Nagelsmanns Pause schon wieder beendet? Die möglichen Potter-Nachfolger

Von Matt O'Connor-Simpson / Krishan Davis
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Lange stand er in der Kritik nun ist seine Zeit beim FC Chelsea vorbei: Die Blues entlassen Graham Potter. Wer könnte auf den Engländer folgen?

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Der FC Chelsea trennte sich nach der 0:2-Niederlage gegen Aston Villa von Graham Potter. Nach der Entlassung von Thomas Tuchel in der Anfangsphase der Saison stehen die Blues zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ohne Trainer da.

Trotz der Verpflichtung von Spielern wie Enzo Fernandez, Mykhailo Mudryk und Joao Felix im Januar hat sich die Situation in Westlondon unter Potter nicht verbessert.

Schließlich gewann sein Team nur 12 der 31 Spiele seit Chelsea 23 Millionen Euro für den Engländer an Brighton bezahlte.

Nun muss sich die Klubführung um Todd Boehly auf die Suche nach einem Nachfolger für den 47-Jährigen machen, doch wer sind die Kandidaten für den heißen Stuhl?

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Mauricio Pochettino

Er gehörte unweigerlich zu den ersten Namen, die mit dem Trainerjob beim FC Chelsea in Verbindung gebracht wurden, sobald der Druck auf Graham Potter größer wurde - so wie es auch bei der Entlassung von Thomas Tuchel im vergangenen Jahr der Fall war.

Pochettino ist seit dem Ende seiner Zeit bei Paris Saint-Germain vereinslos, und Chelsea würde ihn zweifellos für den Job in Betracht ziehen, sollte Potter von seinen Aufgaben entbunden werden.

Allerdings wird man auch die eher enttäuschende Zeit in der französischen Hauptstadt kritisch beäugen. Und hinzu kommt, dass der Argentinier ein ernsthafter Kandidat für eine Rückkehr bei Tottenham, seitdem Antonio Conte den Stadtrivalen verließ.

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Zinédine Zidane

Seit dem Ende seiner zweiten Amtszeit bei Real Madrid im Jahr 2021 ist Zidane ebenfalls auf dem Markt.

PSG, Frankreich und die USA haben den dreimaligen Champions-League-Sieger offenbar umworben, bisher schien für den Franzosen aber noch nicht das passende Angebot dabei gewesen zu sein.

Zidane hat kaum etwas mit Potter gemeinsam, sodass sein Engagement einen dramatischen Richtungswechsel bei den Blues bedeuten würde. Die Ergebnisse, die Zizou in seiner bisherigen Laufbahn als Trainer erzielt hat, sind jedoch unbestreitbar, und er ist es gewohnt, mit großen Egos umzugehen - von denen es an der Stamford Bridge viele gibt.

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Luis Enrique

Nach seinem Rücktritt als spanischer Nationaltrainer wird es sicher nicht mehr lange dauern, bis Luis Enrique wieder einen Trainerjob annimmt.

Als überzeugter Fußball-Idealist sollte er zumindest auf dem Papier in der Lage sein, Chelsea in den nächsten Jahren in die richtigen Bahnen zu lenken - was angesichts des dramatischen Umbruchs der letzten Zeit allerdings leichter gesagt als getan ist.

Der 52-Jährige hat noch nie in der Premier League ein Team trainiert und ist schon seit einiger Zeit aus dem Klubfußball raus - zwei Dinge, die bei möglichen Gesprächen gegen ihn sprechen könnten.

Allerdings sprach Enrique zuletzt über seinen Wunsch, eine große Aufgabe auf der Insel zu übernehmen. Zudem wollen Boehly und Co. attraktiven Fußball sehen - und genau das könnte der Spanier bieten.

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Diego Simeone

Eine Welt ohne Simeone an der Seitenlinie von Atlético Madrid ist kaum vorstellbar. Doch in dieser Saison scheint die Zukunft von El Cholo ungewiss.

Sein Vertrag läuft im Sommer aus und sein Verhältnis zu den Verantwortlichen im Wanda Metropolitano scheint sich verschlechtert zu haben, während die Leistungen auf dem Platz ebenfalls nicht auf ganzer Linie überzeugen - die Rojiblancos haben 17 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Barcelona.

Trotz dieser jüngsten Schwierigkeiten ist Simeones Bilanz in der spanischen Hauptstadt hervorragend. Auch wenn er nicht in die Kategorie "attraktiver Fußball" passt, könnte Boehly dennoch auf ihn setzen, um kurzfristig Erfolge zu erzielen.

Denkt man an João Felix, der angeblich mit einem Chelsea-Verbleib liebäugelt, könnte diese Entscheidung für den Portugiesen allerdings ein Albtraum sein ...

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Roberto De Zerbi

Als Potter Brighton in Richtung Stamford Bridge verließ, sagten viele den Seagulls den Untergang voraus.

De Zerbi hat diese Zweifler jedoch eines Besseren belehrt und Brighton seit seinem Amtsantritt im September zu noch größeren Erfolgen geführt.

Der Italiener hat den Stil von Brighton leicht verändert und das Team in eine Pressingmaschine verwandelt. Bereits in zahlreichen Spielen führte diese Umstellung zum Erfolg - so auch beim FA-Cup-Triumph über den FC Liverpool.

Medienberichten zufolge liegt seine Ausstiegsklausel bei 13 Millionen Euro. Das ist zwar eine Menge Geld, Todd Boehly würde das aber nicht davon abhalten, De Zerbi unter Vertrag zu nehmen.

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Julian Nagelsmann

Nach seiner Entlassung bei Bayern München gilt Julian Nagelsmann als Kandidat für die Nachfolge an der Stamford Bridge.

Der deutsche Trainer wurde bei den Bayern durch Thomas Tuchel ersetzt - der Trainer, den Potter im September bei Chelsea ablöste.

Der 35-jährige Nagelsmann gilt nach wie vor als einer der vielversprechendsten Trainer im Weltfußball. Er war bereits in Hoffenheim und bei RB Leipzig erfolgreich, bevor ihn die Bayern 2021 verpflichteten.

Tottenham wurde nach dem Abgang von Antonio Conte kürzlich mit Nagelsmann in Verbindung gebracht, offenbar will der Ex-FCB-Coach eine Pause bis zum Sommer machen. Ob das Interesse der Blues seine geplante Pause verkürzt?

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Ruben Amorim

Der 38-Jährige hat sich in den letzten Jahren einen guten Namen gemacht.

Nach einem Jahr als Trainer von Sporting Braga wechselte er zu Sporting CP nach Lissabon und ist seitdem sehr erfolgreich.

Der ehemalige Mittelfeldspieler von Benfica gewann 2021 die Primeira Liga. In dieser Saison ist sein Team jedoch raus dem Meisterschaftsrennen, 18 Punkte liegen zwischen Tabellenführer Benfica und Sporting.

Amorim wurde nach der Entlassung von Tuchel als einer der Kandidaten für den Posten gehandelt, und nach dem Potter-Aus könnten sich die Blues erneut um ihn bemühen.

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Brendan Rodgers

Der nordirische Trainer wurde am Sonntag von Leicester nach einer schwachen Saison mit den Foxes entlassen.

Er hat sich jedoch nach seinen Stationen bei Swansea, Liverpool, Celtic und Leicester als Trainer bewährt.

In den vier Jahren, die er bei Leicester verbrachte, erreichte er zwei Mal einen Platz unter den ersten fünf in der Premier League und gewann mit ihnen den FA-Cup.

Dass es ihm diesmal nicht gelungen ist, den Verein aus der Abstiegszone zu führen, könnte Chelsea davon abhalten, sich mit dem Gedanken einer Verpflichtung zu beschäftigen.

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José Mourinho

Mourinho hat den FC Chelsea bereits zweimal geleitet, und ein dritter Versuch ist nicht undenkbar.

Mourinho wurde kürzlich mit Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht, da der Klub angeblich die Entlassung von Christophe Galtier in Erwägung zieht.

Italienische Medien behaupten, der portugiesische Trainer habe in den letzten Wochen über seine Zukunft nachgedacht und beschlossen, noch mindestens ein Jahr bei der Roma zu bleiben.

Da jedoch der heiße Stuhl bei Chelsea wieder frei ist, könnte der 60-Jährige an einer Rückkehr an die Stamford Bridge interessiert sein. Alle guten Dinge sind schließlich drei.

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Oliver Glasner

Seine hervorragende Arbeit bei Eintracht Frankfurt hat dazu geführt, dass der österreichische Trainer Glasner mit mehreren Spitzenjobs in Verbindung gebracht wird.

Der 48-Jährige wurde in den letzten Wochen mit dem Job bei Tottenham in Verbindung gebracht, aber der FC Chelsea könnte ihn in Erwägung ziehen.

Der frühere Verteidiger hat einen schwierigen Start bei Eintracht Frankfurt überwunden und die Mannschaft zum Gewinn der Europa League geführt.

Glasners Team hat in dieser Saison phasenweise beeindruckt und ist in der Tabelle auf den zweiten Platz geklettert, ist aber nach fünf Spielen ohne Sieg auf den sechsten Platz zurückgefallen.

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