WM

Mit Özil-Bildern: Zuschauer werfen DFB Scheinheiligkeit vor - von Katarern organisiert?

Von Daniel Buse
Mesut Özil, DFB
© imago images

Die Mund-zu-Geste des DFB-Teams vor dem ersten WM-Spiel gegen Japan fand weltweite Beachtung. Während des 1:1 gegen Spanien kritisierten Zuschauer im Stadion die Aktion - und hielten dabei Bilder von Weltmeister Mesut Özil hoch. Einem Medienbericht zufolge wurde die Aktion vom Gastgeber organisiert.

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Während des WM-Gruppenspiels Deutschlands gegen Spanien haben einige Fans auf der Tribüne mit Fotos und Zeichnungen, die Mesut Özil zeigen, protestiert. Gleichzeitig hielten sich einige, in Anlehnung an die Geste des DFB-Teams vor dem ersten Gruppenspiel gegen Japan, den Mund zu.

Wer die Aktion organisiert hat, ist bislang nicht offiziell bekannt. Laut Bild wurde sie von Wanderarbeitern durchgeführt, die von Katarern angeleitet worden waren: "Als wir in unseren Block kamen, lagen die Poster schon auf den Sitzen. Dann kam ein Katarer und hat uns gezeigt, was wir damit machen sollen. Hochhalten und den Mund zuhalten. Das haben wir dann gemacht. Was die Poster zu bedeuten hatten, weiß ich nicht", zitiert die Zeitung einen Arbeiter aus Bangladesch.

Das DFB-Team hatte gegen Japan gegen das Verbot der "One Love"-Binde durch die FIFA ein Zeichen gesetzt. Die Mannschaft wolle sich nicht den Mund verbieten lassen, war das Bild, das sie vermitteln wollte.

Auf einigen Social-Media-Kanälen waren das Team und auch der DFB für die Aktion allerdings international auch kritisiert worden. Dem DFB war vorgeworfen worden, die Meinung von Nationalspieler Mesut Özil zur Unterdrückung der muslimischen Volksgruppe der Uiguren in China nicht akzeptiert und dem Offensivspieler nicht nur den Mund verboten zu haben, sondern ihn deshalb auch aus der Nationalmannschaft geworfen zu haben.

Özil war nach der WM 2018 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, nachdem er in einigen Medien zum Sündenbock für das frühe Scheitern in Russland verantwortlich gemacht worden war. Danach warf Özil, der sich vor dem Turnier mit Ilkay Gündogan zusammen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hatte fotografieren lassen, dem damaligen DFB-Präsident Reinhard Grindel Rassismus vor.

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