Drehung um 180 Grad erforderlich

SID
Clara Woltering und ihre Mannschaft gehen mit null Punkten in die Hauptrunde
© getty

Mit dem Quartierwechsel von Sveti Martin nach Zagreb soll sich auch im Spiel der deutschen Handballerinnen einiges ändern. "In den nächsten drei Spielen wollen wir zeigen, was wir wirklich leisten können", sagte Torfrau Clara Woltering vor dem Hauptrundenauftakt am Sonntag (15.45 Uhr) gegen Titelverteidiger Montenegro bei der Europameisterschaft in Ungarn und Kroatien.

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Nach dem 32:39-Desaster im abschließenden Gruppenspiel startet die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit null Punkten in die zweite Turnierphase. Von der angepeilten ersten EM-Medaille seit 20 Jahren redet beim WM-Siebten nach der ernüchternden Vorrunde schon längst niemand mehr. "Das müssen wir erst einmal verdauen. Wir sind natürlich enttäuscht", sagte Bundestrainer Heine Jensen.

Tat sich seine Mannschaften in den ersten beiden Turnierspielen gegen die Niederlande (26:29) und Kroatien (26:24) besonders im Angriff schwer, agierte die Defensive gegen Schweden vogelwild. "Unsere Abwehr war nicht auf dem nötigen Niveau, um ein Spiel auf diesem Level zu gewinnen", kritisierte Jensen. Auch die Torhüterinnen Woltering und Katja Schülke bekamen kaum einen Ball zu fassen.

Drei Siege für Halbfinaltraum nötig

Soll der Traum vom Halbfinale doch noch realisiert werden, müssen gegen Montenegro, Frankreich (Dienstag) und die Slowakei (Mittwoch) unbedingt drei Siege her - und selbst die könnten eventuell nicht einmal für den vor der EM erhofften Sprung unter die besten Vier reichen.

"Wir haben es jetzt nicht mehr in der Hand und müssen auf die Schützenhilfe der anderen Mannschaften hoffen. Aber da muss wirklich alles passen, damit für überhaupt eine Minimalchance bekommen", sagte Rechtsaußen Svenja Huber, die bei der EM bisher einer der wenigen Lichtblicke im deutschen Team ist.

Stimmung auf dem Tiefpunkt

Nach dem EM-Aus für WM-Torschützenkönigin Susann Müller hatte man im deutschen Lager Probleme im Angriff befürchtet. Nach der desolaten Abwehrleistung war man bei der DHB-Auswahl daher regelrecht geschockt, die Stimmung auf dem Tiefpunkt.

"Wir können jetzt an der Situation nichts mehr ändern. Die Vorrunde ist vorbei und wir haben keinen Punkt, den wir mit nach Zagreb nehmen können. Wir müssen uns in der Abwehr um 180 Grad drehen, sonst werden wir auch in den nächsten drei Spielen keine Chance haben", sagte Shenia Minevskaja.

Die Grundlage für einen Sieg gegen Montenegro soll in der Defensive gelegt werden. "Die Abwehr stand gegen Schweden von der ersten bis zur letzten Sekunde nicht und das müssen wir auf jeden Fall verbessern", sagte Kerstin Wohlbold.

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