WM

Saudi-Arabien - Ägypten 2:1: Saudis vermasseln El Hadarys historisches Spiel

Von Pascal De Marco
Essam El-Hadary hielt gegen Fahad Mosaed Al Muwallad einen Elfmeter, kassierte aber trotzdem zwei Gegentore.
© getty

Im dritten Spiel gelang Saudi-Arabien der erste Sieg bei der WM 2018. Das Tor in der Schlussminute beim 2:1 (1:1) erzielte Salem Al Dawsari, der somit Essam El-Hadarys historischem Spiel ein dramatisches Ende verlieh. Der 45-jährige Keeper Ägyptens avancierte mit seinem Einsatz zum ältesten Spieler der WM-Geschichte.

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In einer fußballerisch schwachen Partie waren die Saudis die deutlich bemühtere Mannschaft. Da das Ausschieden beider Teams schon vor Anpfiff klar war, mangelte es aber an der letzten Entschlossenheit. Dies war vor allem bei den Ägyptern zu spüren.

Die Saudis scheiterten trotz über 60 Prozent Spielanteilen im ersten Durchgang meist an der mangelnden Konsequenz im Abschluss. Salah bestrafte dies nach einem langen Ball mit dem ersten Schuss seines Teams. Erst der zweite von zwei fragwürdigen Elfmetern verhalf den Saudis zum Ausgleichstreffer: Den ersten Versuch hielt El-Hadary, beim zweiten war er chancenlos.

Im zweiten Durchgang verflachte das Tempo der Partie weiter, wobei Saudi-Arabien mehr investierten. Die wenigen Torchancen vereitelte aber allesamt Ägyptens El-Hadary - bis in die letzte Spielminute: dann verwertete Al Dawsari eine verunglückte Abwehraktion eiskalt.

Die Daten des Spiels Saudi-Arabien - Ägypten

Tore: 0:1 Salah (22.), 1:1 Al Faraj (45.+6/FE), 2:1 Al Dawsari (90.+5)
Bes. Vorkommnis: Ägyptens El Hadary hält Handelfmeter von Al Muwallad (38.)

  • Mit 45 Jahren und 161 Tagen ist Essam El Hadary der älteste Spieler, der jemals bei einer WM gespielt hat.
  • Mit seinen über 100 erfolgreichen Pässen spielte Saudi-Arabiens Abdullah Otayf mehr als doppelt so viele wie jeder Spieler Ägyptens.

Der Star des Spiels: Salem Al Dawsari (Saudi-Arabien)

Al Dawsari war der gefährlichste Offensiv-Akteur Saudi-Arabiens. Er strahlte kontinuierlich Gefahr aus und übte vor allem bei seinen Läufen von der linken Außenbahn ins Zentrum Druck aus. Seinen starken Auftritt krönte er mit seinem Treffer in der Nachspielzeit.

Der Flop des Spiels: Marwan Mohsen (Ägypten)

Der Stürmer der Ägypter war zwar bemüht, aber völlig wirkungslos. Folgerichtig wurde er früh im zweiten Durchgang ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Wilmar Roldan (Kolumbien)

Eine unterirdische Leistung des Schiedsrichtergespanns. Zunächst gewährte Roldan Salah eine Großchance aus eindeutiger Abseitsposition, dann schenkte er Saudi-Arabien zwei fragwürdige Elfmeter. Fathys Handspiel entstand nach einer Flanke aus kurzer Distanz bei einer natürlichen Körperbewegung, Gabrs Foul gegen Al Muwallad war nicht elfmeterwürdig.

Die Reaktionen zu Saudi-Arabien - Ägypten

Juan Antonio Pizzi (Trainer Saudi-Arabien): "Wir haben keine Lücken offenbart, nach dem Gegentor durch Salah haben wir ein wenig die Ordnung verloren. In der zweiten Halbzeit wurde es wieder besser. Wir haben sie im Griff gehabt. Wir haben den Sieg verdient gehabt. Der Verband muss entscheiden, ob wir weiter zusammenarbeiten. Wir werden sehen, was passiert. Ich bin sehr glücklich mit den Spielern."

Hector Cuper (Trainer Ägypten): "Meine Spieler waren mental bereit, das hat man in der ersten Halbzeit gesehen, da haben wir Chancen kreiert. In der zweiten Halbzeit sah das anders aus. Wir haben unser Potenzial nicht ausgeschöpft."