Inter Mailand: So genial investierte Inter die Ablöse für Zlatan Ibrahimovic

Von Jochen Tittmar
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Im Sommer 2009 verkaufte Inter Mailand Zlatan Ibrahimovic für knapp 50 Millionen Euro an den FC Barcelona. Und während der Schwede bei Barca nicht glücklich wurde, reinvestierte Inter das Geld in eine legendäre Truppe. Ein Rückblick.

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Zlatan Ibrahimovic, Inter Mailand, Transfer, FC Barcelona, Wesley Sneijder, Lucio, Diego Milito, Thiago Motta
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Eigentlich sollte Zlatan zum FC Chelsea wechseln und Inter kolportierte 80 Millionen einbringen. Ein kleiner Deal mit Barca aber machte den Wechsel des Schweden zum Champions-League-Sieger doch noch perfekt.

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Für Inter, das in den Jahren davor stets ein saftiges Transferminus erzielt hatte, war das viele Geld aus Barcelona ein Segen. Und die Italiener bewiesen bei der Investition der Ibra-Kohle ein nahezu geniales Händchen.

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EMILIANO VIVIANO

Inters Vorgehen und das Geschäftsmodell mit dem Keeper waren zu der Zeit in Deutschland eher ungewöhnlich. Die Mailänder holten Viviano für 7 Millionen Euro aus Brescia, gingen wenige Tage später aber gleich eine so genannte Co-Eignerschaft mit dem FC Bologna ein.

Viviano wurde für 3,5 Millionen Euro weitergeschoben. Viviano spielte zwei Saisons in Bologna, kehrte dann zurück.

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Aber noch bevor er auch nur eine Minute hätte spielen können, zog er sich einen Kreuzbandriss zu. Mittlerweile war der FC Genua der neue Co-Eigner, Inter kaufte die Anteile ab und handelte einen ähnlichen Deal mit Palermo aus.

Im Sommer 2012 wechselte der Spieler und 100 Prozent der Transferrechte dann endgültig von Mailand nach Palermo. Vivianos Bilanz für Inter: Zwei Leihen, null Spiele.

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LUCIO

Bereits wenige Tage vor Ibrahimovics Transfer einigte sich Inter mit den Bayern auf einen Wechsel. Lucio war damals schon 31 Jahre alt und schien ein wenig über seinem Zenit.

Deshalb blieb die Ablösesumme mit rund 7 Millionen Euro auch moderat, das Risiko für Inter also überschaubar. Und was soll man sagen? Der Brasilianer wurde auf Anhieb Stammspieler.

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Er zeigte allen Kritikern, wie gut man auch mit Ü30 noch unterwegs sein kann. Lucio hatte drei unglaublich erfolgreiche Jahre in Mailand mit insgesamt acht Titeln.

Mit dem Wechsel zu Juventus im Sommer 2012 übernahm sich Lucio dann aber ein wenig. Nach nur einem halben Jahr war das Abenteuer in Turin dann auch schon wieder vorbei.

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THIAGO MOTTA

Dieser Transfer war bei 10 Millionen Ablöse ein großes Wagnis für Inter. Motta war ein Jahr vor seiner Verpflichtung ohne Verein und stand kurz vor der Sportinvalidität.

Mottas fußballerische Eignung für einen Top-Klub stand nie in Zweifel: Im defensiven Mittelfeld gab es seinerzeit nicht viele Bessere. Die Frage war nur: Hält Mottas Knie?

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Sein Körper machte ihm zwar zunächst keinen großen Strich durch die Rechnung, trotzdem fand er nur schleppend in die erste Saison und damit ins Team. Trotzdem stand am Ende das Triple!

Der Wermutstropfen: Wegen einer Roten Karte im Halbfinale gegen Ex-Klub Barca verpasste Motta das CL-Endspiel gegen die Bayern. Im Winter 2012 war Schluss in Mailand, Motta zog zu PSG.

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MCDONALD MARIGA

Eine wilde Transfer-Posse! Mariga war einer jener afrikanischen Spieler, die im Teenage-Alter nach Skandinavien gingen, um dann in der Premier League zu landen.

Das Zeug dazu hatte der offensive Mittelfeldspieler und eigentlich war mit ManCity auch schon alles klar. Das Problem: Der englische Verband verweigerte Mariga die Arbeitserlaubnis.

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Stattdessen landete Mariga plötzlich bei Inter. 10 Millionen Euro flossen von Mailand nach Parma, natürlich mit der üblichen undurchsichtigen Eignerschaft, die sich Inter und Parma teilten.

Die Zeit in Mailand wurde für Mariga dann zu einem Desaster: In 37 Spielen erzielte er ein Törchen, pendelte zwischen Bank und Tribüne und zog sich einen Kreuzbandriss zu.

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SAMUEL ETO'O

Der Kameruner war zentraler Bestandteil des Ibrahimovic-Deals und letztlich der Grund, warum Zlatan nach Barcelona wechseln durfte - und nicht nach London.

Eto'o kam im Tauschgeschäft, weshalb sich Ibras Ablöse auf 50 Millionen reduzierte. Und immerhin war Eto'o damals trotz seiner bisweilen fragwürdigen Arbeitsmoral einer der besten Stürmer der Welt.

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Der Start in Mailand war fulminant, Eto'o zockte und traf wie er wollte. Dann zogen aber erste dunkle Wolken auf, Eto'o eckte mit Mit- und Gegenspielern an, wurde wegen eines Kopfstoßes gesperrt.

Nach zwei Jahren in Mailand war schon wieder Schluss und Eto'o ging zu Anschi Machatschkala. Der Anfang vom Ende, danach folgten noch sechs weitere Stationen in sieben Jahren.

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DIEGO MILITO

Fast die Hälfte der Ibrahimovic-Kohle floss in den Kauf von Diego Milito. Knapp 30 Millionen Euro legte Inter für den Mittelstürmer auf den Tisch.

Il Principe, der Prinz, wirkte eher immer wieder Ritter von der traurigen Gestalt - aber wenn er den Strafraum betrat, wurde der Argentinier zum Killer.

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Milito schoss in der ersten Saison bei Inter alles kurz und klein, kam auf 30 Tore und acht Vorlagen und machte sich mit dem Doppelpack im CL-Finale gegen die Bayern bei den Tifosi unsterblich.

Milito blieb fünf Jahre in Mailand, kam in 171 Pflichtspielen auf 104 Scorerpunkte. Dann ging es zurück zu seinem Heimatklub Racing. Das Investment hatte sich für Inter aber mehr als gelohnt.

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WESLEY SNEIJDER

Der Königstransfer. Es gab durchaus Bedenken, ob Sneijder nach durchwachsenen Jahren bei Real wieder der Alte werden könnte.

Aber der Niederländer konnte. Mit seinen Zauberfüßen verzückte er das Publikum im Meazza, war in Jose Mourinhos gedrosselten Offensivkonzept der wichtigste Spieler.

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Dabei war der Start eher mittelprächtig und auch zahlreiche Verletzungen warfen Sneijder immer wieder zurück. Aber fast immer, wenn Sneijder auf dem Platz stand, wurde es spektakulär.

Umso "tragischer" dann das Ende in Mailand und seiner Karriere: Nach der x-ten Verletzung flüchtete Sneijder nach Istanbul. Der große Zauber war vorbei, am Ende kickte der Niederländer dann noch in Katar.

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