Spieths Grand-Slam-Traum lebt

Von Stefan Petri
Jordan Spieth darf weiter von Großem träumen
© getty

Jordan Spieth hat auf der dritten Runde der Open Championship am Sonntag die Tür zum dritten Major-Erfolg in diesem Jahr weit aufgestoßen. Der amtierende Masters- und U.S.-Open-Titelträger spielte bei diesmal perfekten Bedingungen eine 66 und rückte mit nunmehr elf unter Par auf den vierten Rang vor. Die Führung auf dem nah zusammengerückten Leaderboard teilen sich Jason Day, Louis Oosthuizen und sensationell der Amateur Paul Dunne. Nicht überzeugen konnten dagegen Martin Kaymer und der bisherige Spitzenreiter Dustin Johnson.

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Nerven zeigte der erst 21 Jahre alte Spieth auf dem Old Course von St. Andrews an diesem Tag nicht und verbesserte sich von fünf Schlägen Rückstand auf die Spitze auf nur noch einen Schlag. Er könnte der erste Spieler seit über 60 Jahren werden, der die ersten drei Majors des Jahres gewinnt. Sieben Birdies standen einem einzigen Bogey auf der 9 gegenüber.

"Ich würde gerne die Chance haben, etwas zu erreichen das noch niemand vor mir geschafft hat", so Spieth nach seiner Runde. Bedanken kann er sich unter anderem bei Dustin Johnson. Sein amerikanischer Rivale, der schon bei den U.S. Open am letzten Loch Nerven gezeigt hatte, konnte die Bedingungen auf dem letzten Flight nicht nutzen, spielte lange Zeit überhaupt kein Birdie und vergab seine Siegchancen mit drei Bogeys auf den drei letzten Bahnen wohl endgültig. Ihm fehlen nun fünf Schläge auf die Spitze.

Südafrikaner stark unterwegs

Die besetzen der Südafrikaner Oosthuizen (-5), der Australier Jason Day (-5) - und der Amateur Paul Dunne (-6), die allesamt bei 2004 Schlägen und 12 unter Par stehen. Vor allem mit dem 22 Jahre alten Iren, der sich erst über ein Qualifikationsturnier die Teilnahmeberechtigung sichern konnte, hatte niemand gerechnet. Die beste Runde des Tages spielte der Australier Marc Leishman mit 8 unter Par, er steht insgesamt bei -9. "Ohne Wind da rauszugehen, war unglaublich", so Leishman, der acht Birdies und kein Bogey verzeichnete.

Er war nicht der einzige, der die guten Bedingungen nutzen konnte. Gerade am Vormittag schoben sich Dutzende Spieler weit nach vorn, so dass die besten 34 Starter zwischenzeitlich nur vier Schläge trennten. Vor der letzten Runde am Montag können sich immerhin noch 17 Spieler bei vier oder weniger Schlägen Rückstand berechtigte Hoffnungen auf den Sieg machen, darunter Adam Scott (-9), Sergio Garcia (-9) oder Altmeister Retief Goosen (-8).

Kaymer fällt zurück

Irgendwie hatte Martin Kaymer den Moving Day falsch verstanden. Am "Tag der Bewegung", wollte auch Deutschlands Nummer Eins im Klassement nach vorne preschen. Kaymer aber spielte bei nahezu optimalen Bedingungen nur eine 70 - und bewegte sich im Tableau aufgrund der ganz starken Leistungen der Konkurrenz mit insgesamt 211 Schlägen weiter nach hinten.

Dabei hatte er eigentlich eine Aufholjagd anvisiert, und tatsächlich begann der Deutsche seine Runde vielversprechend mit zwei Birdies an den ersten drei Fahnen. Auf dem kurzen fünften Par-5-Loch, das er im Turnierverlauf bislang immer mit vier Schlägen gemeistert hatte, benötigte der 30 Jahre alte Rheinländer diesmal jedoch fünf Schläge - der anfängliche Schwung war verflogen.

Verlängerung auf Montag

Das Bogey direkt danach passte ins Bild und machte es ihm auch psychisch schwer. Die Luft war raus, einem weiteren Bogey standen nur zwei Birdies gegenüber. "Das war ein sehr frustrierender Tag. Heute sollte man sechs oder sieben unter Par spielen. Die Chancen waren da, aber meine Eisenschläge waren nicht gut genug. Dazu habe ich mit dem Pitch auf der Sechs und dem Drei-Putt auf der Fünf auch noch zwei schlechte Schläge auf den ersten Neun gemacht", sagte er gegenüber Golf.de.

Eigentlich hätte am Sonntag bereits der Sieger des ältesten noch ausgespielten Turniers gekürt werden sollen. Aufgrund widriger Bedingungen um Freitag und Samstag, als nur die 2. Runde gespielt werden konnte, verlängerte sich "The Open" nach 1988 zum erst zweiten Mal.

Dass Altmeister Bernhard Langer den Showdown um die begehrte Siegertrophäe "Claret Jug" noch vor Ort erleben wird, dürfte für den 57-Jährigen früheren Masters-Champion schon ein Erfolg sein. Mit den Besten kann er allerdings nicht mehr mithalten, was seine 73 am Sonntag untermauerte. Mit 217 Schlägen auf dem Konto wird er am Montag äußerst früh auf die Runde gehen.

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