2. Bundesliga - Fragen und Antworten zum Saisonstart: Tradition trifft auf geballten Aufstiegswille

Von Tim Ursinus
Der Ball im Vereinsfußball rollt endlich wieder! Die 2. Bundesliga startet am Freitag und bringt wieder jede Menge Spannung mit sich.
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2. Bundesliga: Was ist mit dem 1. FC Kaiserslautern?

Nach 1522 Tagen gibt es wieder Zweitliga-Fußball auf dem Betze. Für Lautern wird es wohl von Beginn an nur gegen den Abstieg gehen. "Die Jungs brennen und sind heiß. Wir wollen ein tolles Eröffnungsspiel machen, ein gutes Ergebnis erzielen und gut in die Saison starten", sagte Trainer Dirk Schuster, der sein Amt kurz vor der Relegation gegen Dynamo Dresden angetreten hatte und den FCK zum Aufstieg verhalf, vor dem Auftakt gegen Hannover 96.

Auf dem Transfermarkt hat Kaiserslautern mit den Verpflichtungen von Weltmeister Erik Durm (Eintracht Frankfurt) sowie Keeper Andreas Luthe (Union Berlin) gleich zwei dicke Ausrufezeichen gesetzt. Lars Bünning vom SV Meppen und Ben Zolinski von Erzgebirge Aue sind zwei weitere Verstärkungen. Träumen lassen Lautern die Zugänge aber nicht.

"Ich glaube, die Fans haben ein gutes Gespür, dass es eine sehr, sehr schwere Saison wird. Darum gilt es ja auch, schnellstmöglich die Punkte holen, die uns in der Klasse bleiben lassen. Das wird schwer genug, das weiß auch jeder", sagte Geschäftsführer Thomas Hengen über das Ziel Klassenerhalt. Angesichts der Leistungsdichte forderte Schuster deshalb weitere Neuzugänge: "Wir sind noch nicht am Ende, zusätzliche Qualität würde uns sicher guttun."

2. Bundesliga: Wer gehört zu den Abstiegskandidaten?

Neben den Roten Teufeln stiegen mit Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Magdeburg zwei weitere Traditionsklubs mit großer Vergangenheit auf. Der BTSV, der wie Lautern einst die Meisterschaft holte, und Magdeburg als ehemaliger Europapokalsieger und DDR-Meister. Für alle drei Neuankömmlinge geht es voraussichtlich nur gegen den erneuten Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Besonders Braunschweig will dies verhindern, nachdem die Blau-Gelben 2021 wieder den direkten Gang in die Drittklassigkeit antreten mussten.

Ebenfalls schwierig dürfte es für den FC Hansa Rostock, Jahn Regensburg und den SV Sandhausen werden. Dass Hansa im Vorjahr schon am drittletzten Spieltag von allen Sorgen befreit war, überraschte. Der Kader wurde mit gewählten Transfers nun punktuell verstärkt. Auch Sandhausen hielt die Klasse erstaunlich souverän. "Ein großer Pluspunkt ist, dass viele Spieler geblieben sind - das war in den letzten Jahren nicht so", erklärte FCS-Trainer Alois Schwartz und freute sich, dass in diesem Jahr kein Umbruch vonnöten war. Bei Regensburg hingegen sind die Vorzeichen anders.

Der Jahn war mit vier Siegen grandios in die neue Saison gestartet, stürzte letztlich aber bis auf den 15. Platz ab und entkam dem Abstieg vor allem, weil die drei darunterliegenden Vereine (Dresden, Aue und Ingolstadt) sich schon frühzeitig verabschiedet hatten.

Bleiben noch der 1. FC Heidenheim, der Karlsruher SC und Holstein Kiel. Die drei Klubs haben auf dem Papier zwar keinen schwachen Kader, müssen sich aufgrund der geballten Spitzengruppe aber nach unten orientieren. Es ist nicht auszuschließen, dass einer oder mehr der drei Teams am Ende Zittern muss. Genauso ist auch ein Ausreißer nach oben möglich, wie die Vergangenheit in der 2. Liga schon mehrfach gezeigt hat.

Ein Weltmeister in Kaiserslautern: Erik Durm.
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Ein Weltmeister in Kaiserslautern: Erik Durm.

2. Bundesliga: Auf welche Spieler gilt es zu achten?

Mit Simon Terodde ist der Abonnent auf die Torjägerkanone nicht mehr in der Liga, auch Marvin Ducksch (21 Tore), Niclas Füllkrug (19), Philipp Hofmann (19) und Guido Burgstaller (18) haben ihr auf verschiedenste Art und Weise den Rücken gekehrt.

Somit bleiben nicht mehr viele Anwärter. Robert Glatzel vom HSV, der mit 22 Treffern hinter Terodde (30) auf Rang zwei landete, gilt als ganz großer Favorit. Aber: Auf seinen Schultern lastet bei der Mission Aufstieg die vielleicht größte Verantwortung. Noch mehr als in der vergangenen Saison. Bei Fabian Klos ist die Sachlage eine andere.

Die Arminia-Legende, die ihren Abschiedsplan nach einer Verletzung über den Haufen warf und sogar wieder Kapitän ist, will es noch einmal wissen. 2019/20 hatte Klos Bielefeld mit 21 Toren in die Bundesliga geschossen. Auf der Zielgeraden seiner Karriere will er das erneut schaffen. "Als alle an den Stränden dieser Welt lagen, hat er im Trainingszentrum trainiert. Das zeigt, was er vorhat in dieser Saison", sagte Trainer Uli Forte.

Darüber hinaus wird interessant zu beobachten, wie sich Jann-Fiete Arp nach seinem endgültigen Aus beim FC Bayern in Kiel schlägt. Die Störche haben den 22-Jährigen nach einer einjährigen Leihe fest verpflichtet. FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic ließ den Stürmer ablösefrei ziehen und erklärte das Missverständnis für beendet.

"Fiete Arp kam als eines der größten deutschen Offensivtalente zum FC Bayern. Er hatte seine ersten Bundesliga-Einsätze für den Hamburger SV gemacht und eine sehr gute U17-WM für Deutschland gespielt. Manchmal erfüllen sich Erwartungen leider nicht", sagte Salihamidzic bei der Verkündung des Deals. Große Erwartungen schürt auch der schon angesprochene Armindo Sieb.

Der einstige Nachwuchsspieler der Bayern will in Fürth den nächsten Schritt gehen. Gemeinsam mit seinem Teamkollgen Sidney Raebinger (vormals RB Leipzig) und Abu-Bekir El-Zin vom SV Sandhausen gehört er zu den größten Talenten der Liga. Letzterer hatte zuletzt mit der U19 von Borussia Dortmund große Erfolge gefeiert.

2. Liga: Der 1. Spieltag auf einen Blick

TerminBegegnung
15. Juli, 20.30 Uhr1. FC Kaiserslautern - Hannover 96
16. Juli, 13.00 UhrSpVgg Greuther Fürth - Holstein Kiel
16. Juli, 13.00 UhrFC St. Pauli - 1. FC Nürnberg
16. Juli, 13.00 UhrSV Sandhausen - DSC Arminia Bielefeld
16. Juli, 13.00 UhrSSV Jahn Regensburg - SV Darmstadt 98
16. Juli, 20.30 Uhr1. FC Magdeburg - Fortuna Düsseldorf
17. Juli, 13.30 UhrSC Paderborn 07 - Karlsruher SC
17. Juli, 13.30 UhrHansa Rostock - 1. FC Heidenheim 1846
17. Juli, 13.30 UhrEintracht Braunschweig - Hamburger SV
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