DHB: "Über die politische Schiene"

SID
Bernhard Bauer kündigte Gespräche mit den Verantwortlichen an
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Der DHB hat die Hoffnung auf eine TV-Übertragung der deutschen Spiele bei der Handball-WM in Katar (15. Januar bis 1. Februar 2015) noch nicht aufgeben. Nach dem endgültigen Verzicht der öffentlich-rechtlichen Sender kündigte Verbandspräsident Bernhard Bauer neue Gespräche mit den Verantwortlichen an.

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"Wir werden jetzt versuchen, möglicherweise über die politische Schiene auf das Emirat Katar diplomatisch einzuwirken, um vielleicht doch etwas zu erreichen", sagte Bauer im "heute-journal" des ZDF. Sollte kein TV-Vertrag zustande kommen, würde der Weltverband IHF mit Deutschland seinen größten Fernsehmarkt verlieren. Für die deutschen Handballer geht es um wichtige werbewirksame Präsenz in der Öffentlichkeit.

DHB-Boss Bauer bedauerte noch einmal das abrupte Ende der Verhandlungen zwischen dem Rechteinhaber beINSports, dem Sportableger des federführenden Senders Al-Dschasira, mit "ARD" und "ZDF". "Wenn dieses Beispiel Schule machen würde, wäre das für die Zukunft des Sports eine Katastrophe", sagte der 64-Jährige.

Zuvor hatte bereits der ehemalige Handball-Nationalspieler Stefan Kretzschmar seinem Ärger über den drohenden Sendeausfall Luft gemacht und die IHF wegen ihrer Vermarktungsgebaren bei den TV-Rechten scharf attackiert. "Das ist der absolute Super-GAU. Eine Katastrophe für die Zukunft unserer Sportart in Deutschland", sagte Kretzschmar der Bild am Sonntag: "Die Lokomotive Nationalmannschaft dampft nicht mehr. Sie findet nicht mehr statt."

Letzte Hoffnung im Internet

Die IHF hatte im Februar 2014 die TV-Rechte für die Endrunden der Männer und Frauen bis 2017 an die Firma beINSports verkauft und dafür rund 80 Millionen Euro kassiert. "Ich kann das nicht nachvollziehen und habe null Verständnis. Die IHF hat sich zwar die Taschen vollgemacht, hat dem Handball in Europa mit diesem wahnwitzigen Vertrag aber alles andere als einen Gefallen getan. Meine Frustration könnte nicht größer sein", sagte Kretzschmar.

Sollte kein TV-Vertrag mehr zustande kommen, lägen die letzten Hoffnungen auf einer Übertragung auf Sportdeutschland.tv, dem Internetfernsehen des DOSB. Der DOSB signalisierte für diesen Fall ein Interesse, die Rechte für eine Summe von "unter 100.000 Euro" erwerben zu wollen.

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