Karel Geraerts war sichtlich bedient. "Heute waren nur ein, zwei, drei Spieler auf einem akzeptablen Niveau. Dann ist es unmöglich, Spiele zu gewinnen", zitierte die WAZ den 41 Jahre alten belgischen Chefcoach von Bundesliga-Absteiger Schalke 04, der von Aufsteiger SV Elversberg beim 1:2 (1:2) in die Knie gezwungen wurde.
Geraerts ließ kein gutes Haar an seinem Team, das offenbar überheblich in die Begegnung gegangen war. "Der Respekt vor unserem Gegner hat gefehlt. Die Intensität hat gefehlt, auch in den Zweikämpfen waren wir nicht gut genug. Das war klar zu sehen", analysierte Geraerts und kritisierte vor allem die schwache Anfangsphase, "Spiele zu verlieren, das kann ich akzeptieren. Aber nicht auf diese Art."
Statt zu einer Aufholjagd in der 2. Bundesliga anzusetzen, gab es für die Königsblauen den nächsten herben Rückschlag. Die Begegnung gegen die Saarländer bescherte S04 bereits die dritte Heimpleite der Saison.
Geraerts betonte, dass er die Verantwortung für die Leistungen seiner Profis trage, "deshalb bin ich der Erste, der in den Spiegel schaut. Ich hoffe, dass es die Spieler auch machen".
Schalke 04 offenbart erneut die Defizite
Der Fußballlehrer ist um seine Aufgabe auf Schalke nicht zu beneiden. Der Nachfolger von Thomas Reis - es war der 32. Trainerwechsel bei den Königsblauen seit 2000 - muss mit einer prekären Lage klarkommen.
Nicht nur sportlich stehen die Knappen mit dem Rücken zur Wand, auch wirtschaftlich ist der Traditionsklub aus Gelsenkirchen seit Jahren in Schieflage. Vor nicht allzu langer Zeit war Schalke Stammgast in der Champions League, jetzt ist Abstiegskampf in der 2. Liga angesagt.
Das Duell gegen den Neuling offenbarte einmal mehr die Defizite. Paul Stock (7.) und Jannik Rochelt (21.) erzielten die Tore für die SVE, die sich erstaunlich gut in der 2. Liga behauptet und schon 21 Punkte erreicht. Schalke hat acht Zähler weniger auf dem Konto. Kenan Karaman (35.) traf für die enttäuschenden Gastgeber.
"Wir sind an einem Punkt, an dem sich jeder hinterfragen muss, ob er alles gegeben hat", äußerte Karaman, "es ist schwer zu erklären, warum wir die ersten 30 Minuten so angegangen sind."