Verhinderte Weltkarriere! Supertalent von Real Madrid hörte mit 21 Jahren auf

Von Daniel Nutz
David Rodríguez-Fraile spielte an der Seite von Xavi und Iker Casillas.
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Er spielte an der Seite von Casillas und Xavi, doch statt Profi bei Real Madrid wurde David Rodríguez-Fraile erfolgreicher Geschäftsmann.

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"Als ich aufhören musste, ging es mit der Ausbreitung des Internets gerade erst los", erinnert sich David Rodríguez-Fraile zurück. "Wäre das alles fünf oder sechs Jahre später passiert, hätte vermutlich die ganze Welt davon gewusst, es wäre auf jeden Fall für immer im Netz gelandet."

Wovon der Spanier spricht? Dem Scheitern einer potenziellen Weltkarriere als eines der größten Talent seines Heimatlandes, das bei Real Madrid die bestmögliche Ausbildung genoss und an der Seite von Legenden wie Iker Casillas und Xavi spielte.

Rodríguez-Fraile spielte sich bei der U17-WM 1997 in Ägypten so richtig in den Fokus, als ihm starke sieben Treffer gelangen und er damit Torschützenkönig wurde. Auch ein gewisser Ronaldinho nahm an diesem Turnier übrigens teil. Doch kurz nachdem Rodríguez-Fraile in aller Munde war, setzte das Verletzungspech ein.

"Nach der WM hatte ich eine Reihe schlimmer Verletzungen", zitiert Planet Football den heute 42-Jährigen. Erst setzte ihn eine Bänderverletzung im Knie sechs Monate außer Gefecht, nach einem durchaus erfolgreichen Comeback machte der Rücken immense Probleme. "Ich ließ mich operieren, doch es wurde nicht wirklich besser."

Rodríguez-Fraile: "Ich hatte ständig Schmerzen"

Rodríguez-Fraile kam mit 14 zu Real, erarbeitete sich in den folgenden Jahren den Ruf, eines der größten Talente bei den Königlichen zu sein - doch bereits mit 21 Jahren musste er den Traum von einer Weltkarriere aufgeben. "Ich musste akzeptieren, dass mein Körper professionelles Fußballspielen nicht mehr ermöglicht, ich hatte ständig Schmerzen."

Er sollte daraufhin eine Entscheidung treffen, von der er heute noch sagt, dass er dadurch "glücklicher wurde, als ich es je im Fußball hätte werden können". Rodríguez-Fraile ließ Spanien hinter sich und wagte in den USA einen Neustart.

"Wirtschaftsmärkte interessierten mich schon immer, also ging ich in diese Richtung. Ein Jahr nach meinem Karriereende begann ich ein Studium an der Harvard Business School, 2004 machte ich dort meinen Abschluss und arbeite seitdem als Investor. Ich war für Goldman Sachs tätig, später startete ich meinen eigenen Hedgefonds", so Rodríguez-Fraile.

Die chronischen Rückenschmerzen belasten ihn auch heute noch, doch ansonsten ist der erfolgreiche Geschäftsmann mehr als glücklich mit seinem Leben. "Hätte ich durch den Schmerz spielen und auf niedrigerem Niveau noch kicken können? Bestimmt! Aber alles passiert aus gutem Grund. Hätte ich nicht diesen Weg gewählt, wäre ich niemals auf meine wunderschöne Frau getroffen und würde nicht das wunderbare Leben mit unseren Kindern führen, wie wir es aktuell haben."

Natürlich vermisst er den Fußball an sich, "den Wettbewerb, den Geruch des Rasens und die Atmosphäre im Stadion", doch zu bereuen gibt es aus seiner Sicht wenig. "Ich würde mein jetziges Leben gegen nichts eintauschen." Er hat ja dann doch Karriere gemacht - und über sein Leben als ehemaliges Supertalent von Real findet man bei Eingabe seines Namens in die Suchmaschine nur noch wenig.

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