Champions-League-Sieger, Bundesligastars, Wandervögel, Invaliden: Diese Supertalente aus La Masia ließ der FC Barcelona ziehen

Von Falko Blöding
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La Masia gilt als eine der berühmtesten Talentschmieden in der Welt des Fußballs. Ob Xavi, Andrés Iniesta, Gerard Piqué, Sergio Busquets oder Lionel Messi: Die Akadamie des FC Barcelona brachte schon so einige Legenden heraus.

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Nicht alle Juwele schafften bei den Blaugrana allerdings den Sprung in die Profimannschaft. Hier gibt es eine Auswahl an Spielern, die bei Barça einst Zukunftshoffnungen waren, dann aber aus unterschiedlichen Gründen abgegeben wurden. Einige machten dann woanders groß Karriere, andere stürzten ab.

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THIAGO ALCÁNTARA

Schon in den Jugendteams war das Potenzial des Sohnes von Mazinho erkennbar. Bei den Profis wurde er dem Lob und Vergleichen mit Xavi aber nicht immer gerecht. 2013 folgte Thiago dem Ruf Pep Guardiolas und ging zum FC Bayern.

In München zog Thiago sieben Jahre lang die Fäden im Mittelfeld und reifte beim Triple-Sieg 2020 zu einem elementaren Bestandteil der Mannschaft. Anschließend wechselte er nach Liverpool, wo seine Fähigkeiten immer wieder aufblitzen, ihm aber auch Verletzungsprobleme hartnäckig zu schaffen machen.

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DANI OLMO

Das beste Beispiel für die nicht immer glückliche Transferpolitik der Katalanen in der jüngeren Vergangenheit. Olmo wurde im Zuge des Deals mit Alen Halilovic 2015 an Dinamo Zagreb verscherbelt. Heute ist der Offensivspieler Nationalspieler - und Stammkraft bei RB Leipzig.

Längst sollen sich die absoluten Spitzenklubs mit ihm beschäftigen - unter anderem auch Ex-Klub Barça.

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ANDRÉ ONANA

Mit 13 von der "Samuel Eto'o Foundation" entdeckt, heuerte der kamerunische Keeper mit großen Vorschusslorbeeren bei Barca an. Verbrachte fünf Jahre in La Masia, ehe sich Ajax ihn schnappte.

2022, nachdem er eine Sperre wegen Dopings abgebrummt hatte, wechselte Onana zu Inter Mailand und legte eine bärenstarke Saison hin. Manchester United waren die Dienste des Torhüters im Sommer 2023 52,5 Millionen Euro wert.

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ADAMA TRAORÉ

Der Flügelspieler machte in Wolverhampton als Muskelpaket von sich reden. Zu Barça-Zeiten war das noch anders. Von 2004 bis 2015 spielte Traoré in La Masia. Für die Profis reichte es nur zu einem Pflichtspiel-Einsatz.

2022 kehrte Traoré auf Leihbasis für ein halbes Jahr zurück, ohne jedoch genug für eine Festverpflichtung zu zeigen. Mittlerweile spielt er für den FC Fulham in der Premier League.

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ALEJANDRO GRIMALDO

Acht Jahre lang ein Teil der Barcelona-Jugend. Der Linksverteidiger kam jedoch nicht an Jordi Alba vorbei, weshalb er sich 2016 für einen Wechsel zu Benfica entschied. Bei den Portugiesen war der Mann aus Valencia Stammspieler und Leistungsträger. Zur Saison 2023/24 heuerte er bei Bayer Leverkusen in der Bundesliga an.

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SERGI SAMPER

Es heißt, kaum ein Mittelfeldspieler seit Iniesta habe in der Jugend das Spiel so an sich gerissen wie Samper. Ein Regisseur bei den Profis wurde er aber nie. 2019 ließ der Klub ihn zu Vissel Kobe ziehen. In Japan kickte er bis zu dessen Abschied an der Seite Iniestas und wechselte 2023 zu Gerard Piqués Klub FC Andorra.

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ORIOL ROMEU

Dem Sechser prophezeiten sie bei Barca einst eine große Zukunft. Pep Guardiolas Mittelfeld war jedoch überfüllt. Also wechselte Romeu. Über Chelsea und Valencia ging's zwischenzeitlich sogar nach Stuttgart. Von 2015 bis 2022 kickte er in Southampton.

Nach einem Wechsel zum FC Girona blühte Romeu derart auf, dass Barcelona ihn tatsächlich 2023 im Alter von 31 Jahren zurückholte. Wer hätte das vor einigen Jahren gedacht?

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FERNANDO NAVARRO

Der Linksverteidiger schickte sich 2002 an, Stammspieler zu werden - bis ihn eine Knieverletzung ausbremste. Weil er danach nicht mehr der Alte war, ließ Barca ihn ziehen. Navarro spielte in der Folge lange für Sevilla und La Coruna.

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VICTOR VÁZQUEZ

Der Offensivmann war ein fester Teil der legendären "Class of 87" um Messi und Pique. Über Vázquez wurde früher sogar mehr gesprochen als über Messi. Er schaffte aber nie den Durchbruch, spielte dann lange in Brügge. Heute spielt Vazquez in der MLS für Toronto FC. Es ist nach kurzer Vereinslosigkeit seine zweite Station in den USA, zuvor stand er bei LA Galaxy unter Vertrag.

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CESC FÀBREGAS

Sah schon als Teenager keine Perspektive bei Barca und folgte dem Ruf des FC Arsenal. Verbrachte acht Jahre bei den Gunners, ehe Barça ihn zurückholte. Nach drei Jahren ging Fabregas wieder.

Über Chelsea und die AS Monaco landete der Welt- und Europameister 2022 überraschend bei Como Calcio. Mittlerweile hat er seine Karriere beendet.

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BOJAN KRKIC

Was extremer Hype bewirkt, wird an Krkic deutlich. Nach einer starken Debütsaison gelang dem Teenager bei Barca nichts mehr. Über Rom, Mainz und Stoke landete er 2019 bei Montreal Impact. Die Messi-Vergleiche waren da längst verstummt.

Seine Laufbahn beendete Krkic nach einem Engagement bei Vissel Kobe 2023. Er baut sich gerade ein zweites Standbein im Radsport auf.

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MAURO ICARDI

Von 2008 bis 2011 ein Teil der katalanischen Jugendakademie. Der inzwischen für Galatasaray stürmende Argentinier war damals schon treffsicher, passte den La-Masia-Bossen mit seiner wuchtigen Spielweise aber wohl nicht ins Tiki-Taka-Konzept.

Vor seinem Wechsel in die Türkei spielte Icardi noch für Sampdoria, Inter Mailand und Paris Saint-Germain.

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GAI ASSULIN

Für Ex-Bayern-Star Thiago "der talentierteste La-Masia-Spieler, den ich je gesehen habe". Der Israeli schaffte aber nie den Durchbruch und wechselte quer durch die Welt. Zwischendurch spielte er in der 4. Liga Italiens und ist derzeit ohne Klub.

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SANDRO RAMÍREZ

Der Stürmer von den Kanaren traf in den Jugendteams wie am Fließband und galt unter Luis Enrique als großer Hoffnungsträger. Seine Konkurrenten hießen jedoch Neymar und Luis Suárez. Mittlerweile verdient der ehemalige Junioren-Nationalspieler sein Geld bei UD Las Palmas.

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GIOVANI DOS SANTOS

Eines der Supertalente, das sich gut einfügte, aber die nötige Konstanz vermissen ließ, um dauerhaft zum Stammspieler zu reifen. Nach 37 Einsätzen verabschiedete sich der Stürmer Richtung Tottenham, wo er vor allem mit seinem wenig profihaften Lebenswandel für Schlagzeilen sorgte.

Nach zahlreichen Stationen ist der trickreiche Rechtsaußen aktuell zum zweiten Mal in seiner Laufbahn vereinslos.

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JONATHAN DOS SANTOS

Der jüngere Bruder Giovanis übernahm schon früh Verantwortung im Mittelfeld der Jugendteams. Aber wie viele andere vor ihm scheiterte auch er an der hohen Konkurrenz und zog weiter. Heute steht er in Mexiko bei CF América unter Vertrag.

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HÉCTOR BELLERÍN

Von 2003 bis 2011 in La Masia ausgebildet, schlug der Rechtsverteidiger den Fabregas-Weg ein und unterschrieb mit 16 bei Arsenal. Ein Schritt, der sich auszahlte.

Bestellern galt zeitweise als einer der besten seines Fachs und kehrte 2022 sogar für ein halbes Jahr zu den Blaugrana zurück. Dann wechselte er zu Sporting CP nach Lissabon.

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KEITA BALDÉ

In Katalonien geboren, weilte der senegalesische Angreifer von 2004 bis 2011 in La Masia. Baldé manövrierte sich allerdings mit diversen Disziplinlosigkeiten ins Abseits. Barca schickte ihn weg. Über Rom, Monaco und Cagliari landete er bei Barcelonas ungeliebtem Nachbarn Espanyol.

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MUNIR EL HADDADI

Um den Spanier marokkanischer Herkunft entstand ein ähnlicher Hype wie um Krkic. Der wurde größer, als er in seinem zweiten Einsatz traf. Munir wurde den Erwartungen aber nie gerecht. Heute stürmt er zusammen mit Sandro Ramirez bei Las Palmas.

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ISAAC CUENCA

Der schlaksige Flügelspieler arbeitete sich unter Guardiola kurzzeitig in die erste Mannschaft. Dann aber erlitt er einen Kreuzbandriss und wurde abgegeben. Cuenca mutierte zum Wandervogel. Wegen Knieproblemen lässt er seine Karriere seit 2021 ruhen.

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GERARD DEULOFEU

Alles, was Deulofeu in der Jugend anstellte, war verheißungsvoll. Dem Druck im Camp Nou schien der trickreiche Flügelspieler jedoch nie gewachsen. Nach einem gescheiterten zweiten Anlauf und ein paar Jahren in England nun bei Udinese Calcio.

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CRISTIAN TELLO

Noch so ein Eigengewächs, das nach verheißungsvollen Leistungen in der Barça-Jugend zu früh in den Himmel gelobt wurde und bei den Profis scheiterte. 2016 trennten sich die Wege, inzwischen kickt Tello in der Saudi Pro League für Al-Fateh.

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