WM

Argentinien - Mexiko 2:0: Superstar Lionel Messi führt einfallslose Albiceleste zum Sieg

Von sid
Lionel Messi gelang gegen Mexiko sein zweites Turniertor.
© getty

Lionel Messi erlöst Argentinien und darf weiter vom WM-Titel träumen. Der Weltstar zog beim 2:0 über Mexiko mit Maradona gleich.

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Lionel Messi schritt voran, so wie sich ihn ganz Argentinien wünscht, so wie es einst Diego Maradona getan hatte. Der kleine, große Weltstar baute sich vor der Tribüne auf und sang: "Ole, ole, ole, cada dia te quiero mas, soy Argentino, es un sentimiento, no puedo parar." Jeden Tag liebe ich Dich mehr, ich bin Argentinier, ein Gefühl, das nie vergeht.

Mit einer Einzelaktion hatte Messi den zweimaligen Weltmeister erlöst und zum 2:0 (0:0) gegen Mexiko geführt. Nach der Blamage gegen Saudi-Arabien sorgte der 35-Jährige dafür, dass die Albiceleste den Gruppensieg wieder in den eigenen Händen hat.

Er selbst darf durch den Treffer in der 64. Minute weiter auf den Goldpokal hoffen, den Diego Armando Maradona 1986 zum bislang letzten Mal nach Argentinien geholt hatte. Enzo Fernandez (87.) traf zum Endstand.

"Ihr wisst, was passiert ist: Nummer zehn schießt das Tor", sagte Trainer Lionel Scaloni, "er macht das, was er am besten kann. Es war mitreißend." Neue Hoffnung für Argentinien dank des besten Spielers der Welt? "Nein", antwortete Scaloni, als er gefragt wurde, ob dies die Botschaft des Spiels war, "das wissen wir schon lange."

Lionel Messi zieht nach Toren und Spielen mit Diego gleich

"Gott sei dank", entfuhr es Messi im Siegerinterview: "Wir wussten, dass wir stark sein mussten, das war ein sehr schwieriges Spiel." Getragen von der Euphorie der Fans und von ihrem Ausnahmespieler mit der "10" erkämpften sich die Argentinier den Sieg, "obwohl wir nach dem ersten Spiel ein bisschen nervös waren", wie Messi zugab.

Maradona, immer wieder Maradona: Mit seinem 21. WM-Spiel und seinem achten WM-Tor zog Messi mit dem argentinischen Fußball-Gott gleich, der fast auf den Tag genau vor zwei Jahren nach einem Leben voller sportlicher Höhe- und tragischer Tiefpunkte gestorben war. "Vielleicht schaut Maradona ja aus dem Himmel zu", hatte Scaloni vor dem "Finale" gegen Mexiko gesagt: "Wir hoffen, ihm Freude zu bereiten."

Grundlage allen Glücks ist aber auch im Land der Zauberkünstler Maradona und Messi die Defensive - und so reagierte Scaloni auf den "Erdrutsch von Katar" (La Nacion) gegen die Saudis. Er brachte drei neue Verteidiger, dazu Guido Rodriguez und Alexis Mac Allister als Messi-Unterstützer im Mittelfeld. Alle Hoffnungen ruhten aber - wie schon so oft - auf dem siebenmaligen Weltfußballer aus Paris.

Messi und Argentinien ist der Druck anzumerken

Knapp zwei Minuten dauerte es bis zu seinem ersten Ballkontakt, die Argentinier unter den 88.966 Zuschauenden im Lusail, dem Finalstadion in Katar, versetzte das kurze Dribbling in Ekstase. Doch sie brauchten Geduld und starke Nerven. Mexiko präsentierte sich unter seinem argentinischen Coach Gerardo Martino, der wie Messi aus Rosario stammt, als der erwartet unangenehme Gegner.

An Messi lief das Spiel zunächst komplett vorbei, auch seinen Teamkollegen war der immense Druck anzumerken. Bis zum ersten Abschluss dauerte es 34 Minuten, Messi zog einen Freistoß von der Seite direkt aufs Tor. Ungefährlich. Wie auch die mexikanischen Bemühungen. Unruhe erfasste die Fans, Mexikos Alexis Vega besaß mit einem direkten Freistoß die beste Chance der ersten Halbzeit (45.).

Nach dem Seitenwechsel zog Messi an und holte selbst einen Freistoß heraus, den er aus 21 Metern über das Tor schoss (52.). Es war der Auftakt zu seinen stärksten Minuten, Messi steigerte das Tempo und traf nach einer Einzelaktion zur umjubelten Führung.

Argentinien - Mexiko: Die Stimmen zum Spiel

Lionel Scaloni (Trainer Argentinien): "Wir wussten, dass es ein schweres Spiel würde, weil Mexiko einen defensiven Stil spielt. Die erste Hälfte war nicht gut. Wir haben einige Anpassungen in der Pause vorgenommen und dann angefangen, besser zu spielen. Wir haben Zweikämpfe gewonnen. Ihr wisst, was passiert ist: Nummer zehn schießt das Tor, er macht das, was er am besten kann. Er hat Unterstützung von der ganzen Mannschaft. Es war mitreißend."

Gerardo Martino (Trainer Mexiko): "Wir haben 60 Minuten den Kopf hoch gehalten gegen einen sehr starken Gegner. Aber wir haben einen kleinen Fehler im Mittelfeld gemacht - das war, als Messi den Ball bekam. Wie ich gestern gesagt habe: Dann kann er uns sehr wehtun. Wir müssen jetzt gegen Saudi-Arabien Tore schießen. Wir haben immer noch Chancen, aber es ist schwierig, wir brauchen auch einen Sieger im anderen Spiel."

Argentinien - Mexiko: Die Daten zum Spiel

Argentinien: E. Martinez - Montiel (ab 63. Molina), Martinez, Otamendi, Acuna - De Paul, G. Rodriguez (ab 57. E. Fernandez), Mac Allister (ab 69. Palacios) - Messi, L. Martinez (ab 63. J. Alvarez), Di Maria (ab 69. Romero). - Trainer: Scaloni

Mexiko: G. Ochoa - K. Alvarez (ab 66. Raul), C. Montes, H. Moreno, N. Araujo, J. Gallardo - H. Herrera, L. Chavez, A. Guardado (ab 42. E. Gutierrez) - H. Lozano (ab 73. Alvarado), A. Vega (ab 66. Antuna). - Trainer: Martino

Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien)

Tore: 1:0 Messi (64.), 2:0 E. Fernandez (87.)

Zuschauer: 88.966 (ausverkauft in Lusail)

Gelbe Karten: Montiel - N. Araujo, E. Gutierrez, H. Herrera, Alvarado

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