0-Tore-Stürmer der Bundesliga: Wolfsburgs 70-Millionen-Irrtum und ein BVB-Missverständnis

Von SPOX
flops-sturm-1200
© getty

Ein Stürmer, der keine Tore schießt? So etwas gibt es in der Bundesliga nur selten, kam aber in den vergangenen 20 Jahren doch schon häufiger als gedacht vor.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wir haben sie aufgelistet und erzählen, wie es für die verhinderten Goalgetter weiterging.

hwang
© getty

HEE-CHAN HWANG

Kam über Liefering und Salzburg nach Deutschland, wo er zunächst auf Leihbasis beim HSV in der Liga zwei vorspielte. 2020 holte RB Leipzig den Südkoreaner für stolze zwölf Millionen Euro. 2021 an die Wolverhampton Wanderers verliehen, 2022 fest an den Premier-League-Klub verkauft, für über 16 Millionen Euro. In 20 Bundesligaeinsätzen für RBL ohne Torerfolg.

Immerhin mit zwei Treffern für den HSV im Unterhaus. In der Premier League bislang mit fünf Toren in 41 Einsätzen.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

LANDRY DIMATA

21 BL-Spiele ohne Tor für den VfL Wolfsburg: 11 Millionen Euro legten die Wölfe 2017 für ein großes Missverständnis hin. Dimata kehrte nach einem Jahr in die belgische Heimat zurück, auf Leihbasis zunächst. 2019 für fünf Millionen zurück zum RSC Anderlecht.

Inzwischen "gehört" Landy Espanyol Barcelona. Die Katalanen holten ihn 2021 für etwas mehr als zwei Millionen Euro. 2022 dann auf Leihbasis zu NEC Nijmwegen in die Niederlande.

isak
© getty

ALEXANDER ISAK

Über 8 Millionen Euro überwies Borussia Dortmund im Januar 2017 an AIK Solna für einen langen und schlaksigen Teenager. Auf ganze fünf Bundesligaeinsätze sollte der Schwede beim BVB kommen, ein Tor sprang dabei nicht heraus. In Magdeburg im Oktober 2017 traf er mal im DFB-Pokal für die Schwarzgelben.

Anfang 2019 dann an Willem II verliehen und im Sommer des gleichen Jahres für stattliche 15 Millionen an Real Sociedad San Sebastian verkauft. Dort machte sich Isak auch als Torjäger einen Namen, traf in 144 Spielen sagenhafte 44-mal. Newcastle United war er im Sommer 2022 70 Millionen Euro wert. Blöd gelaufen, BVB. Womöglich einer der größten Transfer-Irrtümer der jüngeren Klubgeschichte.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

FABIAN REESE

Der gebürtige Kieler kam für den FC Schalke in 13 Bundesliga-Spielen zum Einsatz, in denen ihm kein Tor gelang. In der U19 von S04 noch mit guter Quote (21 Tore, 26 Vorlagen), bei den Profis lediglich mit Kurzeinsätzen (334 Minuten).

Wurde einmal an den Karlsruher SC verliehen und einmal an die SpVgg Greuther Fürth, ehe ihn Schalke für 100.000 Euro zu Holstein Kiel ziehen ließ. In der Heimat Stammspieler, aber immer noch keine Torfabrik.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

NICKY ADLER

13 Mal lief er in der Bundesliga für den 1. FC Nürnberg auf, blieb aber ohne Torerfolg. Ging in die 1860-Schule, ehe er zum Club kam, der ihn nach einer maximal unerfolgreichen Saison 2007/08 wieder abgab.

Danach der ewige Zweitligastürmer. 2021 beendete der ehemalige Juniorennationalspieler seine Karriere.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

BERAT SADIK

Der finnische Hüne kam 2008 aus Lahti zu Arminia Bielefeld, blieb aber in 13 Bundesligaspielen ohne Tor für die Ostwestfalen. Kehrte nach zwei Jahren nach Finnland zurück, wo er erneut für Lahti und für HJK Helsinki spielte.

Später in der Schweizer Super League mit 21 Toren in 81 Spielen für den FC Thun erfolgreich.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

VICTOR OSIMHEN

Klarer Fall von dumm gelaufen für den VfL Wolfsburg! Der Nigerianer kam in 14 Bundesligaspielen für die Niedersachsen nicht zu einem einzigen Treffer. Wechselte 2019 für rückblickend nur 3,5 Millionen Euro nach Charleroi.

Von dort ging Osimhen für über 20 Millionen Euro nach Lille, ehe ihn die SSC Neapel für 75 Millionen in die Serie A holte. Dort eine absolute Tormaschine: 33 Buden in 62 Spielen (Stand: November 2022). Er ist aktuell einer der begehrtesten Stürmer in Europa und könnte offenbar das große Erbe von Cristiano Ronaldo bei Manchester United antreten. Die Red Devils sollen an einer millionenschweren Verpflichtung des Nigerianers interessiert sein.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

FEDERICO MACHEDA

14 Bundesligaspiele ohne Tor für den VfB Stuttgart: Spielte bei Manchester United mit Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney & Co. zusammen, als Leihspieler beim VfB und auch woanders klappte nichts.

Der gebürtige Römer fand sein Glück schließlich bei Panathinaikos in Athen. Nach vier Jahren in Griechenland zuletzt bei Ankaragücü in der Türkei aktiv.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

BRUNO HENRIQUE

Der Brasilianer kam im Januar 2016 zum VfL Wolfsburg und sollte in 14 Bundesligaspielen ohne Tor bleiben. Auch sonst ohne Zählbares, dafür aber mit einem ganz großen Auftritt beim 2:0-Hinspielsieg im Champions-League-Viertelfinale gegen das große Real Madrid.

Ging nach nur einem Jahr zurück in die Heimat zum FC Santos und war dort lange Stammspieler. Zuletzt bei Flamengo.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

MARIO GAVRANOVIC

Der Schweizer kam auf insgesamt 15 Bundesligaeinsätze für den FC Schalke 04 und den 1. FCV Mainz 05, ein Tor gelang ihm nicht.

Die Rückkehr in die Schweiz zum FC Zürich wendete das Karriereblatt. Danach noch erfolgreich in Kroaten für Rieka und Dinamo Zagreb. Aktuell bei Kayserispor in der türkischen Süper Lig aktiv und treffsicher.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

KISHO YANO

Kam 2010 aus seiner japanischen Heimat in den Schwarzwald, blieb aber in 15 Bundesligaspielen ohne Treffer für den SC Freiburg.

Sein Abstecher in den Breisgau war ein Missverständnis, nach zwei Jahren ohne Tor aussortiert. Für ihn ging's zurück nach Japan, wo er nach 38 Erstligatoren mittlerweile in der J2 League kickt.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

ROMAN PROKOPH

Über Bochum II ging's in die Bundesliga, wo er in 15 Spielen für den VfL ohne Torerfolg blieb. Wurde unter Trainer Heiko Herrlich Stammspieler, überzeugte jedoch nicht.

Seine Sturm-Lorbeeren erntete er später in der Regionalliga für Hannover 96 II, 1. FC Köln II, Fortuna Köln und den Wuppertaler SV.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

NICOLAI JÖRGENSEN

Kam 2010 mit großen Vorschlusslorbeeren aus seiner dänischen Heimat zu Bayer Leverkusen, blieb aber in 15 Spielen in der Bundesliga ohne Tor.

Landete über den Umweg 1. FC Kaiserslautern und FC Kopenhagen schließlich in den Niederlanden, wo er bei Feyenoord durchstartete.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

GIOVANNI SIO

Der Ivorer ging 2012 für fast sechs Millionen Euro vom FC Sion zum VfL Wolfsburg. Nach einem halben Jahr schon nach Augsburg verliehen. In 16 Bundesligaspielen für die Niedersachsen und bayerischen Schwaben ohne einen Treffer.

Über unzählige Stationen (Basel, Bastia, Rennes, Montpellier u.a.) 2021 zurück in die Schweiz nach Sion.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

AMIR SHAPOURZADEH

Der gebürtige Teheraner kam über die Zweite des Hamburger SV zu Hansa Rostock. Für die Kogge lief er 16 Mal in der Bundesliga, wobei ihm kein Tor gelang.

In der 2. Liga allerdings für Hansa treffsicher. Später noch für Lotte und Würzburg in der 3. Liga auf Torejagd. Mittlerweile ist er Sportdirektor in Osnabrück.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

CHRISTOPHER NÖTHE

In 16 Bundesligaspielen für Borussia Dortmund und die SpVgg Greuther Fürth in der Bundesliga gelang ihm kein Treffer.

Dafür aber bockstark in der 2. Liga bei der SpVgg und beim FC St. Pauli (53 Tore in 181 Spielen). 2019 folgte das Karriereende in Bielefeld.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© IMAGO / Wienold

MATTHEW AMOAH

Kam 2005 mit der Empfehlung von 66 Toren in 190 Spielen aus Arnheim zum großen BVB nach Dortmund. "Klinsmann", wie er dank seiner Kopfballtore in Ghana genannt wurde, konnte sich jedoch nie durchsetzen und traf in 16 Bundesligaspielen für die Borussia nicht einmal ins Tor.

Immer wieder wurde er von Verletzungen zurückgeworfen. Als BVB-Trainer Bert van Marwijk entlassen wurde, "fingen meine Probleme erst richtig an", gestand Amoah im Gespräch mit SPOX und Goal. 2007 war Schluss in Dortmund.

Bei NAC Breda war er anschließend vier Jahre lang Stürmer Nummer eins, in 129 Spielen schoss er 56 Tore. 2017 beendete er beim RKSV Halsteren seine Karriere.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

RASMUS JÖNSSON

Zeigte bei Helsingborg echte Knipser-Qualitäten, die er dann wohl bei seinem Wechsel nach Wolfsburg in Schweden ließ. Denn in 17 Bundesligaeinsätzen für die Niedersachsen gelang ihm kein Tor.

Nach eineinhalb enttäuschenden Jahren blühte er in Dänemark nochmal auf.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

DOMINIK STROH-ENGEL

22 Bundesligaspiele ohne Tor für Darmstadt 98 und in Frankfurt: Als Jungspund kaum Chancen bei der Eintracht reifte er bei Darmstadt zum Rekordtorschützen der 3. Liga. Am Sensations-Durchmarsch der Lilien bis in Liga 1 elementar beteiligt.

Doch dann kam die Flaute und in Sandro Wagner ein großer Konkurrent im Sturmzentrum. DSE ging 2017 zum LSC und 2019 nach Unterhaching. Mittlerweile kickt er in Memmingen. Er steht bei 173 Karrieretoren, nur in der Bundesliga wollte es nicht klappen.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

SAHR SENESIE

In 24 Bundesligaspielen für Borussia Dortmund ohne Tor. Bis heute ist er einer der jüngsten BVB-Pflichtspieltorschützen, allerdings nur im UEFA Cup.

Bei den Profis konnte er sich nicht durchsetzen, wurde aber ein passabler Drittliga-Stürmer (71 Tore in 308 Spielen).

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© IMAGO / WEREK

JAN DEREK SÖRENSEN

Er traf in der Champions League gegen den BVB dreimal, da kauften die Dortmunder den Norweger, der eigentlich schon bei 1860 München unterschrieben hatte. In Schwarz-Gelb hatte Sörensen aber Ladehemmung.

Nach zwei enttäuschenden Jahren ging er ablösefrei in die norwegische Heimat zurück, wo er für Valerenga, Lyn Oslo und Bodo/Glimt bis zum Karriereende 2010 noch 63 Tore in 265 Spielen schoss.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

KNOWLEDGE MUSONA

Bei den Kaizer Chiefs war der Südafrikaner ein Torgarant (40 in 88 Spielen), in der Bundesliga dagegen ein Flop. In 30 Spielen für die TSG Hoffenheim und den FC Augsburg gelang ihm nicht ein Treffer.

Nach drei Jahren bis 2018 bei Oostende und dort rehabilitiert. Über mehrere Stationen in Belgien landete er 2021 bei Al-Tai in Saudi-Arabien.

BVB, Borussia Dortmund, Jan-Derek Sörensen, Matthew Amoah, Dominik Stroh-Engel, Jonathan Jäger, Bruno Henrique
© getty

JONATHAN JÄGER

In 37 Bundesligaspielen ohne Tor für den SC Freiburg. Seine beste Phase hatte er beim FC Metz zwischen 2000 und 2004 (26 Tore), danach aussortiert und Torschützenkönig der Regionalliga Süd 2007 bei Saarbrücken.

Beim SC Freiburg in der 2. Liga noch einer der Leistungsträger, wenn er nicht verletzt war. In der Aufstiegssaison 08/09 erzielte er 8 Tore, danach immer wieder verletzt und von einem gewissen Papiss Demba Cisse verdrängt. 2014 folgte das Karriereende.

Artikel und Videos zum Thema