"Ich hätte mir mehr Zeit gewünscht", sagte Reis der dpa. Schalke 04 entließ den 51-Jährigen, der heute bei Samsunspor in der Türkei für Furore sorgt, nach zwei Siegen aus sieben Spielen und Platz 16 in der 2. Liga Ende September 2023.
"Der Zeitpunkt war damals für mich sehr überraschend, weil es auch keine Vorwarnung gegeben hat. Ich hätte gerne weitergemacht", sagte Reis und führte aus: "Ich habe, glaube ich, bisher immer gezeigt, dass ich Mannschaften entwickeln kann. Dafür braucht man aber auch Zeit. Wir hatten damals einen kompletten Umbruch."
Da sich Schalke auch unter Nachfolger Karel Geraerts nicht stabilisierte, sieht sich Reis rückblickend nicht als Sündenbock für die sportliche Talfahrt. "Wenn man gesehen hat, wie die Saison danach gelaufen ist, kann ich schon behaupten, dass ich nicht der Alleinschuldige war. Die Art und Weise, wie die Mannschaft funktioniert hat, die hat sich nach dem Trainerwechsel ja nicht groß verändert. Das war für mich ein Zeichen: 'Okay, alles hast du auch nicht falsch gemacht.'", sagte er.
Thomas Reis tritt gegen FC Schalke 04 nach
Was Schalke im Umgang mit Trainer fehle, sei die nötige Geduld, erklärte der ehemalige Coach des VfL Bochum: "Ich würde mir wünschen, dass man mal eine gewisse Ruhe reinbekommt. Das ist unheimlich schwer, weil sehr, sehr viele Leute mitreden oder mitreden wollen."
Insgesamt behält Reis die Erfahrung bei den Knappen aber in guter Erinnerung. "Dieser Verein ist schon eine Hausnummer mit den Fans. Man sieht es jetzt auch in der zweiten Liga. Obwohl Schalke ja im Moment nicht so performt, wie sich das alle vorstellen, ist das Stadion trotzdem voll. Und du hast auswärts sehr oft ein gefühltes Heimspiel. Das war eine riesige Lebenserfahrung", bekannte Reis.