) und Kevin Love (6, 9 Rebounds) brachten die Cavs wieder zurück, Mitchell besorgte die Führung, bevor in der Schlussphase die Clarkson-Show Utah doch noch einen Sieg bescherte, obwohl die Jazz im Schlussabschnitt nur 20 Prozent aus dem Feld trafen (5/25).
  • Jarrett Allen spielte nur 7 Minuten für die Cavs. Der Center sowie auch Isaac Okoro übergaben sich laut Cavs-Coach J.B. Bickerstaff vor und während des Spiels. Ob sie am Vorabend Pizza in Park City bestellten, konnte nicht aufgeklärt werden.
Stephen Curry gab gegen Phoenix nach einer Schulterverletzung sein Comeback.
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Golden State Warriors (20-21) - Phoenix Suns (21-21) 113:125 (BOXSCORE)

  • Stephen Curry kehrte nach knapp einem Monat Pause wegen einer Schulterverletzung wieder zurück, dennoch kassierten die Warriors gegen ein Phoenix-Team ohne Chris Paul, Devin Booker und Deandre Ayton eine peinliche Niederlage. Auch ein furioser Schlussspurt, in welchem die Warriors zahlreiche Ballverluste der Suns forcierten, reichte nicht.
  • Curry, der mit einem Arm Sleeve spielte, war der Rost zunächst sichtlich anzumerken, auch wenn der erste Dreier fiel. Erst im vierten Viertel hatte der 34-Jährige seinen Rhythmus gefunden. Am Ende waren es dank 16 Zählern im Schlussabschnitt 24 Punkte (8/22 FG, 5/15 Dreier) und 3 Assists in 31 Minuten für den Guard.
  • Die Dubs lagen im dritten Viertel zeitweise mit 27 Punkten hinten, kämpften sich aber noch einmal zurück. Jordan Poole (27, 8/15) hatte zum Ende des dritten Viertels eine gute Phase und gab Warriors-Coach Steve Kerr gute Argumente, es doch noch einmal mit den Startern zu versuchen. Und diese konnten den Vorsprung der Suns nach einem Poole-Dreier 90 Sekunden vor dem Ende auf -6 eindampfen, bevor Curry-Schwager Damion Lee (22, 14/14 FT), der vor der Partie seinen Championship-Ring erhalten hatte, mit Freiwürfen für Entlastung sorgte.
  • Bester Scorer der Suns war Mikal Bridges (26, 9 Rebounds), dazu machte Dario Saric (19, 9 Rebounds, 7 Assists) eine starke Partie für die Gäste. Duane Washington Jr. (21) versenkte fünf Triples. Für die Dubs war Klay Thompson mit 29 Punkten (10/24) der beste Scorer.
Franz Wagner erzielte für die Orlando Magic 29 Punkte.
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Portland Trail Blazers (19-21) - Orlando Magic (16-26) 106:109 (BOXSCORE)

  • Willkommen zur Franz-Wagner-Show! Der Berliner war für die Magic der Matchwinner und stürzte die Blazers, die ihre vierte Pleite am Stück kassierten, tiefer in die Krise. Der Forward markierte im Back-to-back (am Vortag gab es in Sacramento eine Rutsche) 29 Punkte (12/19 FG) und drehte in der Crunchtime ordentlich auf.
  • 15 Zähler verbuchte der Deutsche in den letzten zwölf Minuten und übernahm komplett, als die Blazers noch einmal an einem Comeback arbeiteten. Fünf Minuten vor dem Ende hatten die Gastgeber nach einem zwischenzeitlichen 19-Punkte-Rückstand auf -5 verkürzt, bevor Wagner sieben Zähler am Stück erzielte. Zwei entschlossene Drives sowie ein Pullup-Dreier bescheren Orlando wieder eine zweistellige Führung. Diese gaben die Gäste in der Folge nicht mehr ab, auch wenn noch einmal ordentlich gezittert werden musste.
  • Damian Lillard, der zum Ende des dritten Viertels seinen ersten Dunk der Saison (und was für einen) verbucht hatte, drehte wie gewohnt in der Crunchtime noch einmal ordentlich auf und gab Portland sogar noch die Chance auf die Verlängerung. Orlando bekam die Finger nicht an den Ball, sodass die Blazers in den letzten 22 Sekunden dreimal die Chance auf den Ausgleich hatten. Jerami Grant, Jusuf Nurkic und zuletzt Anfernee Simons vergaben aber alle. Selbst Blazers-Coach Chauncey Billups musste aufgrund all der vergebenen Möglichkeiten nach dem Spiel darüber lachen.
  • Für Orlando markierten Paolo Banchero (19, 5/16, 10 Rebounds) und Wendell Carter Jr. (20, 10 Boards) Double-Doubles, Markelle Fultz (18, 7 Assists) behielt in der Schlussphase an der Linie die Nerven. Moritz Wagner kam in 17 Minuten auf 11 Punkte (3/4 Dreier) und 2 Rebounds. Für die Blazers waren Lillard (30, 12/25, aber 2/12 Dreier) und Nurkic (22, 10 Rebounds) die besten Scorer.

L.A. Clippers (22-21) - Dallas Mavericks (23-19) 113:101 (SPIELBERICHT)

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